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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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durchgestrichen und darüber in krakeliger Schrift ‘Nur mit

    Kon-’ geschrieben.

    „Was solln das eigentlich heißen?!“, fragt Alex als er wiederkommt.

    „Na, kann man doch sehen, oder nicht?! ‘Nur mit Kon-’ und dann ‘dom’.

    Nur mit Kondom!“

    „Das ist echt total scheiße“, sagt Benni und muss grinsen.

    „So wie die da draußen aussehen, ist das genau ihr Humor. Wobei ich

    nicht sicher bin, ob die wissen, was Kondome überhaupt sind. Sind echt

    ein paar abgefuckte Gestalten dabei.“ „Sei du froh, dass deine Eltern damals noch nicht wussten was

    Kondome sind!“, antworte ich.

    „Halt dein Maul, Mark. Du Arschloch.“

    Ich muss grinsen.

    Alex zieht sich sein Bandana um den Kopf und verwuschelt sich die

    Haare, die darüber hinausschauen. Dann malt er unbeholfen mit dem

    Kajalstift um seine Augen herum.

    „Sieht eigentlich wirklich gar nicht so scheiße aus mit dem Bandana“,

    sage ich.

    „Danke“, antwortet Alex, „aber glaub nicht, dass du wegen dem

    bisschen schleimen jetzt auf ein mal kein Arschloch mehr bist!“

    Jetzt grinsen wir beide.

    „Bist fertig, Benni. Und was soll ich sagen - auch du bist wunderschön!“

    „Danke“, antwortet er und patscht sich auf die Wampe, die danach noch

    mindestens drei Sekunden in Bewegung ist, „dann kann‘s von mir aus

    losgehen!“ 33. Auftritt im Pit‘s

    Als wir auf die Bühne kommen wird tatsächlich geklatscht, und ich

    glaube, dass ein Typ sogar kurz zu johlen anfängt. Applaus war in

    unserer Bandkarriere bisher ein eher spärlich gestreutes Luxusgut und

    ermutigt mich in diesem Moment ungemein. Ich werde trotz

    Nüchternheit ein wenig lockerer als gestern. Auch das Licht ist nicht

    ganz so einschüchternd hell. So weit so gut.

    Hinter der Theke dreht Pit seine Musikanlage aus, auf der gerade etwas

    von ‘Slime’ oder ‘Wilde Zeiten’ oder irgend so einer deutschen

    Punkband läuft. Unsere Verstärker surren sowieso schon seit über einer

    Stunde auf Stand-By, die Anlage hatten wir seit dem Soundcheck

    angelassen. Sicher ist sicher.

    „Moin, moin! Wir sind abgefuckt, angesoffen und eure heutige

    Liveunterhaltung! Viel Spaß!“, brüllt Alex ins Mikrofon. Ohne

    Umschweife haut Benni vier Takte auf der Snare vor und wir ballern

    unseren ersten Song raus, meinen Lieblingssong, weil er relativ

    kompromisslos nach vorne geht.

    Im Publikum wird mitgewippt, zwei Typen in der zweiten oder dritten

    Reihe sehe ich sogar headbangen. Das läuft doch ganz gut. Ich konzentriere mich auf meine Gitarre und bewege mich mit Bennis Beat.

    Könnte das heute meinem Traum nahe kommen?! Wird das heute der

    Abend, an dem wir unsere zukünftigen Gigs würden messen müssen?

    Als ich gegen Ende des Songs aufblicke, sehe ich kritische

    Gesichtsausdrücke. Ich sehe ein paar Leute, die sich gegenseitig ins

    Ohr brüllen, kann aber nicht hören, was sie sagen. Mitwippen tut

    jedenfalls niemand mehr.

    „Vielen Dank, Bad Laasphe!“, brüllt Alex in den letzten ausklingenden

    Akkord.

    „Der nächste Song...“

    „Ey, spielt mal was von den Pistols!“ brüllt jemand von ganz hinten.

    „Ja, man! Oder the Clash!“, ein Typ mit zerrissenem T-Shirt in der ersten

    Reihe, in dessen grau-blauen Augen ein wildes Funkeln zu erkennen ist.

    „SHEENA IS A PUNKROCKER!!!“, wieder von weiter hinten.

    „Ähm...“

    Alex guckt zu mir rüber und ich zucke mit den Schultern.

    „Ja, man! Sheena is a punkrocker wär geil“, wieder der Typ aus der

    ersten Reihe, der mich mit seinen Augen fixiert hält, bis ich wegschaue.

    „Also...“, beginnt Alex, „... wir covern eigentlich gar nicht.“ „Hä?!“, ein anderer Typ aus der ersten Reihe. Dahinter aufgeregtes

    Gemurmel.

    „Naja, also... wir haben halt eigentlich keine Cover im Programm. Wir

    spielen eigene Songs!“

    „Hier sind immer Cover!“, ruft der Typ mit dem zerrissenen Shirt

    wütend. Neben ihm steht ein ziemlich hübsches Mädchen, dass

    theatralisch mit den Augen rollt, den Kopf schüttelt, sich dann umdreht

    und geht.

    „Ja, also... wir spielen heute nur eigene Songs! Aber zu denen kann man

    auch geil tanzen, also alles halb so wild! Oder?! Also. Der nächste Song

    heißt ‘I hate all your friends and you‘re just not worth it’, viel Spaß!“

    Ich sehe, dass von Seiten des Publikums durchaus noch

    Diskussionspotential besteht und sich viele weiterhin aufgeregt

    unterhalten, fange aber trotzdem den Song an, der mit

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