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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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Kohlensäure wäre mal

    geil, aber so was haben wir natürlich nicht im Gepäck.

    „Wie du willst“, sagt Alex und trinkt die Flasche selbst. Dann zieht er

    sich die Schuhe aus und geht runter zum See, was Benni und ich ihm

    nachmachen.

    Dort liegen wir fast eine Stunde lang ohne ein Wort zu reden. Alex

    scheint zu schlafen, Benni schaut verträumt in den Himmel und summt

    die Lieder mit, die wir leise aus seiner Anlage scheppern hören. Ich bin

    weiter fasziniert von der traumhaften Kulisse und schaue ewig über

    den See hinweg und auf die endlosen Waldlandschaften, die in der

    einsetzenden Mittagssonne im strahlenden Grün erleuchten. Im Laufe

    der Zeit tauchen ein paar Surfer auf, die ihr Lager wohl an der anderen Seite des Sees haben. Auch zwei bis drei Familien kommen zur

    Mittagszeit auf unsere Wiese und gehen mit gebührendem Abstand

    und kopfschüttelnd an Bennis rostiger Karre vorbei, aus der jetzt ‘Less

    Than Jake’ ertönen, weil Benni nach dem zweiten Durchlauf von ‘Feine

    Sahne Fischfilet’ auf meinen Wunsch hin murrend die Kassette

    gewechselt hatte.

    „Wir müssen gleich weiter, oder?“, sage ich um 13 Uhr, „Wenn wir drei

    Stunden fahren müssen?!“

    „Hmh. Stimmt schon. Aber nass werden will ich eigentlich schon noch“,

    murmelt Benni mit geschlossenen Augen.

    „Mit Boxershort oder wie?“

    „Hab nur eine.“

    „Och, Benni. Aber doch bitte nicht nackt. Hier sind Kinder!“

    „Guckt doch keiner.“

    „Guckt keiner?! Ich glaube schon, dass da einer guckt, wenn du jetzt

    nackt in den See rennst!“

    „Ist doch lustig“, mischt sich Alex murmelnd ein.

    „Ich mach auch ganz schnell, nur ein mal rein!“, sagt Benni und steht

    auf. Das T-Shirt und seine Schuhe hatte er eh schon ausgezogen. Bevor ich

    meinen Blick abwenden kann fällt auch die Hose und er rennt los. Alex

    setzt sich lachend auf und fängt an zu jubeln:

    „Sauber, Benni! Arschbombe!“.

    Benni rennt in den See und lässt sich nach ein paar Metern unter

    lautem Platschen ins seichte Wasser fallen.

    Es sieht wirklich sehr witzig aus. Benni schwimmt ein paar Meter und

    als er untertaucht schaut kurz sein blasser, riesengroßer Arsch aus

    dem Wasser und wird von der Sonne gleißend hell beleuchtet.

    „Ein beschissener Wal, man!“, johlt Alex und ich muss lachen.

    „Sagt mal, spinnt ihr?!“

    Von etwas weiter weg kommt ein wütender Familienvater angelaufen.

    „Hier sind Kinder, ihr Idioten! Hier kann man doch nicht einfach nackt

    baden!“

    „Wir sind vom Kloster“, ruft Alex ihm zu, „das ist ne heilige Badung!“

    „Hä?!“

    „Das ist Bruder Benni, der muss ein mal im Jahr eine heilige Badung

    nehmen, gegen sein Lepra!“

    „Gegen sein was?!“ „Lepra! Deswegen ist sein Schwanz auch so klein, der ist schon halb

    abgefallen!“, sagt Alex im todernsten Ton und faltet dabei die Hände

    wie ein Priester.

    „Ihr Chaoten! Ich hol die Polizei!“, antwortet der Typ und schaut leicht

    angewidert zu Benni rüber, der gerade wieder langsam aus dem Wasser

    hinaus trottet.

    „Lass uns abhauen, Benni! Der Nazi hier holt die Bullen!“, ruft ihm Alex

    zu.

    „Nazi?! Ich bin doch kein... was fällt dir ein, du kleiner Drecksack?!“

    Benni läuft zu uns zurück, streift sich schnell seine Hose über und wir

    laufen zum Auto.

    Benni startet den Motor und drückt das Gas durch, während Alex dem

    Typen durch das offene Beifahrerfenster grinsend seinen Mittelfinger

    zeigt. Als wir mit quietschenden Reifen abhauen, hinterlassen wir mit

    Sicherheit eine dicke Furche im sonst so schön gepflegten Rasen.

    Das tut mir ein bisschen leid. Wegen der Mönche, die das dann sicher

    wieder sähen müssen. Aber nicht wegen dem Typ. Der ist glaub ich

    wirklich ein beschissener Spießernazi, wie er da steht mit hochrotem

    Kopf und dem alten Nokia an seinem Ohr, dass er vorher hastig aus seiner am Gürtel befestigten Handytasche gefischt hat. Ein paar

    hundert Meter weiter meine ich seine recht hübsche Frau ein wenig

    grinsen zu sehen, während sie ihrem kleinen Sohn die Augen zu hält.

    Ich kann mich aber auch täuschen. 29. Pit

    „Alter, bist du sicher?!“

    „Keine Ahnung. Eigentlich schon. Steht ja sogar ’Pit‘s Kneipe’ dran, da

    wird‘s in Bad Laasphe nicht so viele von geben, oder?!“

    „Und du bist sicher, dass der Gig stattfinden soll?!“

    „Klar, man! Ich hab zweimal mit dem Typ telefoniert. Der war da total

    begeistert von.“

    „Ich weiß

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