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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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er es mit einer aussterbenden Gattung zu tun hatte.
    Nach einer Weile ging er ins Büro und schloss seinen tragbaren Computer ans Telefon auf dem wackeligen alten Schreibtisch an.
    Mike hatte offenbar Erfolg gehabt. Zusätzlich zu den Unterlagen kam allerdings die Nachricht, ihn sofort anzurufen.
    “Wieso hat das so lange gedauert?” fragte Mike in New Orleans.
    “Ich wurde ein wenig abgelenkt.”
    “Kann ich mir denken. Wie geht es Daria?”
    “Sehr gut. Sie ist in Sicherheit.”
    “Das bleibt abzuwarten. Wir haben gefunden, was diese Polizisten gesucht haben.”
    “Wie? Und was ist es?”
    “Sugar hat sich in der Umgebung des Friedhofs erkundigt. Er hat gehört, dass ein Jugendlicher die Leute ausraubt, die dumm genug sind, Marie Laveaus Grab zu besuchen. Er wurde von dem Kerl verjagt, der deine Freundin umbringen wollte. Aber er kam am nächsten Morgen wieder, um Geld einzusammeln, das vielleicht jemand auf das Grab gelegt hat. Er fand eine Computerdiskette.”
    “Was war darauf?”
    “Eine Liste der Fälle der letzten sechs Monate, die die Staatsanwaltschaft verloren hat.”
    “Und? Diese Angaben kann man jeder offiziellen Statistik entnehmen.”
    “Das war aber eine ganz besondere Liste”, erklärte Mike. “Alle Freigesprochenen waren Männer. Und alle verschwanden kurz nach dem Freispruch unter mysteriösen Umständen aus der Gegend.”
    “Es ist kaum ungewöhnlich, wenn sie woanders neu anfangen wollten.” Roarke war klar, dass er lediglich alle Möglichkeiten in Betracht zog. Ortsansässige Kriminelle verließen nur selten den Ort, an dem sie sich sicher fühlten und Leute kannten, die ihnen halfen.
    “Es gibt immer wieder Ausnahmen”, räumte Mike ein. “Aber hier geht es um sechs Männer in sechs Monaten.”
    Roarke stieß einen leisen Pfiff aus.
    “Das ist noch nicht alles”, fuhr Mike fort. “Sie sind alle an Wochenenden verschwunden, an denen der Kongressabgeordnete nach Louisiana heimkam, um seine Wähler zu besuchen.”
    Und seine Verlobte.
    “Das sieht nach Selbstjustiz aus.”
    “Genau. Als ich noch bei der Polizei war, gab es Gerüchte über ein so genanntes Tribunal. Ich habe sie nicht geglaubt, und niemand hat mich je aufgefordert mitzumachen.” Mike legte eine kurze Pause ein. “Es wird noch schlimmer.”
    “Was gibt es?”
    “Boudreaux ist heute Morgen in New Orleans gelandet. Und er ist vor kurzem mit einem Polizeihubschrauber in Richtung Bayou geflogen.”
    Schlagartig wurde Roarke klar, dass James Boudreaux die Hütte durchaus finden konnte. Seit ihrer Jugend hatte sich das Bayou wesentlich verändert. Die meisten der verschlungenen, schmalen Wasserwege waren begradigt und kanalisiert worden. Und aus der Luft …
    “Höchste Zeit, die Kavallerie loszuschicken”, sagte Roarke, legte auf, schaltete den Computer aus und verließ das Büro. “Ich muss los”, erklärte er dem Eigentümer des Ladens und warf einen Zwanziger auf die Theke. “Das reicht für den Anruf und eine Runde Bier für die Jungs.”
    Er lief zum Boot, band es los und fuhr mit Vollgas zurück. Während er durch den Sumpf zu seiner Hütte unterwegs war, behielt er den dunkler werdenden Himmel im Auge. Und obwohl es schon sehr lange her war, dass er zuletzt eine Kirche betreten hatte, betete er, dass er nicht zu spät kam.

13. KAPITEL
    D aria glaubte zuerst, dass das Geräusch von einem Bootsmotor stammte. Vielleicht kam Roarkes Onkel Claude von seinen Fallen zurück. Er konnte sie zu Roarke bringen. Vielleicht war es sogar Roarke, der Nachricht von Michael brachte. Jetzt war das allerdings nicht mehr so wichtig, weil sie sich an alles erinnerte.
    Ihr war sogar noch eingefallen, dass die Rächer ihre Opfer auf einer Krokodilsfarm ermordeten, wo sie die Leichen mühelos verschwinden lassen konnten.
    Bei dem Gedanken schauderte sie, stützte sich auf das Geländer und blickte in die Richtung, aus der sich das Motorengeräusch näherte.
    Und dann sah sie den Hubschrauber, der hinter einer dunklen Wolke wie ein riesiger Vogel auf der Suche nach Beute auftauchte. Sobald sie den Polizeihubschrauber erkannte, schlug ihr Herz rasend schnell. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
    “Es muss einen Ausweg geben”, sagte sie energisch.
    Sie war eine intelligente Frau, die ungewöhnlich viele Verurteilungen erreicht hatte. Hätte sie nicht so viele Kriminelle ins Gefängnis geschickt, wären noch viel mehr Opfer den Krokodilen vorgeworfen worden. Wahrscheinlich ahnten die Männer, die sie hinter Gitter

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