Robin Hood
wahre Leben von Robin Hood im Sherwood Forest nichts gemeinsam hatte, mit dem romantischen Schicksal, das man ihm im Jahr 2012 zudachte.
„Ich werde mich nicht hier verstecken wie ein Feigling, wenn der Mann, den ich liebe in Gefahr ist“, verkündete Isabella.
„Ich auch nicht“, flüsterte Tabea. „Lass uns nach vorne gehen und nachschauen, was da vor sich geht.“
„Ich komme auch mit“, erklärte Alina mit zitternder Stimme „Ich möchte nach Much sehen.“
Robin, Will, Much und Little John postierten sich kampfbereit vor der Höhle.
Die Wachen des Sheriffs brachten ihre Pferde zum Stehen.“
„Du machst es uns heute sehr einfach, Hood“, witzelte einer von ihnen. Die Wachen saßen ab und zogen ihre Schwerter.
Robin schoss einen Pfeil ab, der eine der Wachen niederstreckte.
„Much, schneide ihm die Kehle durch, nur zur Sicherheit“, befahl Robin und spannte einen weiteren Pfeil der die Wache, die mit Little John kämpfte, in den Rücken traf.
„Much“, rief Robin „die nächste Kehle.“
Will kämpfte gegen zwei Wachen.
„Robin, worauf wartest du!“, schrie er außer Atem.
Robin schoss einen dritten Pfeil ab. Die Wache ging zu Boden.
„Danke“, japste Will und verpasste der letzten Wache einen kräftigen Tritt in den Magen. Als er zu Boden ging, stürzte sich Will auf ihn. Scharf und schnell zog sich sein Dolch durch die Kehle der Wache. Much näherte sich. „Hier ist noch eine Kehle.“ Ohne zu zögern zog sich Muchs Dolch durch die Kehle der vierten Wache, die von Robins Pfeil getroffen, leblos am Boden lag.
„Legt sie über die Pferde und schickt sie an ihren Absender zurück!“, wies Robin an.
***
Fassungslos standen Isabella, Tabea und Alina am Höhleneingang und sahen zu, wie die Soldaten des Sheriffs über die Pferderücken geworfen wurden. Ihr Blut tropfte aus ihren Kehlen und drang ins Erdreich ein, um dort ein sichtbares Zeichen eines blutigen Kampfes zu hinterlassen.
21
Nottingham Castle
„Ihr habt nach mir geschickt“, lustlos betrat Guy of Gisbourne die Festhalle des Sheriffs, der wutentbrannt von seinen Stuhl aufsprang.
„Gisbourne!“, brüllte er und lief rot an. „Seit wann befehle ich Euch das Problem mit Robin Hood zu lösen. Und was erfahre ich heute! Dieser Gesetzlose überfällt eine Kutsche, in der meine Gäste sitzen und raubt sie aus! Meine Gäste, Gisbourne!“ Guy schluckte schwer.
„Ich habe versucht die Dorfbewohner zum Reden zu bringen, doch seit Hood für ihre Rechte eintritt...“ „Was für Rechte, Gisbourne! Wer gab diesem Idioten überhaupt den Namen Hood! Was bedeutet das?“, schrie der Sheriff außer Kontrolle.
„Der Typ, dem ich ein Messer an die Kehle hielt, verriet mir, dass die Dorfbewohner ihm den Namen gaben, als Dank für seine Hilfe.“
„Hilfe! Welche Hilfe, Gisbourne?“
Gisbourne räusperte sich.
„Er hilft den Witwen bei der Reparatur ihrer Häuser und er hilft den Familien bei der Ernte, dessen Männer aufgrund Eurer Folterungen nicht mehr selbst dazu in der Lage sind.“
„Das reicht, Gisbourne! Haltet die Klappe!“
Sheriff Lorenz atmete tief durch und ließ sich auf seinen Stuhl fallen.
„Wie steht es mit Euren Hochzeitsplänen, Gisbourne?“ „Ich werde Lady Marian heute Abend mitteilen, dass unsere Hochzeit am nächsten Samstag stattfindet.“ Sheriff Lorenz stöhnte auf.
„Ich rate Euch mich nicht zu enttäuschen, Gisbourne.“
22
Huntington Castle
Vorsichtig schob Marian die Tür zur Küche auf und spähte hinein, ob es sich die Wachen dort gemütlich gemacht hatten.
„Gott sei Dank, du bist allein, Margret“, Marian schlüpfte durch die Tür. „Kann ich dir was helfen, Meggi?“
Überrascht blickte Margret ihrer Ziehtochter in die Augen. „So habt Ihr mich seit zwei Jahren nicht mehr genannt.“
„Du hast mich früher auch mein Kind genannt.“
In Marians Augen traten Tränen.
Ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater hatte darauf bestanden, dass ihre Erziehung eine Frau übernahm. Nach dem Tod ihres Vaters, der starb, als sie zwölf war, wurde Meggi ihre engste Verbündete. Robin war ständig unterwegs und hatte kaum Zeit für ihre Wünsche oder Sorgen.
„Ich denke oft an früher, Meggi“, seufzte Marian.
Wie oft hatte Margret abends an Marians Bett gesessen, ihr übers Haar gestreichelt und ihr versprochen, dass ein Prinz auf einem weißen Pferd käme und um ihre Hand anhielt. Sie hatten sich beide ausgemalt, welche Farbe Marians Hochzeitskleid haben würde
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