Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Robin Hood

Titel: Robin Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Cara Wagner
Vom Netzwerk:
Rücken ihrer Pferde lagen.
    „Das ist kein Anblick für Euch, Mylady. Geht bitte auf Euer Zimmer“, bat Guy inständig.
    Wortlos und zitternd wandte sich Grace ab.
    Guy eilte zum Sheriff. „Ich muss wohl nicht fragen, wer das getan hat. Hood hat ganze Arbeit geleistet.“
    „Ich muss mich doch sehr über Robert of Locksley wundern“, entrüstete sich Roger of York und beobachtete wie die toten Soldaten von ihren Pferden gezogen und weggetragen wurden.
    „Gisbourne, Ihr werdet morgen persönlich dafür sorgen, dass meine Gäste unbehelligt hier ankommen. Nehmt so viele Soldaten mit wie Ihr braucht und wenn Euch Hood und seine Bande begegnen, macht ihr keine Gefangenen. Versteht ihr mich, Gisbourne?“, fauchte der Sheriff mit geballten Fäusten.
    „Verlasst Euch auf mich. Ich komme morgen früh zurück und stelle einen Trupp zusammen. Eure Gäste werden wohl behalten eintreffen.“ Guy verbeugte sich. „Entschuldigt mich. Ich habe auf Huntington Castle noch einiges für heute Abend vorzubereiten.“ Guy wandte sich ab und wies einen Soldaten an: „Bringt mein Pferd.“ „Ihr schuldet mir noch eine Antwort, Sheriff“, hakte Roger of York nach.
    „Verdoppelt die Wachen!“, schallte es über den Burghof.

27
    Sherwood Forest
    Mit stolz geschwellter Brust schob sich Much das letzte Stück Fleisch in den Mund. Eine Stunde lang hatten Isabella und Tabea davon erzählt, wie viele Menschen in der Zukunft die Geschichte von Robin Hood und seiner Gefährten liebten.
    Alina suchte immer wieder Muchs Blick und wunderte sich wie sehr sie sich nach so kurzer Zeit zu diesem Mann hingezogen fühlte. Sie hatte gesehen, wie er die Kehlen der Soldaten durchschnitt, in ihrer Zeit hätte sie diesen Mann verabscheut, doch in dieser Zeit, in diesen Leben war er ein Held, ein Mann der tat, was getan werden musste.
    Little John knurrte missmutig.
    „Gefällt dir nicht, dass du ein Held bist in der Zukunft?“, fragte Much verwundert.
    „Ich erzähle euch mal die reale Geschichte“, brummte Little John.
    „Ich lebe mit Will seit drei Jahren in diesem Wald. Im Sherwood Forest ist nicht das ganze Jahr Sommer und der Winter wird lang und kalt. Jeden Tag fürchten wir die Soldaten des Sheriffs. Jede Stunde, jede Sekunde unseres Lebens sind wir in Gefahr. Frauen hat es im Sherwood Forest nie gegeben. Jedes Gefühl, das Will und ich jemals für eine Frau empfanden, wurde im Keim erstickt. Kinder dürfen im Sherwood Forest nie geboren werden, da ihr Schreien uns verraten könnte.
    Manchmal versteckten wir uns in Gebüschen und die Soldaten des Sheriffs waren nur zwei Schritte von uns entfernt. Jedes Niesen hätte unser Tod sein können.“ Little John blickte Isabella, Tabea und Alina nacheinander tief in die Augen. „Wenn ihr den Ernst der Lage nicht begreift, seid ihr in der Zukunft besser aufgehoben.“
    Es herrschte ernüchterndes Schweigen und Isabella, Tabea und Alina begriffen, dass die Männer die sie liebten, keine unsterblichen Helden waren, sondern Männer aus Fleisch und Blut, deren Herzen in einer brutalen Zeit ständig in Gefahr waren,dass sie aufhören zu schlagen.
    Much erhob sich vom Steinboden, auf dem alle im Kreis saßen und sammelte die leeren Teller ein.
    „Ich geh zum Bach das Geschirr säubern.“
    Alina stand hastig auf. „Ich geh mit dir, Much, wenn das nicht zu gefährlich ist“, Alina klang verunsichert.
    „Zieh dir vorher bitte das Kleid an, das Isabella dir ausgesucht hat“, bat Robin.
    Tabea und Isabella erhoben sich ebenfalls. „Wir schlüpfen auch in unsere neuen Kleider. Aber nicht heimlich gucken, Jungs“, verkündete Tabea.
    Sie griffen nach den Kleidern, die sie auf die Truhe gelegt hatten und liefen in den hinteren Teil der Höhle. „Musstest du so offen sein?“, fuhr Will Little John an. „Besser sie wissen woran sie sind“, erwiderte Little John unwirsch und verließ die Höhle.
    Much packte schweigend die schmutzigen Teller in einen Korb.
    Robin trat zu ihm. „Bitte sei vorsichtig und passe auf sie auf.“
    Much nickte. „Mach dir keine Sorgen.“
    ***
    „Ziemlich ernüchternd die Geschichte von Little John, was sagt ihr?“, fragte Tabea und zog ihr Sommerkleid aus.
    „Vielleicht werden wir an der Seite dieser Männer keine dreißig Jahren alt“, gab Alina zu bedenken und zog ihr Kleid ebenfalls über den Kopf.
    „Mag sein, doch meine Seele ist hier Zuhause“, erwiderte Isabella, „egal wie alt ich werde oder wie kalt der Winter wird, von nun an schlägt mein Herz im

Weitere Kostenlose Bücher