Robin Hood
Jetzt und Hier.“
„Das hätte ich nicht besser sagen können“, gab Tabea Isabella Recht.
„Das finde ich auch, obwohl ich zugeben muss, dass mich der Sherwood Forest nie interessierte, bin ich völlig gefangen von Muchs blauen Augen und seinem Lächeln“, schwärmte Alina und zog das grüne Kleid, das Isabella ihr aussuchte, über den Kopf.
„Wie findet ihr mich?“, fragte sie und zog es glatt.
„Du bist eine echte Lady aus dem Jahr 1198“, erklärte Isabella lächelnd.
„Much werden seine schönen blauen Augen aus dem Kopf fallen“, Tabea zwinkerte Alina zu.
„Na dann versuche ich mal mein Glück. Drückt mir die Daumen.“
Alinas Herz schlug heftig als sie in den vorderen Teil der Höhle zurückkehrte.
„Bin ich passend gekleidet?“
Much schluckte schwer, wie gefesselt hing sein Blick an der Frau, die in seinem Herzen ein Feuerwerk entfachte. Robin stieß ihn an.
„Du siehst wunderschön aus“, erwiderte Much mit trockener Kehle.
Alina näherte sich Much lächelnd. „Dann lass uns gehen.“
Much ergriff den Korb mit dem schmutzigen Geschirr. „Bis später.“
Stolz verließ Much an Alinas Seite die Höhle.
„He Jungs! Hier kommen noch mehr Schönheiten“, erklang Tabeas Stimme.
Will stockte der Atem, Tabeas Anblick, im rosafarbenen Spitzenkleid raubte ihm den Verstand.
„Du bist wunderschön“, hauchte er und zog Tabea, die auf ihn zukam, fest in seine Arme.
Robin näherte sich Isabella mit einem tiefen Atemzug und ergriff ihre Hände. Er versank in Isabellas Augen.
„Meine Schöne, als ich vor drei Monaten mein Leben, meinen Titel und mein Land verlor, wurde der Sherwood Forest mein Zuhause. So sehr ich mich in den Nächten nach einer verwandten Seele sehnte, so ernüchternd war der Morgen. Doch allen Widerständen zum Trotz fand eine wunderschöne Frau zu mir und nahm mein Herz gefangen. Von nun an und für immer, bist du für mich die Perle des Sherwood Forest.“
28
Huntington Castle
Kaum hatte sich Marian in ihre Kammer zurückgezogen, klopfte es zaghaft an ihrer Tür.
„Lieber Gott, lass es nicht Guy sein“, flüsterte sie und nahm einen tiefen Atemzug.
„Ja bitte“, rief sie.
Mit wild klopfendem Herzen beobachtete sie wie die Tür vorsichtig aufgeschoben wurde. Ein Mann in einer Mönchskutte huschte herein und schloss schnell hinter sich die Tür.
„Die Wachen haben mich nicht gesehen“, erklärte er. „Ich bin Bruder Tuck.“
Überrascht schaute Marian den runden wohlgenährten Mönch an, dessen Augen verschmitzt funkelten.
„Was kann ich für Euch tun, Bruder Tuck?“
„Wie ich hörte, habt Ihr Einwände was Eure Vermählung betrifft.“
„Wisst Ihr, wann meine Vermählung stattfindet?“, fragte Marian hoffnungsvoll.
„Nein Mylady, doch wenn Ihr eine Flucht plant, verliert keine Zeit.“
„Wie bitte?“, verstört blickte Marian Bruder Tuck an. „Nun, ich bin nicht taub und hörte Geschichten über Guy of Gisbourne, die nichts Gutes vermuten lassen. Wenn mich der Teufel heiraten wollte, ich würde davon laufen als wäre selbiger hinter mir her.“
„Ihr seid ein merkwürdiger Mönch, Bruder Tuck“, erwiderte Marian.
„Wenn Ihr Guy so verachtet, welchen Grund habt Ihr die Trauung zu vollziehen. Guy hat Euch doch bestimmt deswegen in die Burg gebeten.“
„Oh ich wurde nicht gebeten. Mein Erscheinen wurde befohlen, Guy schickte acht Soldaten, die mich, sagen wir mal, sicher her geleitet haben.“
„Dann seid Ihr ein Gefangener?“
„Ich trat vor zehn Jahren in ein Kloster ein, da man als Mönch seinen Kopf nicht so schnell verliert wie ein Dieb, wenn ihr mich versteht, Mylady.“
„Ich verstehe“, erwiderte Marian und gewann Vertrauen.
„Ich kam zu Euch, um Euch zu sagen, dass ich eine Flucht von Euch jederzeit unterstützen würde“, bot Bruder Tuck seine Hilfe an. „Und ich hoffe diesen Mauern ebenfalls lebend zu entkommen.“
„Könntet Ihr dafür sorgen, dass Guy bei der Hochzeit unpässlich ist. Das würde vieles erleichtern.“
„Ich bin Euer Mann, Lady Marian.“
„Ich danke Euch, Bruder Tuck. Haltet am Tag meiner Hochzeit die Augen offen. Mehr kann ich Euch nicht sagen.“
Bruder Tuck verbeugte sich.
„Mylady, wenn Guy of Gisbourne mich Euch vorstellt, seht mich an, als wäre es unsere erste Begegnung.“ „Sorgt Euch nicht Bruder Tuck. Ich werde überrascht sein."
29
Sherwood Forest
Verträumt saß Alina am Rand des kleinen Baches, der sich hundert Meter von der Höhle entfernt befand und fühlte
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