Robin Hood
Tage.“
„Wenn du unfähig bist, stelle ich jemand anderen ein“, stellte Guy klar. „Und was das Brautkleid betrifft, ich habe für morgen ein paar Kleider angefordert. Marian kann sich das passende Kleid aussuchen.“
„Marian wird begeistert sein“, presste Margret heraus und hoffte ihre Nachricht an Robin schaffte es unbemerkt aus der Burg.
„Du glaubst, Marian wird glücklich sein, mich zu heiraten?“ Guys Stimme hatte einen gefährlichen
SS
Unterton. Er trat nah an Margret heran und durchbohrte sie mit einem eisigen Blick.
„Reiß dich zusammen“, dachte Margret und lächelte charmant.
„Sir Guy, Marian sehnt sich nach einem Leben, dass ihr Sicherheit bietet und sie ist Euch gegenüber nicht abgeneigt.“
„Hat sich Locksley bei Marian gemeldet?“, hakte Guy nach.
„Nein, Mylord. Lady Marian hat mit ihrem Bruder gebrochen, sie möchte mit Euch ein neues Leben beginnen.“
„So, so“, Guy schien misstrauisch, „ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass Lady Marian meine Nähe sucht.“
„Marian ist sehr sensibel, dass Robin sie im Stich ließ, hat sie schwer getroffen. Sie musste sich erst an die neuen Gegebenheiten gewöhnen, bedenkt ihr junges Alter. Marian glaubt Ihr seid der richtige Mann um die Ländereien zu verwalten“, versicherte Margret Guy glaubhaft.
„Und bin ich der richtige Mann für eine Ehe?“
„Ich kann Euch versichern, Sir Guy, keinen Tag fiebert Lady Marian mehr entgegen, als den Tag ihrer Hochzeit“, erwiderte Margret ehrlich, „denn dann läuft sie dir davon“, fügte sie in Gedanken hinzu.
33
Sherwood Forest
Aufgewühlt saßen Isabella, Tabea und Alina auf dem aus Stroh gebautem Lager. Sie waren erst seit einem halben Tag im Sherwood Forest, im Jahr 1198 und gehörten schon in diese Zeit, als wären sie in ihr geboren.
Sie beobachteten, wie Robin, Will, Much und Little John das Reh zerlegten und wussten, sie mussten Abschied nehmen, von einer Zeit, von der sie immer glaubten, ohne den technischen Fortschritt nicht leben zu können.
„Sie sind so anders, als die Männer in unserer Zeit“, Tabea klang verträumt.
„Finde ich auch“, erwiderte Isabella, „sie sind es gewöhnt schnelle Entscheidungen treffen zu müssen. Für sie geht es ums Überleben.“
„Und ich bin sicher, wenn sie sich für eine Frau entscheiden, ist diese Entscheidung endgültig“, ergänzte Alina lächelnd.
„Ich finde es unglaublich so glücklich zu sein in einer Zeit, die so viele Opfer verlangt“, schwärmte Tabea.
„Ich verstehe was du meinst“, erwiderte Isabella, „ich möchte nur bei diesem Mann sein, weil er real ist, weil das, was er sagt wahr ist und weil das, was er fühlt aufrichtig ist und kein Luxus aus der Zukunft kann mich in die Arme nehmen und mir Wärme geben, wie Robin es tut.“
„Ich tausche Much auch nie wieder gegen eine Zukunft ein, die einen mit immer mehr Luxus erschlägt, ohne Herzenswärme zu geben.“
34
Huntington Castle
„Halt! Wohin?“, zwei Wachen blieben bedrohlich vor Margret stehen.
„Ich bringe Lady Marian ein Glas Milch wie Ihr seht“, erwiderte Margret mit wild klopfendem Herzen und hielt Guys Wachen demonstrativ das Tablett vor Augen, das sie in den Händen hielt.
„Geh weiter!“ befahl einer der Soldaten, bevor sie ihre Patrouille fortsetzten.
Margret atmete tief durch und eilte zu Marians Tür.
Die Wachen blieben stehen und sahen zurück.
„Lady Marian, ich bringe Euch ein Glas Milch“, rief Margret und stellte erleichtert fest, dass die Wachen verschwanden.
Aufgeregt öffnete Marian Margret die Tür. „Meggi, du glaubst nicht was passiert ist!“, platzte es aus Marian heraus.
„Pst, lass mich erst die Tür hinter mir schließen“, warnte Margret und drückte Marian das Tablett in die Hände. Sie verriegelte die Tür.
Marian eilte zum Tisch, der am Fenster stand und stellte das Tablett ab, bevor sie überglücklich in Margrets Arme lief und sie fest umarmte.
„Du glaubst nicht was passiert ist, Meggi. Wir haben einen neuen Verbündeten.“
Margret schob Marian sanft von sich.
„Was redest du da, mein Kind.“
„Ich hatte vorhin Besuch, Meggi. Bruder Tuck war bei mir.“
„Fühlst du dich nicht wohl, Kind?“ Margret klang besorgt.
Marian lachte. „Ich bin nicht verrückt, Meggi. Guy hat Bruder Tuck in die Burg bringen lassen, um unsere Trauung vorzunehmen. Ich habe das Gefühl, dass Bruder Tuck von Guy genauso wenig angetan ist wie wir. Er unterstützt uns und sorgt dafür das Guy am
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