Robin Hood
erzählt, warum ihr Euch ins Bett geflüchtet habt“, hakte Margret nach.
Tränen traten in Marians Augen.
„Der Sheriff plant König Richard vom Thron zu stürzen, dafür braucht er eine Allianz Englands fünf mächtigster Adliger. Er besteht darauf, dass Guy mich heiratet und als neuer Lord of Huntington die nötigen Papiere unterschreibt.“
Margret schlug die Hände vors Gesicht.
„Gott steh uns bei“, flüsterte sie.
„Es ist hoffnungslos, Margret. Robin ist fort und ich muss mich in mein Schicksal fügen.“ Tränen liefen über Marians Gesicht.
„So weit ist es noch nicht“, sprach Margret ihr Mut zu.
„Ich sage den Wachen ich gehe zum Markt, um für das Abendessen einzukaufen. Ich habe letztens auf dem Markt Gerüchte über Robins Aufenthaltsort gehört. Es gibt im Dorf jemanden, der weiß wo Robin und die anderen Geächteten sich aufhalten. Ich versuche ihn zu finden und bitte ihn eine Nachricht an Robin zu überbringen.“
Marian wischte sich die Tränen vom Gesicht.
„Wenn ich nicht unter Hausarrest stehen wurde, würde ich mit dir gehen“, schluchzte sie „Tut mir einen Gefallen, Mylady, schreibt ein paar Zeilen, damit Robin dem Boden Glauben schenkt.“ Margret erhob sich und lief zum Fenster. Ihr Blick wanderte über den Burghof. Auch Marian verließ ihr Bett. Sie näherte sich mit wild klopfendem Herzen ihrem Schreibtisch, der am Fenster stand. Mit neuer Hoffnung setzte sie sich und griff zur Feder. Mit zitternder Hand schrieb sie auf Papier: Mein liebster Bruder. England und mein Herz sind in Gefahr. Der Sheriff of Nottingham plant König Richard vom Thron zu stürzen, dafür braucht er eine Allianz Englands mächtigster fünf Adligen. Ich soll gezwungen werden, Guy of Gisbourne zu heiraten, damit Guy durch die Ehe mit mir zum neuen Lord of Huntington ernannt wird und als solcher, das Bündnis des Sheriffs unterzeichnen kann. England und ich brauchen Deine Hilfe. Ich liebe Dich. Marian.“
Marian rollte das Blatt Papier zusammen und sah zu Margret, die neben ihr am Fenster stand und wehmütig nach draußen blickte.
„Margret“, riss Marian sie aus ihren Gedanken und reichte ihr die Nachricht.
„Was ist los?“, hakte Marian nach.
„Als Euer Bruder hier Lord war, haben die Menschen gelächelt. Heute wagt keiner mehr den Blick zu heben“, erwiderte Margret bitter.
„Robin kommt zurück, Margret. Wir dürfen den Glauben nicht verlieren.“
„Ihr habt Recht, Mylady. Drückt mir die Daumen.“ „Ganz fest, Margret.“
Erfüllt von Hoffnung und Zuversicht verließ Margret den Raum.
6
Gegenwart
Voller Ehrfurcht betraten Isabella und Tabea den Sherwood Forest.
Der Tag neigte sich dem Ende und durch die Bäume drang nur noch schwaches Tageslicht und offenbarte die Erde, auf der einst Robin und seine Gefährten lebten. Isabella schloss die Augen und atmete tief ein. Wieder erfasste sie die unerträgliche Sehnsucht eine andere sein zu wollen, in einem anderen Leben, einem Leben mit Robin.
Doch Isabella lebte im Jetzt und Hier und Robins Herz schlug im Gestern.
Isabellas Herz wurde schwer, ihr Gefühl ließ sie glauben, dass Robin ganz nah war, doch ihr Verstand war gnadenlos und machte ihr bewusst, sie kam Jahrhunderte zu spät.
Sie würde niemals Robins Stimme hören, niemals wissen, welche Farbe seine Augen besaßen und nie erleben, wie sein Lächeln ihr den Atem raubte.
Tabea trat neben Isabella und stupste sie an.
„Sieh mal, eine Höhle. Ob die Will und Robin als Unterschlupf gedient hat?“
Isabella öffnete die Augen.
„Wie sie wohl ausgesehen haben“, seufzte sie verträumt.
„Selbstverständlich waren sie die schönsten Männer der Welt. Oder denkst du, ich stehe wegen Quasimodo hier im Wald“, erwiderte Tabea amüsiert.
„Komm, sehen wir uns die Höhle an. Vielleicht hat Will etwas in die Wand geritzt.“
„Oder Robin“, betonte Isabella und folgte Tabea, die eilig Richtung Höhle lief.
7
1198 Markt
Margret atmete tief durch, endlich war sie am Markt angekommen und keine der Wachen war ihr gefolgt. Es herrschte reges Treiben und Händler boten ihre Waren feil. Margret blieb an einem Obststand stehen.
„Wie wäre es mit einem Apfel, schöne Frau.“
Allan grinste über das ganze Gesicht, als er Margret die süße rote Frucht vor Augen hielt.
„Sag mir lieber, wo ich Dan finde“, fuhr Margret ihn an.
„Schlechte Laune heute?“, erwiderte Allan gekränkt, hegte er doch romantische Gefühle für Margret.
„Und was willst du von diesen
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