Robin Hood
Dan?“, hakte er nach.
„Ich habe gehört, er weiß wo Robin ist.“
„Ich kenne keinen Dan“, erwiderte Allan abweisend.
Margret trat hinter dem Stand.
„Der Sheriff war heute früh auf Huntington Castle. Er plant König Richard vom Thron zu stürzen. Um dieses Ziel zu erreichen wird Marian gezwungen, Guy zu heiraten, der als neuer Lord den Sheriff unterstützt. Ich habe eine Nachricht für Robin von Marian“, erklärte Margret aufgelöst und hielt Marians Botschaft vor Allans Augen.
„Du kannst die Nachricht bei mir lassen. Ich kümmere mich darum“, bot Allan an.
Margret zögerte.
„Du kannst mir vertrauen.“
Margret reichte Allan den Brief.
„Du hältst Englands Schicksal in den Händen.“ „Verlasse dich auf mich.“ Allan nahm die Botschaft an sich und versteckte sie unter seiner Schürze. Er reichte Margret einen Apfel.
„Damit die Wache nicht misstrauisch wird.“
„Welche Wache?“
„Die, die da hinten kommt.“
Margret griff nach dem Apfel und schenkte Allan ihr schönstes Lächeln.
***
Gegenwart
Ein Gefühl von Wehmut überfiel Isabella, als sie vorm Eingang der Höhle stand. Unerträglich war das Gefühl an einem Ort zu sein, der Robins Zuhause war, doch sie berührte Robins Welt nur ganz sanft, die Zeit war vergangen und ließ von Robin nicht mehr als ein Flüstern zurück, einen Mann hinter Nebel, der keine Schatten mehr warf. Nie vorher durchdrang Isabella der Schmerz über eine Liebe, die sie nie erleben durfte, so tief, wie an jenem Ort, an dem Robins Stimme einst erklang.
„Lass uns rein gehen“, drängte Tabea.
„Da drin ist es stockdunkel“, gab Isabella zu bedenken.
„Wir gehen nur so weit das Tageslicht noch reicht. Komm schon.“
Tabea packte Isabella am Arm und zog sie mit sich.
„Oh mein Gott, ich bin im Paradies. Ich fühle Wills Anwesenheit“, erklärte Taben euphorisch, als sie in der Höhle stand. Auch Isabella sah sich sehnsüchtig um, ihr war als müsste sie nur die Hand ausstrecken und schon könnte sie Robin berühren, doch Ihre größte Feindin-die Zeit, hielt sie davon ab. Über neunhundert Jahre standen zwischen Ihr und einem Leben mit Robin. Für die Zeit nur ein Atemzug, für ihr Herz eine endlose Tragödie.
„Stell dir vor", plapperte Tabea drauf los, „hier haben sie ihre Pläne geschmiedet und ihre Überfälle geplant und jetzt stehen wir hier inmitten ihres Verstecks. Lass uns die Wände nach Zeichen absuchen, vielleicht hat Will etwas reingeritzt.“ Tabea untersuchte die kühle Felswand Stück für Stück. Isabella musste bei Tabeas Anblick lächeln. Tabea war fröhlich, ein Mädchen ohne Herzschmerz, das schwärmte von einem Mann, den eine Geschichte zum Helden machte.
Um Tabea den Gefallen zu tun, suchte auch Isabella nach vielleicht hinterlassenen Zeichen und stieß tatsächlich auf ein merkwürdiges Symbol.
„Tabea, sieh hier.“
Eilig lief Tabea zu Isabella.
„Lass sehen.“ Tabea musterte das Symbol, ein Kreis, in dessen Mitte sich ein Smaragd befand.
„Ein wunderschöner Stein“, flüsterte Isabella voll Ehrfurcht und berührte ihn. Augenblicklich wurde ihr schwarz vor Augen und ihr war, als würde sie fallen.
„Isabella!“, schrie Tabea und berührte den Smaragd ebenfalls.
***
Vorsichtig lugte Ramaja hinter einem Baum hervor, hinter dem er Schutz gesucht hatte. Er lächelte zufrieden.
Sie war gekommen und bald würde sie bei Robin sein und dafür sorgen, dass die Menschen in den Augen von Robins Nachfahren, noch etwas von Robins Seele fanden.
8
1198 Sherwood Forest
„Robin! Robin!“ Erschöpft kam Dan vor der Höhle an, in der Robin und Much Unterschlupf gefunden hatten. Vor zwei Monaten war Robin auf Little John und Will Scarlett getroffen, die als Geächtete im Sherwood Forest lebten. Sie hatten Robin und Much aufgenommen, als diese beteuerten, König Richard treu ergeben zu sein und das Volk vor der Willkür des Sheriffs zu schützen. Robin trat aus der Höhle. „Was ist los Dan?“
Wortlos reichte Dan Robin die Nachricht, die er aus seinem Hemd zog.
„Von Lady Marian“, keuchte er.
„Much, bring Wasser für Dan!“, rief Robin in die Höhle. Langsam rollte Robin das Papier auf und erwartete, dass Marian ihm Vorwürfe machte. Sein Blick verfinsterte sich, als er die Zeilen las.
Much erschien und reichte Dan einen Becher mit Wasser. Er musterte seinen Master besorgt.
„Was ist hier los?“, ertönte eine tiefe Stimme. Mürrisch trat Little John gefolgt von Will aus ihrem
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