Robin und Gott
ein kleiner Vogel auf einen Ast setzt, fällt Schnee herunter und stäubt zu Boden.
Robin kämmt sich die Haare. Auf dem Sofa, vor dem Fenster.
Auf den Dächern der Häuser gegenüber liegt auch eine dicke Schneedecke. Auf dem Dach von Onkel Klaas und Tante Betty, auf dem Haus der alten Trien. Sogar die Zähne putzt sich Robin auf dem Sofa, vor dem Fenster.
Aus den Schornsteinen kommt weißer Rauch.
Im Flur bei der Garderobe zieht Robin seine Jacke an. Seine dicke Jacke mit der Kapuze. Er steigt in die hohen Gummistiefel und rennt nach draußen. Denn Papa steht draußen. Mit dem Schlitten!
„Setz dich!“, ruft Papa fröhlich.
Aber zuerst muss sich Robin im Schnee wälzen. Nur kurz. Er lässt sich fallen und wälzt sich im Schnee. Der wirbelt hoch und bleibt an seinen Stiefeln, der Hose und der Jacke kleben. Sogar seine Kapuze wird ganz weiß.
Als sich Robin genug im Schnee gewälzt hat, setzt er sich auf den Schlitten.
„Hü, Pferdchen!“, ruft er.
Papa ist das Pferd. Und was für ein Pferd! Ein feuriges Ross! Das Pferd galoppiert durch das Dorf. Robin winkt jedem zu, dem sie begegnen. Alle winken zurück.
„Hü, Pferdchen!“, ruft Robin.
Das Pferd trabt und trabt, die ganze Strecke vom Haus bis zur Schule. Als sie an der Schule ankommen, wo auch der Kindergarten ist, ist das Pferd müde. Das darf es auch. Sie sind ja da.
Auf dem Schulhof ist ein Fest. Alle Kinder sind viel zu früh gekommen. Mit Absicht. Um ein Fest im Schnee zu feiern.
Die großen Kinder packen das Seil von Robins Schlitten und rennen los. Sie ziehen den Schlitten. „Nicht so schnell!“, ruft Robin.
Schnell fahren ist ihm unheimlich. Aber er lacht doch, denn irgendwie findet er schnell fahren auch lustig. Unheimlich und lustig. Lustig und unheimlich. Beides zugleich. Das geht.
Da ist Nellie. Sie will auch auf den Schlitten. Auf dem Schlitten ist noch genug Platz. Nellie findet es nur lustig.
Nun kommt Alexander. Er passt nicht mehr auf den Schlitten. Aber das macht nichts. Er darf später. Und danach darf Pieter.
Es fängt wieder an zu schneien. Dicke Flocken fallen vom Himmel herab. Es ist herrlich. Robin schaut nach oben. Tausende von Flocken fallen aus dem dunklen Himmel auf ihn herab. Wenn man lange schaut, wird einem ganz schwindelig davon. Robin schaut lange. Alexander auch. Alexander sitzt nun mit Robin auf dem Schlitten.
„Fang den snow“, sagt Alexander.
Alexander kommt aus England. Es klingt lustig, wenn er die Wörter ausspricht. Aber man darf nicht lachen, man muss ihm beibringen, wie man die Wörter richtig ausspricht.
„Schnee“, sagt Robin.
„Schnee“, sagt Alexander. „Fang den Schnee mit deinem Mund!“
Die Jungen machen ihren Mund ganz weit auf und versuchen die Schneeflocken aufzufangen. Aber das ist schwierig! Die Flocken wirbeln in alle Richtungen! Eine große Flocke kommt direkt auf Robin zu. Robin macht den Mund ganz weit auf. Da wirbelt die Flocke an ihm vorbei. Robin versucht sie doch noch zu fangen und... hoppla! Da fällt er vom Schlitten. Plumps.
Alexander fällt auch herunter. Plumps.
Sie fallen in den Schnee.
Aber sie stehen nicht auf, sie bleiben sitzen. Mit dem Hintern im weichen Schnee. Sie schauen nach oben. Zu all den glitzernden Flocken.
Da kommt Fräulein Tineke.
„Was sitzt ihr hier so vergnügt?“, fragt sie.
Und hoppla! Fräulein Tineke lässt sich fallen und setzt sich neben sie. In den weichen Schnee. Die anderen Kinder kommen auch schnell angelaufen. Und da ist Papa. Papa ist hier Lehrer. Er schaut nach oben zu den Flocken und...
Ist das schön! Papa lässt sich auch fallen.
Plumps!
Alle Lehrer und Lehrerinnen, die Kindergärtnerin und die Kinder sitzen nun zusammen im Schnee. Sie haben alle Mützen auf. Und auf den Mützen haben sie noch eine Mütze. Eine weiße Mütze aus Schnee. Sie betrachten die Flocken, die vom hohen Himmel fallen.
Weihnachtsgeschichte
Die Kinder und Fräulein Tineke sitzen im Stuhlkreis.
Robin sitzt neben Alexander. Die Kinder sind fröhlich. Sie haben rote Nasen, glühende Ohren und nasse Socken vom Schnee.
Fräulein Tineke hat auch eine rote Nase und glühende Ohren und nasse Socken vom Schnee.
Die Kinder lachen und schreien. Sie machen Radau, bis die Kindergärtnerin „Ruhe“ sagt. Dann sind sie still. Mucksmäuschenstill.
Die Kindergärtnerin sagt, dass heute der letzte Kindergartentag ist. Morgen sind schon Ferien. Weihnachtsferien.
„Und darum“, sagt sie, „feiern wir heute ein Fest.“
„Weihnachten“, ruft
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