Robin und Gott
Herberge ist?“
„Oh, das...“, sagt Nellie. „Das weiß ich schon. Das ist so was wie ein kleines Hotel.“
„Genau das ist es“, sagt Fräulein Tineke. „Erzähl weiter, Alexander.“
„Der Mann in der Hörbörge sagte: ,Also, wir haben auch keinen Platz... Ja, doch, wir haben noch einen Platz. Ich habe noch einen Stall. Dort könnt ihr schlafen.’
,Herzlichen Dank’, sagte Maria.
Und der Mann von der Hörbörge lief mit einer Laterne vor ihnen her. Dschosef und Maria liefen hinterher. Dann waren sie im Stall und der Mann von der Hörbörge sagte: ,Macht ein Bett aus Stroh.’
Als Dschosef damit fertig war, ging er auch schlafen. Und in dieser Nacht wurde Dschesus geboren. Und Dschosef machte ein Bettchen aus dem Trog, aus dem die Schweine trinken. Dschosef hat das Bettchen mit ein bisschen Wasser sauber gemacht und legte vorsichtig Stroh hinein. Und die Hirten sagten: ,Was leuchtet da für ein schöner Stern!‘
Also schauten sie nach und sahen das Dschesuskind da liegen...“
Die Geschichte ist aus. Die Kinder klatschen. Sie klatschen laut und lange. Fräulein Tineke klatscht auch mit. Robin auch.
„Du musst Jesus sagen, nicht Dschesus!“, ruft Nellie.
Aber keiner hört, was Nellie ruft. So laut klatschen sie.
Und Robin denkt:
Der Stern, das ist der Stern, wo der liebe Gott wohnt.
Krokodil
Die Schulglocke klingelt. Die Kinder rennen hinaus. Jetzt sind Ferien und draußen liegt alles unter einer dicken Schneedecke! Sie ziehen schnell ihre Jacken an, springen in die Stiefel und setzen ihre Mützen auf. Und rutsch!, auf den Schulhof. Keiner geht nach Hause, alle Kinder spielen auf dem Schulhof. Sie rollen große Schneekugeln, um Schneemänner zu bauen, und machen Schneebälle zum Werfen.
Robin rennt auch nach draußen. Mit seinem Schlitten.
Aber da steht Mama!
„Komm schnell mit, mein Lieber“, sagt sie. „Der Bus kommt gleich.“
Er möchte nicht mit. Er möchte nirgendwohin. Er möchte hier bleiben, bei all den anderen Kindern auf dem Schulhof.
„Wir fahren in die Stadt“, sagt Mama. „Einkäufen.“
Das will Robin auf keinen Fall. Er denkt nach. Dann fragt er:
„Nehmen wir den Schlitten mit in den Bus?“
„Papa nimmt den Schlitten später mit nach Hause.“ Oh, ja...
Robin denkt wieder nach. Dann fragt er:
„Kann der Bus denn durch den Schnee fahren?“
„Der Bus hat dicke Reifen“, sagt Mama, „damit geht es prima.“
Oh, ja...
Robin denkt noch einmal nach. Dann sagt er:
„Ich möchte nicht mit!“
„Pech für dich“, sagt Mama.
„Muss ich wirklich mit?“, fragt Robin.
„Ja“, sagt Mama. „Wir kaufen schöne, warme, hohe Schuhe für dich, für den Schnee. Du musst mit, um sie anzuprobieren. Komm schon! Sonst verpassen wir noch den Bus.“
Robin fände es toll, den Bus zu verpassen. Er möchte nicht in die Stadt. Er will keine neuen Schuhe. Er hat gute Stiefel. Er läuft langsam. So langsam wie er kann.
„Jetzt komm schon“, sagt Mama und zieht ihn am Arm. „Wenn wir in der Stadt sind, darfst du dir auch was Schönes aussuchen. Um es an den Weihnachtsbaum zu hängen.“
Das findet Robin wieder schön.
„Darf ich es wirklich ganz alleine aussuchen?“, fragt er. „Etwas, das ich wirklich schön finde?“
„Natürlich“, sagt Mama.
Jetzt läuft Robin schneller. Er zieht an Mamas Arm. Mama muss sich doch beeilen. Sonst verpassen sie den Bus.
Aber sie verpassen ihn nicht.
Es ist warm im Bus. Mama und Robin setzen sich ganz nach hinten auf die lange Bank beim großen Fenster. Der Bus fährt langsam. Wegen des Schnees. Aber er fährt. Erst durch das Dorf, dann zwischen den Wiesen entlang.
Die Welt ist weißer als Salz, weißer als Zucker, weißer als Salz und Zucker zusammen auf einem weißen Tischtuch. So weiß ist die Welt. Aber der Himmel ist dunkel.
„Schau“, sagt Mama, „da im Graben haben die Enten ein Loch ins Eis gemacht.“
Der Bus fährt so langsam, dass Robin alles gut sehen kann. Er schaut und sieht ein Loch im Eis. Das Wasser ist da nicht gefroren. In dem Eisloch schwimmen bestimmt hundert Enten. „Von Zeit zu Zeit schwimmen die Enten eine Runde“, erzählt Mama. „Durch das Schwimmen bewegt sich das Wasser und schwappt, und wenn das Wasser sich bewegt und schwappt, kann es nicht wieder zufrieren. Das wissen die Enten. Schlau, was? Darum haben sie sich alle dort versammelt. Nacheinander schwimmen sie dann eine Runde und so bleibt das Wasserloch offen und sie können den ganzen Winter nach Essen tauchen.“
„Schau,
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