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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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aufeinander, samt den Hölzern, aus denen ich mein Floß gemacht hatte, und errichtete eine Schulzwehr aus ihnen, etwas innerhalb des Platzes, den ich für meine Schanze bestimmt hatte.
    3.November. Ich ging mit meinem Gewehr aus und tötete zwei entenähnliche Vögel, die sich gut essen ließen.
    Am Nachmittag ging ich daran, einen Tisch zu machen.
    4. November. Diesen Morgen begann ich mir eine Tageseinteilung zu machen, eine Zeit zum Schlafen, zur Erholung und zum Ausgehen mit dem Gewehr; nämlich jeden Morgen ging ich mit meinem Gewehr zwei oder drei Stunden fort, wenn es nicht regnete; dann arbeitete ich bis um elf Uhr, aß, was ich zu essen hatte, legte mich von zwölf bis zwei Uhr schlafen, da es übermäßig heiß war, und arbeitete
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    dann wieder abends. Die ganze Arbeitszeit dieses und des nächsten Tages verwandte ich darauf, meinen Tisch zu machen, da ich nur ein armseliger Stümper war, obgleich Zeit und Not mich bald auf natürlichste Weise zu einem vollkommenen Handwerker machten, wie es wohl jedem in meiner Lage geschehen würde.
    5.November. An diesem Tage ging ich mit meinem Gewehr und Hund aus und erlegte eine Wildkatze mit einem hübschen weichen Fell, aber völlig
    ungenießbarem Fleisch. Jedem Tier, das ich schoß, zog ich das Fell ab und hob es auf. Als ich an die Küste zurückkam, sah ich viele Seevögel, die ich nicht kannte, verwunderte mich aber, ja erschrak fast über zwei Seehunde, die, während ich sie noch anstarrte und nicht wußte, was das für Wesen seien, wieder ins Meer schlüpften und mir so für diesmal entwischten.
    6. November. Nach meinem Morgenspaziergang begab ich mich wieder an die Arbeit und machte meinen Tisch fertig, obwohl nicht nach meinem Sinn.
    Doch lernte ich bald, ihn zu verbessern.
    7. November. Jetzt begann es, beständig gut Wetter zu werden.
    Den 7., 8., 9., 10. und einen Teil des 12. (denn der 11. war Sonntag) gebrauchte ich ganz, um meinen Stuhl zu machen, der zwar halbwegs eine Form hatte, aber mir nie so recht gefiel; beim Machen selber riß ich ihn mehrmals wieder auseinander. NB. Ich vernachlässigte meinen Sonntag bald; denn da ich oft vergaß, die Kerbe in meinen Pfahl zu schneiden, kannte ich mich schließlich nicht mehr aus.
    13. November. Heute fiel Regen, der mich
    außerordentlich erfrischte und die Erde abkühlte; aber
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    er wurde von einem schrecklichen Gewitter begleitet, das mir große Angst um mein Pulver machte. Sobald es vorüber war, beschloß ich, das Pulver in so viele Päckchen wie möglich zu verteilen, um die Gefahr zu verringern.
    14., 15., 16.November. Diese drei Tage verbrachte ich damit, kleine viereckige Kisten und Kästen, die höchstens etwa ein oder zwei Pfund enthielten, für das Pulver zu machen. Und nachdem ich es hineinverteilt hatte, brachte ich sie an so sichere und voneinander entfernte Plätze wie nur möglich. An einem dieser drei Tage schoß ich einen großen Vogel, der sehr gut zu essen war, den ich aber nicht zu nennen weiß.
    17. November. Heute begann ich hinter meinem Zelt in den Felsen hineinzugraben, um Raum für mehr Bequemlichkeit zu haben. NB. Drei Sachen fehlten mir vor allem zu dieser Arbeit, nämlich eine Spitzhacke, ein Spaten und ein Schubkarren oder Korb. Also ließ ich von meinem Vorhaben ab und begann zu
    überlegen, wie ich dem Mangel abhelfen und mir einiges Werkzeug verfertigen könnte. Als Spitzhacke nahm ich die eiserne Brechstange, die sich dazu eignete, wenn sie auch schwer war. Aber nun einen Spaten! Den brauchte ich so nötig, daß ich ohne ihn in der Tat nichts schaffen konnte; aber woraus ich ihn machen sollte, wußte ich nicht.
    18. November. Als ich am nächsten Tage im Walde suchte, fand ich einen Baum ähnlich der Art, die sie in Brasilien «Eisenbaum» nennen wegen seiner
    besonderen Härte. Von diesem hieb ich mit großer Mühe ein Stück ab, wobei ich fast meine Axt verdarb,
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    und schleppte es unter großen Schwierigkeiten heim, da es sehr schwer war.
    Wegen der außerordentlichen Härte des Holzes kostete mich dieser Klotz viel Zeit; denn ich konnte ihn nur sehr langsam in die Form eines Spatens bringen; der Griff wurde genau so wie bei unseren Spaten in England, nur hatte das Blatt keinen eisernen Beschlag, so daß es nicht halten konnte. Indessen tat mir das Ding gute Dienste bei der Arbeit, für die ich es verwendete. Aber ich glaube, noch nie wurde ein Spaten auf diese Art gemacht oder so lange daran gearbeitet.
    Immer noch fehlte mir etwas: nämlich ein Korb

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