Robinson Crusoe
zu sehen.
Erstens fand ich, daß ich an dem gleichen Tage, an dem ich Vater und Freunde verlassen hatte und nach Hull davongelaufen war, um zur See zu gehen,
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hernach von dem Salli-Kriegsschiff aufgegriffen und zum Sklaven gemacht wurde.
An dem gleichen Jahrestag, an dem ich aus dem Schiffbruch vor Yarmouth entkam, bewerkstelligte ich hernach meine Flucht aus Salli in dem Boot.
An dem gleichen Jahrestag, an dem ich geboren wurde, dem 30. September, wurde mir
sechsundzwanzig Jahre später auf so wunderbare Weise das Leben gerettet, als ich an den Strand dieser Insel geworfen wurde, so daß mein gottloses Leben und mein einsames Leben beide am gleichen Tage begannen.
Nächst der Tinte ging mein Brot zu Ende, ich meine, der Zwieback, den ich aus dem Schiff geborgen hatte.
Ich war äußerst sparsam damit umgegangen; über ein Jahr lang gönnte ich mir täglich nur einen Zwieback, und trotzdem war ich jetzt fast ein Jahr ganz ohne Brot, bis ich mein eigenes Korn erntete, wofür ich allen Grund hatte, dankbar zu sein, da die Art, wie ich dazukam, an ein Wunder grenzte, wie ich bereits erzählt habe.
Meine Kleidung begann auch bedenklich zu
verfallen; Leinwand hatte ich schon längst nicht mehr, außer einigen buntgewürfelten Hemden, die ich in den Kisten der Matrosen gefunden hatte und die ich sorgfältig verwahrte. Da ich zu manchen Zeiten des Jahres nichts als ein Hemd leiden konnte, war es mir eine große Hilfe, daß ich unter den Kleidern der Mannschaft fast drei Dutzend Hemden gefunden hatte. Ich besaß noch einige dicke
MatrosenWachtmäntel; aber sie waren zu heiß zum Tragen. Ich hätte eigentlich gar keiner Kleider bedurft;
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aber obgleich es mir angenehm gewesen wäre, ganz nackt zu gehen, konnte ich mich doch nicht an den Gedanken gewöhnen, wenn ich auch ganz allein war.
Ein anderer Grund, warum ich nicht ganz nackt ging, war, daß ich dann die Hitze der Sonne nicht so gut vertragen konnte, als wenn ich bekleidet war. Die Hitze verbrannte oft meine Haut, hingegen im Hemd kühlte mich die Luft ein wenig, die darunter blies. In der heißen Zeit ging ich auch nie mehr ohne Kappe oder Hut aus; denn ich würde sofort Kopfschmerzen bekommen haben, wenn ich die gewaltige Sonnenglut auf meinen bloßen Kopf hätte scheinen lassen, wogegen ich mit einem Hut nach Herzenslust herumlaufen konnte.
Also war ich darauf bedacht, die wenigen Lumpen, die ich hatte und die ich Kleider nannte,
zusammenzusuchen und zu ordnen. Ich hatte alle Hemden vertragen, und jetzt versuchte ich, ob ich nicht aus den großen Wachtmänteln ein paar Jacken zusammenflicken könnte. So begab ich mich ans Schneidern oder vielmehr Pfuschen; denn es wurde ein klägliches Machwerk. Ich brachte zwei oder drei Jacken zustande, die schon eine Weile halten konnten; die Hosen aber blieben wirklich nur ein trauriger Versuch.
Ich habe erwähnt, daß ich alle Felle der Tiere verwahrte, die ich schoß, das heißt der vierfüßigen.
Ich spannte sie an Pfählen in die Sonne, und einige wurden so trocken und hart, daß sie zu nichts zu gebrauchen waren, andere aber schienen mir sehr tauglich. Das erste, was ich mir daraus machte, war eine große Mütze für meinen Kopf, mit den Haaren
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nach außen, um den Regen abzuhalten; dies erwies sich als so gut, daß ich mir daraufhin einen ganzen Anzug aus Fellen verfertigte, nämlich eine Jacke und ein Paar Kniehosen, beide sehr weit; denn sie sollten mich eher kühl als warm halten. Ich muß freilich sagen, daß sie sehr ungeschickt gemacht waren; denn ich war schon ein schlechter Zimmermann, aber ein noch schlechterer Schneider. Trotzdem taten sie mir vortreffliche Dienste; denn wenn ich unterwegs war und es zu regnen anfing, lief das Wasser von den Haaren des Anzugs und der Kappe ab, und ich blieb vollkommen trocken. Demnächst verwandte ich viel Zeit und Mühe darauf, mir einen Schirm zu machen.
Ich brauchte ihn wirklich sehr und hatte große Lust, mir einen zu fabrizieren. Ich hatte gesehen, wie sie in Brasilien gemacht wurden und wie nützlich sie dort während der großen Hitze waren, und ich fand es hier zum mindesten ebenso heiß, ja noch heißer, da ich näher an der Linie war. Da ich viel draußen sein mußte, wäre mir ein Schirm sowohl gegen den Regen wie, gegen die Hitze höchst willkommen gewesen. Es verursachte mir unendliches Kopfzerbrechen, ehe ich auch nur etwas Schirmähnliches zustande brachte, und auch als ich endlich das Richtige getroffen zu haben meinte,
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