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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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versorgte also mein Schiff mit zwei Dutzend Gerstenbroten (die eigentlich mehr wie Kuchen aussahen), einem irdenen Topf voll gerösteten Reises, davon ich viel zu essen pflegte, einer kleinen Flasche Rum. einer halben Ziege sowie mit Pulver und Blei, um noch mehr schießen zu können, ferner mit zwei grasen Wachtmänteln, um auf dem einen des Nachts zu liegen und mich mit dem ändern zuzudecken.
    Es war am letzten November im sechsten Jahr meiner Regierung oder Gefangenschaft, wie man will, als ich die Reise antrat; und sie dauerte viel länger, als ich erwartet hatte. Denn obgleich die Insel nicht sehr groß war, stieß ich doch, als ich an die Ostseite
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    kam, auf ein großes Felsenriff, das etwa sechs Seemeilen weit in das Meer hinausragte, teils über, teils unter Wasser, mit einer Sandbank davor von ungefähr anderthalb Setmeilen Länge, so daß ich gezwungen war. eine gute Strecke weit ins Meer hinauszufahren, bis ich um die Spitze herumkam.
    Beim ersten Anblick dieses Hindernisses wollte ich mein Vorhaben aufgeben und umkehren, da ich nicht wußte, wie weit ich in die See hinausfahren müßte und wie ich wieder zurückkommen sollte. So ging ich vor Anker; denn ich hatte eine Art Anker aus einem zerbrochenen Bootshaken zurechtgemacht.
    Als mein Boot festlag, nahm ich mein Gewehr, ging an Land und stieg auf einen Hügel, von dem aus ich das Riff zu überblicken hoffte. Ich konnte auch wirklich seine ganze Ausdehnung sehen und beschloß, die Sache zu wagen. Als ich so schaute, gewahrte ich eine starke, in der Tat sehr reißende Strömung, die nahe an dem Riff vorbei nach Osten lief. Ich sah sie mir sehr genau an; denn ich begriff, daß sie mir gefährlich werden konnte. Wenn ich hineingeriet, so mußte ich durch ihre Kraft in die See hinausgetrieben werden, und ich konnte unmöglich wieder die Insel erreichen. Und wenn ich nicht vorher auf den Hügel gestiegen wäre, glaube ich wirklich, daß es so gekommen wäre, besonders da von der andern Inselseite her eine ebensolche Strömung lief. Ich bemerkte auch einen starken Gegenstrom an der Küste, in den ich also aus der ersten Strömung nur hineinzuwenden brauchte, um wieder zurückgetrieben zu werden.
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    Hier lag ich nun zwei Tage, da der Wind ziemlich heftig aus Ostsüdost, also gerade der Strömung entgegen, blies und an der Spitze des Riffs eine starke Brandung verursachte, so daß ich wegen der Brandung mich nicht nahe der Küste halten und wegen der Strömung nicht weiter hinausfahren konnte.
    Am Morgen des dritten Tages hatte sich der Wind über Nacht gelegt, die See war ruhig, und ich wagte es. Aber das mag nun wieder allen voreiligen und unwissenden Seeleuten zur Warnung dienen; denn sobald ich an die Spitze kam, nicht eine Bootslänge vom Riff, fand ich mich plötzlich in sehr tiefem Wasser und in einer Strömung, die reißend war wie ein Mühlbach. Mein Boot wurde mit so großer Gewalt fortgerissen, daß ich es nicht wieder herausbringen konnte und immer weiter und weiter von dem Gegenstrom zu meiner Linken weggetrieben wurde. Es kam kein Wind auf, der mir hätte helfen können, und auch mein Ruder half mir nichts. Jetzt hielt ich mich für verloren; denn da von der anderen Seite der Insel her eine ebensolche Strömung kam, so war mir klar, daß sie sich einige Seemeilen weiter mit der ändern vereinigen mußte, und dann war ich rettungslos verloren, weil ich keine Möglichkeit sah, sie zu vermeiden. Ich sah also meinen Untergang vor Augen, nicht durch die See, denn sie war ruhig, aber durch den Hunger. Ich halte an der Küste eine Schildkröte gefunden, so groß. daß ich sie kaum heben konnte, und hatte sie ins Boot geworfen; auch hatte ich ein großes Gefäß, will sagen einen meiner irdenen Töpfe voll frischen Wassers; aber was half mir das alles, wenn ich in den unendlichen Ozean hinausgetrieben
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    wurde, wo sicherlich tausend Meilen weit weder Küste noch Festland noch Insel zu finden war? Und nun sah ich ein, wie leicht es dem Allmächtigen ist, einen Menschen aus einem elenden Zustand in einen noch schlimmeren zu stoßen. Jetzt blickte ich auf meine einsame, verlassene Insel wie auf den lieblichsten Ort der Welt zurück, und alles Glück, das mein Herz sich wünschen konnte, schien dort zu liegen. Ich streckte meine Hände danach aus mit der innigsten
    Sehnsucht. «O glückliches Eiland!» rief ich, «ich werde dich niemals wiedersehen! O ich Unglücksgeschöpf!»
    rief ich, «wohin werde ich geraten?» Dann warf ich mir selber

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