Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
Vom Netzwerk:
fertig zu haben, als plötzlich (anscheinend hatte ich ihn zu weitläufig gemacht) eine große Menge Erde von oben und von der einen Seite herabfiel, und zwar in kurzer Zeit so viel, daß ich erschrak, und zwar mit gutem Grund; denn wäre ich darunter geraten, hätte ich keinen Totengräber mehr gebraucht. Dieses Unglück machte mir wieder viel Arbeit; denn ich mußte die ganze lose Erde hinausschaffen und, was noch wichtiger war, die Decke stützen, um sicher zu sein, daß nicht noch mehr herabfiele.
11. Dezember. Heule ging ich also gleich an die Arbeit, und es gelang mir, zwei Stützen oder Pfosten aufzurichten mit zwei Brettern quer über jedem. Hiermit wurde ich am nächsten Tage fertig. Ich errichtete nun noch mehr solche Pfähle mit Brettern und hatte die Decke im Laufe einer Woche gesichert, und da die Pfosten in Reihe standen, dienten sie mir dazu, meine Behausung in verschiedene Räume einzuteilen.
17.Dezember. Von diesem Tage bis zum 20. brachte ich Borde an, schlug Nägel in die Pfähle, um alles aufzuhängen, was sich aufhängen ließ, und war nun drinnen einigermaßen in Ordnung.
20.Dezember. Ich brachte all meine Habe in die Höhle und begann, meine Behausung zu möblieren. Ich setzte einige Bretter zu einer Art Anrichte zusammen, um meine Lebensmittel darauf zulegen; aber ich wurde allmählich knapp an Brettern; trotzdem machte ich mir noch einen zweiten Tisch.
24. Dezember. Viel Regen die ganze Nacht und den ganzen Tag; konnte nicht ausgehen.
26. Dezember. Kein Regen und die Erde viel kühler als vorher und angenehmer.
27. Dezember. Ich erlegte eine junge Ziege und schoß eine andere an, so daß ich sie fangen konnte und sie an einem Stricke heimführte. Daheim verband ich sie und schiente das Bein, das gebrochen war. NB. Ich pflegte das Zicklein so sorglich, daß es leben blieb; das Bein heilte gut und wurde so kräftig wie zuvor; aber durch meine lange Wartung wurde es zahm, lag auf dem Grase vor meiner Türe und wollte nicht weggehen. Hierdurch kam ich zuerst auf den Gedanken, mir einige zahme Tiere zu ziehen, damit ich Nahrung hätte, wenn mein Pulver und Blei verschossen wäre.
28., 29., 30.Dezember. Große Hitze und kein Lüftchen, so daß ich nicht ausging, nur abends, um für die Küche zu sorgen. Diese Zeit benutzte ich, um alle meine Sachen im Hause in Ordnung zu bringen.
1.Januar. Noch sehr heiß, aber ich ging früh und abends mit meinem Gewehr aus und legte mich mittags nieder. Als ich am Abend tiefer in die Wälder geriet, die mehr im Innern der Insel liegen, fand ich eine Menge Ziegen, die aber so scheu waren, daß ich schwer an sie herankommen konnte; indessen beschloß ich zu versuchen, ob mein Hund sie nicht würde herabtreiben können. Folglich ging ich am nächsten Tage mit meinem Hunde und hetzte ihn auf die Ziegen. Aber ich hatte mich getäuscht; denn sie wandten sich alle gegen den Hund, und er merkte die Gefahr zu gut, als daß er ihnen nahe gekommen wäre. 3. Januar. Ich begann mit meinem Zaun oder Wall, den ich, da mir noch immer vor irgendeinem Überfalle bange war, sehr dick und stark zu machen beschloß. NB. Da ich diesen Wall schon beschrieben habe, lasse ich vorsätzlich aus, was darüber im Tagebuch steht. Es genügt, zu bemerken, daß ich nicht weniger als vom 3.Januar bis 14. April brauchte, um diese Schanze fertig zu bauen und zu vervollkommnen, obschon er nur etwa vierundzwanzig Ellen lang war. Er lief im Halbkreis von einer Stelle im Felsen zu einer etwa acht Ellen entfernten anderen. Der Eingang zur Höhle lag in der Mitte hinter ihm.
Diese ganze Zeit über arbeitete ich sehr hart. Der Regen hinderte mich manchen Tag, ja ganze Wochen lang; aber ich hielt mich nicht eher für ganz gesichert, bevor nicht die Mauer fertig wäre; und es ist kaum glaublich, wie unsagbar viel Arbeit ich mit allem hatte, vor allem, um die Pfähle aus dem Walde herbeizuschleppen und einzuschlagen, da ich sie viel größer machte, als es nötig gewesen wäre.
Als die Mauer fertig und von außen noch mit einem Rasenwall umgeben war, war ich überzeugt, wenn wirklich jemand hier an die Küste käme, so würde er nichts Wohnungsähnliches entdecken. Und das war sehr gut so, wie man später bei einer sehr wichtigen Gelegenheit sehen wird.
Während dieser Zeit machte ich jeden Tag, wenn der Regen es zuließ, meinen Rundgang durch die Wälder nach Wildbret und machte während dieser Spaziergänge mannigfache Entdeckungen, die mir in der einen oder anderen Weise Vorteil brachten. Besonders fand

Weitere Kostenlose Bücher