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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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derjenigen, von der ich ausgefahren war.
Als ich mit Hilfe des Stromes mehr als drei Seemeilen zurückgelegt halte, ließ er nach und trug mich nicht weiter. Ich befand mich jetzt zwischen den beiden Hauptströmungen, der südlichen, die mich abgetrieben hatte, und der nördlichen, die ungefähr sechs Seemeilen entfernt an der anderen Seite der Insel lief. Hier, zwischen diesen beiden Strömen, im Westen der Insel, war das Wasser ruhig, und da ich noch gute Brise hatte, steuerte ich direkt auf die Insel zu, obwohl nicht so schnell wie vorher. Etwa um vier Uhr nachmittags, als ich noch ungefähr drei Seemeilen von der Insel entfernt war, fand ich, daß die Spitze des Riffs noch einen zweiten Strom nach Norden erzeugte. Dieser war sehr stark. Da ich jedoch frischen Wind hatte, durchquerte ich ihn in westlicher Richtung und kam nach ungefähr einer Stunde wieder in stilles Wasser und bald danach an die Küste. Als ich gelandet war, fiel ich auf die Knie und dankte Gott für meine Erlösung, erquickte mich mit Essen und Trinken, brachte dann mein Boot in eine kleine Bucht unter einigen Bäumen und legte mich nieder, um zu schlafen, da ich von all der Mühe und Arbeit der Reise völlig erschöpft war.
Ich wußte nun nicht, wie ich mit meinem Boot wieder nach Hause kommen sollte. Ich hatte so große Gefahr ausgestanden und wußte nur allzugut, was mir bevorstand, wenn ich denselben Weg zurückfahren würde. Wie es aber auf der anderen Seite, nämlich der Westseite, aussah, war mir unbekannt, und ich hatte keine Lust, mich auf neue Abenteuer einzulassen. So beschloß ich am Morgen, westwärts an dem Ufer entlang zu gehen, um mich nach einer Bucht umzusehen, wo ich meine Fregatte in Sicherheit bringen und von wo ich sie wieder holen könnte, wenn ich sie brauchte. Als ich ungefähr drei Meilen an der Küste entlang gewandert war, kam ich zu einer sehr guten Bucht, die eine Meile tief war und immer schmäler wurde, bis sie sich zu einem kleinen Fluß verengte. Dies war ein vortrefflicher Hafen für mein Boot, und hier konnte es wie in einem eigens hergerichteten Dock liegen. Ich holte es also herbei, brachte es in Sicherheit und ging dann an die Küste, um mich umzusehen, wo ich wäre.
Ich sah bald, daß ich mich nicht weit von der Stelle befand, wo ich zuvor gewesen, als ich zu Fuß nach dieser Küste gewandert war. So nahm ich nur mein Gewehr und meinen Schirm aus dem Boot, denn es war glühend heiß, und machte mich auf den Weg. Nach einer Fahrt, wie ich sie hinter mir hatte, war es angenehm zu gehen, und ich erreichte am Abend meine Laube, wo ich alles vorfand, wie ich es verlassen hatte; denn ich hielt sie immer in guter Ordnung, da sie, wie gesagt, mein «Landhaus» war.
Ich stieg über den Zaun und legte mich in den Schatten, um auszuruhen, und ich war so müde, daß ich sogleich einschlief. Aber ein jeder, der meine Geschichte gelesen hat, mag sich vorstellen, wie sehr ich erschrak, als ich durch eine Stimme aufgeweckt wurde, die rief: «Robin. Robin, Robin Crusoe, armer Robin Crusoe! Wo bist du, Robin Crusoe? Wo bist du? Wo bist du gewesen?»
Ich hatte, übermüdet durch das viele Rudern und den Marsch, bis in den Tag hinein geschlafen, so daß ich zuerst nicht völlig erwachte, sondern zwischen Wachen und Schlaf gleichsam träumte, daß jemand zu mir spräche.
Aber als die Stimme immer wieder «Robin Crusoe, Robin Crusoe!» rief, wurde ich schließlich ganz munter. Im ersten Augenblick war ich furchtbar erschrocken und erhob mich in der größten Bestürzung. Aber sobald ich die Augen aufschlug, sah ich meinen Papagei oben auf der Hecke sitzen und wußte sofort, daß er zu mir gesprochen hatte; denn eben in diesem kläglichen Tonfall hatte ich ihn das Sprechen gelehrt, wobei er auf meinem Finger zu sitzen und seinen Schnabel an mein Gesicht zu legen pflegte und dann sein «Armer Robin Crusoe, wo bist du?»
schrie oder andere Worte, die ich ihm beigebracht hatte. Obwohl ich wußte, daß es mein Papagei war und niemand anders, dauerte es doch eine ganze Weile, bis ich mich wieder faßte, und ich begriff nicht, wie das Tier gerade hierherkam. Schließlich aber fand ich mich darein, daß es nur mein ehrlicher Poll und niemand anders war, und als ich meine Hand ausstreckte und ihn bei seinem Namen rief, kam das gesellige Tier zu mir, setzte sich auf meinen Daumen, wie er es zu tun pflegte, und schwatzte weiter zu mir: «Armer Robin Crusoe» und «Wie kam ich hierher?» und «Wo bin ich gewesen?», gerade als wenn er

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