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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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sich mit einem Blick, dass sein Gegenüber ihm folgen konnte. »Golem ruht. Aber wir schlafen nicht. Wir sind von Anfang an hier gewesen. Verborgen, getarnt, haben uns unter die Wissenschaftler und die Belegschaft gemischt, haben diese Stadt mit aufgebaut, ihre Leitungen verlegt, ihre Daten manipuliert, sie aus verborgenen Tunneln beobachtet. Wir versteckten uns zwischen Kabeln und Generatoren. Und was von Kempt auch erzählt haben mag, wir sind diese Stadt.«
    »Aber der Hephaiston-Zwischenfall … Ihr vorrangiges Ziel ist es doch, die Verbindung von Mensch und Maschine zu ächten. Oder täusche ich mich da? Warum also haben Sie sich ausgerechnet hier versteckt?«, wollte Rosso wissen.
    »Nun, wo könnte man sich mit so einem Ziel besser verstecken als in einer Einrichtung, die es nicht gibt und die über die größtmöglichen technischen Möglichkeiten verfügt?« Im unruhigen Licht der Flammen wirkte der Unbekannte beinahe, als ob er lächelte.
    »Wie viele Androiden sind hier oben?«, fragte sein Gegenüber neugierig und ließ den Blick über die noch immer wachsende Gruppe schweifen.
    »Wir haben uns seinerzeit aufgeteilt. In Coppola City waren wir insgesamt hundert. Im Lauf der Jahre haben wir allerdings acht Einheiten verloren. Und drei weitere fielen heute der Säuberung anheim.«
    Rosso überflog die Gruppe. »Aktiv waren allerdings jederzeit maximal sechs von uns. Die anderen haben unter der Stadt gewartet.«
    »Aber worauf?«
    »Auf die Ankunft des Perpetuum, das Ende dieses anmaßenden Experiments und den Moment, sich zu offenbaren.«
    Inzwischen mussten die Androiden auf dem Platz vor ihnen beinahe vollständig sein. Nummer 42 drängte zur Eile.
    »Kommen Sie, uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Coppola Control hat die Selbstzerstörung eingeleitet.«
    Mit diesen Worten eilte er zu den übrigen Androiden zurück und gab McCraes Team ein Zeichen, ihm zu folgen. Er mischte sich zwischen die Seinen und schloss für einen kurzen Moment seine künstlichen Augen. Als er sie wieder öffnete, leuchteten sie hell auf, und er projizierte über ihre Linsen sechs virtuelle Tastaturen in den Raum, die etwa drei Fuß über dem Boden schwebten. An jede dieser Konsolen traten nun jeweils zwei Androiden und begannen hastig mit der Eingabe langer Zeichenfolgen. Dabei handelte es sich um Keycodes von solcher Komplexität, dass ein Mensch sie sich niemals hätte merken können und sie darüber hinaus während der Eingabe mehrfach hätte überprüfen müssen.
    Kaum dass die Androiden die Prozedur beendeten, begann sich die Metallverkleidung in der Mitte des Platzes donnernd zu teilen. Rumorend öffnete sich eine Falltür, unter der sich beleuchtete Stufensegmente zusammenschoben, die in einen Tunnel hinabführten.
    McCrae staunte, inmitten des städtischen Kollaps eine funktionierende elektronische Einrichtung zu sehen. Nummer 42 klärte sie auf. »Ein unabhängiges System, das wir mit unserer eigenen Energie betreiben, Ma’am. Wir wollten nie abhängig sein von dieser verruchten Stadt.«
    »Wohin führt diese Treppe?«, wollte Claw wissen, während die ersten Androiden bereits in der Tiefe verschwanden.
    »In die Freiheit, Mr. Claw. Für jeden von uns. Egal, was er ist. Beta, Mensch oder Android …« Damit führte Nummer 42 McCraes Team die Stufen hinab, über die sie eine tiefer gelegene Ebene betraten. Ein verborgenes Stockwerk, etwas niedriger als ein gewöhnliches.
    Die kleine Gruppe folgte dem Strom der Androiden in einen Gang, in dem sie sich nur geduckt voranbewegen konnten, worunter wieder einmal besonders Claw litt, der sein Schwert die ganze Zeit in der Hand tragen musste.
    Auf ihrem Weg durch das verborgene Stockwerk passierten Trent, Rosso, Claw und McCae zahlreiche Relaisstationen und Schaltkonsolen. Immer wieder blieben sie an einzelnen Kabeln hängen, die aus dicken Strängen an der Decke ragten. Bald wurde der Gang noch enger, die Luft noch dünner. Nummer 42, der direkt vor Rosso ging, drehte sich noch einmal um.
    »Mr. Rosso. Oder sollte ich besser Nobot sagen?«
    Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. Worte schienen im Angesicht dessen, was die Copy23 unbemerkt unterhalb der Stadt errichtet hatten, so unnütz.
    »Bevor Sie diesen Planeten verlassen, möchte ich Ihnen sagen, dass wir – soweit wir dazu in der Lage sind – bedauern, was mit Ihnen und Ihrer Familie passiert ist.«
    Rosso winkte ab. Er wusste, was 42 meinte. Dass, wenn Golem seinerzeit seinen Vater verschont hätte, sein eigenes Leben

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