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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Beinen. Wo Schmerz war, war Leben, und wo Leben war, war Hoffnung. Und Mono eilte weiter.
    »Mr. Mimkin?« Der Android auf dem zersplitterten Screen des GuideBots wandte sich noch einmal direkt an ihn. »Wir wollen ehrlich zu Ihnen sein. Keiner von uns hätte es für möglich gehalten, dass Sie in diesem Konflikt irgendetwas Konstruktives beitragen würden. Genau genommen haben wir es bis vor einigen Stunden sogar noch für möglich gehalten, Sie ausschalten zu müssen.«
    Mono grinste. »Weil ihr mich für ein Arschloch gehalten habt.«
    Der Android zögert nicht mit seiner Antwort. »Wenn Sie so wollen, können Sie das so formulieren. Wir erachten es bloß für notwendig, unsere Meinung an dieser Stelle zu korrigieren und dachten, dass Sie das wissen sollten.«
    Mono versuchte zu lachen, aber es kam nur ein schwaches Husten dabei heraus. »Wisst ihr, Jungs, das Lustige dabei ist, ich könnte nicht behaupten dass ihr unrecht damit gehabt hättet.« Er zögerte kurz und biss noch einmal die Zähne zusammen, als er nun seinen Zielmarker in Sicht kommen sah. »Aber ich werde als das heldenhafteste Arschloch in die Geschichte eingehen, das Eimercity jemals gesehen hat!«
    Und dann tauchte vor ihnen am Ende der Straße auch schon der zentrale Energieknoten von Coppola City auf. Das Rumoren in seinem Rücken war gleichbedeutend mit der Gewissheit, dass der Plan im Begriff stand aufzugehen. Der Moloch folgte ihm noch immer. Widerwillig, aber konsequent, getrieben von zwanghaften Impulsen, einer künstlichen Art von Leidenschaft, die wiederum auf einem Virus basierte, den Wesen in dem Bestreben ersonnen hatten, die Roboter dieser Stadt zu kontrollieren. Und eben das würde in wenigen Augenblicken das Ende des Molochs bedeuten.
    Mono konnte bereits die riesigen Energiespulen an der Au ß enseite des Monolithen sehen, die von einem dichten Netz aus Blitzen umgeben waren.
    Jetzt waren es nur noch wenig Schritte.
    Noch einmal meldete sich der Android zu Wort. »Wie auch immer, wir möchten Ihnen danken, Mr. Mimkin. Für den Fall, dass niemand sonst es bis jetzt getan hat.«
    Mono biss sich auf die Unterlippe, spürte den Moloch unmittelbar hinter sich, beschleunigte noch ein wenig und hielt direkt auf das Zentrum des zentralen Energieknotens zu. »Drauf geschissen!«, knurrte er. Dankbarkeit war seines Erachtens immer schon die schlechteste Währung gewesen, für die man als Söldner arbeiten konnte. Vor allem der miesen Umtauschkurse wegen.
    Und dann löste Golem die im Umfeld des Knotens versteckten Sprengladungen aus. Mono verschwand mitsamt seinem Exoskelett in einem gigantischen Feuerball, der den kompletten Knoten zerriss und die gigantischen Spulen durch die Luft wirbeln ließ. Eine von ihnen riss den Moloch von den Beinen, der in vollem Lauf zusammenbrach und direkt in die Explosion stürzte. Und mit einem gigantischen Knall, der die gesamte Stadt erzittern und dünne Risse in der Kuppel darüber entstehen ließ, zerbarst der Moloch mitsamt des Perpetuums in seine Einzelteile.
    ZEIT: 04:35 PM
    ORT: Coppola Cit y/ Aufzugsanlage
    Officer McCrae schrie auch noch, als im nächsten Augenblick eine gewaltige Explosion die Stadt erschütterte. Mono hatte es geschafft! Die Kuppel bebte. Reflektorelemente stürzten von der Decke. Das Licht begann zu flackern, und die binären Fließschriften auf den Wänden verblassten, während sich die umstehenden Monolithen mit lautem Rumoren gegeneinander zu verschieben schienen. Die letzten unversehrten Fassaden wurden plötzlich von meterlangen Rissen überzogen und begannen zu splittern, während der Boden erzitterte und diese eine riesige Explosion eine gute halbe Minute andauerte.
    Doch bereits in dem Moment, als der ohrenbetäubende Lärm erklang, der zentrale Energieknoten kollabierte und eine gewaltige Druckwelle sich durch die Stadt fortpflanzte, knickten die Roboter ein und brachen zusammen. Alle zugleich. Es war eine riesige Welle zusammensackender künstlicher Körper, zig Tonnen intelligenten Metalls, das scheppernd zu Boden ging. Das Geräusch hallte von den Wänden wider, als die riesige Explosion schließlich in mehrere kleine überging. Für McCraes Team klang es wie eine Erlösung, und die mechanischen Hände ließen von ihnen ab, die Bots glitten von ihnen hinunter, und sie konnten wieder atmen.
    Der Lärm um sie herum klang langsam ab, das Licht fiel aus, und nach und nach legte sich eine gespenstische Stille über die Stadt, für einige Momente lediglich vom Widerschein

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