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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ih­re An­ord­nun­gen ge­bie­ten mir, Le­ben und Ge­sund­heit Ih­rer Die­ner zu wah­ren.«
    Die Ro­bo­ter­stim­me ver­stumm­te. Das Leucht­sym­bol er­losch. Die letz­ten Druck­wel­len ver­lie­fen sich in der Fer­ne.
    »Hal­lo, ihr Af­fen­menschen, wie fühlt ihr euch?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal sar­kas­tisch. »ZON­TA denkt lo­gisch, nicht wahr?«
    Re­ling saß vorn­über­ge­beugt vor dem Roll­tisch und um­klam­mer­te des­sen Kan­ten mit bei­den Hän­den.
    »Sir, hat­ten Sie die­se Ge­rä­te et­wa ein­kal­ku­liert?« sprach ich ihn an.
    Er nick­te. Pro­fes­sor Aich, un­ser Ul­tra­ener­gie­phy­si­ker und Spe­zia­list für mar­sia­ni­sche 5-D-Ge­rä­te, ehe­mals wis­sen­schaft­li­cher Lei­ter der Mars­for­schung in Top­thar, strich sich mit zit­tern­der Hand über die wei­ßen Haa­re.
    »Al­ler­dings«, er­griff er an Re­lings Stel­le das Wort. Sei­ne Stim­me beb­te. »Al­le Be­rech­nun­gen ba­sier­ten dar­auf. Ich hielt die Klein­trans­mit­ter für nutz­brin­gend und woll­te Sie bit­ten, sie ZON­TAs Ver­fü­gung zu ent­zie­hen. Es hät­te be­stimmt ei­ne gu­te Mög­lich­keit ge­ge­ben, mit Hil­fe die­ser Über­zo­nen­sen­der in Top­thar ein­zu­drin­gen und NEW­TON zu be­ein­flus­sen. Jetzt bin ich zu­tiefst be­stürzt.«
    »Zwei­te Pla­nungs­än­de­rung«, fiel Re­ling mit rau­her Stim­me ein. »Dan­ke, Pro­fes­sor, die Idee war gut. Ich hät­te Sie schon über Funk in­for­mie­ren sol­len, Kon­nat. Nun ist es zu spät.«
    »Es wä­re in je­dem Fall zu spät ge­we­sen, Sir«, be­ru­hig­te ich ihn. Einen von Selbst­vor­wür­fen ge­plag­ten GWA-Chef konn­ten wir uns nicht er­lau­ben. Ein Pla­nungs­ge­nie wie er muß­te den kla­ren Über­blick be­hal­ten.
    »Sie mei­nen, der Groß­rech­ner hät­te die Trans­mit­ter auf kei­nen Fall her­aus­ge­ge­ben?«
    »Ja. Ich ha­be es be­reits vor Ta­gen ver­sucht. Ich war näm­lich auf die glei­che Idee ge­kom­men. Ver­zei­hen Sie, Pro­fes­sor, das soll kei­ne dis­kri­mi­nie­ren­de Äu­ße­rung sein.«
    Aich lä­chel­te mich ver­zagt an und nick­te.
    »Aber ich bit­te Sie, Mr. Kon­nat. Da­von kann kei­ne Re­de sein. Was ge­den­ken Sie nun zu tun? Ich bin am En­de mei­ner Kunst an­ge­langt.«
    »Teich­burg scheint das ge­ahnt zu ha­ben«, mel­de­te sich Al­li­son. Er hat­te sich bis­her zu­rück­ge­hal­ten – was er­staun­lich war.
    Nun aber schi­en es mit Fra­mus’ Zu­rück­hal­tung vor­bei zu sein.
    »Lang­sam, Al­li­son!« warn­te ich ihn in der si­che­ren Ge­wiß­heit, daß sei­ne uto­pisch klin­gen­den Ein­fäl­le auf ge­nau die glei­che Ab­leh­nung sto­ßen wür­den wie al­le an­de­ren Ide­en zu­vor.
    Al­li­son, der Mann mit der un­wahr­schein­li­chen Fä­hig­keit, sei­ne klu­gen Ge­dan­ken al­lein durch die Art sei­nes Auf­tre­tens zu­nich­te zu ma­chen, war nicht mehr zu brem­sen. In die­sem Zu­stand konn­te ihn nie­mand und nichts zu­rück­hal­ten, Dumm­hei­ten über Dumm­hei­ten zu be­ge­hen.
    Er kam wie ei­ne ins Rol­len ge­ra­te­ne Rie­sen­ton­ne durch den Raum ge­walzt.
    Der ha­ge­re Su­per­phy­si­ker Scheu­ning wur­de un­sanft ge­rem­pelt. Stea­mers flüch­te­te mit ei­nem Satz zur Sei­te, und Teich­burg ging in De­ckung. Er wuß­te, daß Dr. Al­li­son ein er­bit­ter­ter Geg­ner des Mars­ver­nich­tungs­plans war.
    Al­li­son blieb hef­tig ges­ti­ku­lie­rend vor dem Al­ten ste­hen. Re­ling schau­te ihn durch­drin­gend an. Sei­ne Ab­wehr­be­reit­schaft war nicht zu über­se­hen. Je­der­mann be­merk­te es – au­ßer Al­li­son.
    »Aich in al­len Eh­ren, aber das wä­re oh­ne­hin fehl­ge­schla­gen«, be­haup­te­te Fra­mus viel zu laut­stark. »So geht das nicht! Mei­ne Be­rech­nun­gen be­wei­sen, daß wir die Macht der So­gh­mo­ler un­ter­schät­zen. Sie sind nur mit drei Schif­fen in un­ser Son­nen­sys­tem ein­ge­flo­gen. Das ist ein Er­kun­dungs­trupp, der un­ter falschen Vor­aus­set­zun­gen an­kam. Man dach­te an das Er­be der Vor­fah­ren; an Pla­ne­ten, de­ren in­tel­li­gen­tes Le­ben – wie das der Er­de – schon vor 187.000 Jah­ren aus­ge­rot­tet wur­de. Das soll­te Ih­nen klar sein.«
    »Das ist uns eben nicht klar«, wur­de er von

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