Robotnarkose Newton
Streitkräften des Kommandogehirns der alten marsianischen Heimat- und Systemverteidigung gewesen.
NEWTON, der außer Kontrolle geratene Gigantroboter, hatte die Männer und Frauen unseres Marskommandos gnadenlos verfolgt und getötet. Ich fragte mich allerdings, ob diese Tatsache Teichburgs Plan rechtfertigte.
Einen guten Grund konnte er zweifellos für seine Forderungen anführen. Es stand fest, daß die auf dem Mars gelandeten Soghmoler, angeblich direkte Nachkommen ehemaliger Marsflüchtlinge, NEWTON hundertprozentig beherrschten. Sie besaßen einen Super-Kommandokodator, der die Befehlsimpulse meines Taschengeräts überlagerte und unwirksam machte.
Ich schaute unwillkürlich zu unserem Pechvogel, GWA-Captain a.D. Graham G. Maykoft, hinüber. Er hatte den von uns heißbegehrten Superkodator des Mondgehirns ZONTA mit einer Miniraksalve in Staub zerblasen.
Maykoft spürte meinen Blick. Er stieß einen Fluch aus, schlug sich mit der geballten Rechten in die linke Hand und drehte sich abrupt um.
»Laß ihn in Ruhe«, forderte Hannibal. Er hatte meinen Blick bemerkt. »Niemand weiß, ob wir mit dem Gerät auch NEWTON hätten beeinflussen können.«
»Es wäre einen Versuch wert gewesen«, erklärte Teichburg in jener süffisanten Art, die ich absolut nicht leiden konnte.
Ich schaute ihn zwingend an.
»Teichburg, ich gebe meine innersten Gefühle nicht gern preis; aber mir wäre fast wohler, wenn Sie auf dem Mars einem Kampfroboter in die Arme gelaufen wären. Dann wäre nämlich der Vernichtungsplan niemals in den Großrechner PLATO eingespeist und durchexerziert worden. Auch General Reling, Chef der GWA und der Internationalen Abwehrkoalition, hätte sich wohl kaum breitschlagen lassen, diesem Wahnsinn zuzustimmen.«
»Vielen Dank für die guten Wünsche, Sir«, fuhr er auf. Sein vollwangiges Gesicht rötete sich. »Ich werde Ihnen beweisen, daß die Soghmoler in spätestens vier Wochen die Heimatflotte des Mars startklar haben. Was ist Ihnen lieber: die Vernichtung eines lebensfeindlichen Planeten ohne intelligentes und tierisches Leben oder eine Schlachtflotte über der Erde? Seien Sie versichert, daß die Soghmoler nach den Niederlagen, die sie Ihnen und Ihrem Kollegen zu verdanken haben, keine Sekunde zögern werden, die unwillkommenen Konkurrenten auszuschalten. Das aber sind wir Menschen! Wir erheben Anspruch auf die Hinterlassenschaft der Marsianer. Was denken Sie wohl, wie sehr die Soghmoler darüber beglückt sind?«
Hannibal lachte mißtönend. Seine wasserblauen Augen, normalerweise ausdruckslos wirkend, begannen zu glänzen.
Der Kleine wurde wütend! Wahrscheinlich drang er bereits mit Hilfe seiner Psi-Kräfte in Teichburgs Bewußtseinsinhalt ein, um dort die Hintergründe für die Planung zu entdecken.
Ich umfaßte Hannibals Oberarm und drückte heftig zu. Der Zwerg stöhnte auf und riß sich aus seiner beginnenden Konzentrationsphase.
Ich gab ihm auf telepathischer Basis durch:
»Wir erregen schon genug Aufsehen. Zu viele Leute wissen inzwischen, daß wir Mutanten sind. Beherrsche dich. Deine Augen erwecken Gefühle des Argwohns und der kreatürlichen Angst.«
Ich fühlte die wachsende Aufmerksamkeit der Anwesenden. Deshalb sprach ich schleunigst weiter:
»Professor, niemand bezweifelt Ihre Argumente. Ich vermute ebenfalls, daß es den Soghmolern gelingen wird, die auf dem Mars stehende Flotte zu aktivieren. Um dieses Vorhaben zu realisieren, brauchen sie aber nicht nur die Billigung des Kommandoroboters, sondern auch erfahrenes Bedienungspersonal. Sie
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