Robotnarkose Newton
Offensivwaffen, dafür aber Defensivgeräte von höchster Vollendung. Sie fliegen auch keine Raumschiffe aus der Hinterlassenschaft des Mars, sondern eigene Konstruktionen von vorzüglicher Technologie.«
»Gut. Und …?«
Reling zügelte seinen Zorn. Ein leicht spöttischer Ausdruck lag in seinen Augen.
»Und – ja, was nun, Doktor! Die Wissenschaftler der GWA und IAK sind der Auffassung, daß wir Menschen alle Eigenschaften besitzen, die den Barstrulern fehlen; nämlich Entschlossenheit, Disziplin und Kampfeswillen. Die Barstruler werden uns fraglos ihre Schutzschirme, darunter das einmalige Antiortungsfeld, zur Verfügung stellen. Aus dem Erbe des Mars bekommen wir die hochwirksamen Energiegeschütze und kampfklare, generalüberholte Großraumschiffe.«
»Die wir auf dem Mars lediglich abzuholen brauchen, was?« grinste Allison. »Klasse, General. Meine Theorien sehen anders aus. Ehe ich das Fell des Bären verteile, besorge ich mir erst einmal Großwildmunition. In unserem Fall ist das die Herrschaft über den Robotherrscher Mars, NEWTON genannt. Wenn wir das erreicht haben, ist mir vor einer soghmolischen Offensive auch nicht mehr bange. Zur Zeit bekomme ich aber noch Magenschmerzen, wenn ich nur an diese Möglichkeit denke. Ich behaupte nach wir vor, daß man uns und die Besiedlungsdichte unseres Sonnensystems falsch einschätzt. Andernfalls wäre man gleich mit einem Geschwader gekommen. Hören wir mit den schönen Reden auf, General. Lassen Sie uns starten. Kurz vor dem Mars sehen wir weiter.«
Reling musterte den Hünen äußerst nachdenklich. Ich atmete auf, als ich seine entspannte Haltung bemerkte.
»Dr. Allison, nichts liegt mir ferner, als Ihre Warnungen in den Wind zu schlagen. Sie besitzen die Eigenschaft, trotz Ihrer etwas konfus präsentierten Gedanken, ein tatkräftiger Praktiker zu sein. Sie sollen und müssen starten! Wir versuchen lediglich, Ihnen und Konnat den Weg zu ebnen.«
»Das geht aber nicht allein vom grünen Tisch aus, Sir«, erklärte Allison.
Der Alte riß gedankenverloren an seinen Fingern.
»Zugegeben. Wir sind keine Enthusiasten, wohl aber Optimisten. Was Ihre Vermutung bezüglich der soghmolischen Präsenz auf dem Roten Planeten betrifft, kann ich Sie beruhigen. Unsere barstrulischen Freunde, die nach dem Verlassen der ortungssicheren Sonnenumlaufbahn mit höchster Wahrscheinlichkeit einen Warteorbit um die Venus wählten, haben sich erneut mit Professor Barghe Nohrm in Verbindung gesetzt. Er kontrolliert bekanntlich die überlichtschnellen Hyperfunkgeräte des in der ostafrikanischen Felsenfestung stehenden Beiboots. Auf seine Anfrage hin wurde uns bestätigt, daß außer den drei bekannten Schiffen keine weiteren Einheiten in unser Planetensystem einflogen. Sie wollen die Zuverlässigkeit der kleinen Leute gewiß nicht bestreiten, oder?«
Allison steckte die Hände in die Außentaschen seiner Kombination und senkte den Kopf. Er dachte nach.
»Okay, voll akzeptiert«, sagte er dann. »Das war vernünftig. Die Grünhäutigen sind uns in der Ortungstechnik himmelweit überlegen. Ich frage mich allerdings, warum Sie uns das nicht früher mitteilten. Steamers, Nishimura und meine Wenigkeit haben tagelang gerechnet.«
»Tut mir leid. Die Nachricht kam erst wenige Minuten vor meinem Start zum Mond durch. Die Barstruler sind verängstigt. Sie fürchten eine Einpeilung ihres letzten Schiffes. Selbst wenn die Soghmoler, wie Steamers und Nishimura behaupten, relativ unwissend sind und Schwierigkeiten mit der vollendeten Technik ihrer Vorfahren haben, werden Sie mit Hilfe der
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