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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ihrer ersten Begegnung zweimal zu sich nach Hause eingeladen hatte.
    Und er hatte Pancho nicht mehr zur Berichterstattung in sein Anwesen bestellt. Stattdessen vereinbarten sie für ihre Treffen nun feste Zeitpunkte und Örtlichkeiten: Sie flanierten auf der Grand Plaza, schauten sich im Theater eine Niedergravitations-Ballettvorführung an oder machten einen Touristen-Ausflug auf dem Kraterboden.

    Pancho hätte mit einem Achselzucken reagiert, wenn sie nicht durch den Anzug daran gehindert worden wäre. »Dan hat seinen Vortrag vorm Regierungsrat gehalten«, sagte sie zu Humphries.
    »Ich weiß. Und sie haben ihm eine Abfuhr erteilt.«
    »In gewisser Weise.«
    »Was soll das heißen?«, blaffte er.
    »Ein paar Bürger haben sich als Freiwillige zur Mitarbeit an Dans Projekt gemeldet. Er will zur Raumstation Venezuela fliegen und versuchen, Dr. Cardenas als Leiterin des Teams zu gewinnen.«
    »Cardenas?«
    »Sie ist die führende Expertin in der Nanotechnik«, sagte Pancho.
    »Man hat ihr sogar den Nobelpreis verliehen«, murmelte Humphries, »bevor die Nanotechnik auf der Erde geächtet wurde.«
    »Mit dieser Frau will er sich unterhalten.«
    Für eine Weile stand Humphries nur starr und stumm da. Im Raumanzug wirkte er wie eine Statue auf Pancho.
    »Er will Nanomaschinen für den Bau der Rakete einsetzen«, sagte er schließlich. »Das hätte ich nicht erwartet.«
    »Das ist billiger. Wahrscheinlich auch besser.«
    Sie spürte, wie Humphries unterm Helm nickte. »Ich hätte aber damit rechnen müssen. Wenn es ihm gelingt, das System mit Nanos zu bauen, dann ist er auf meine Finanzierung nicht angewiesen. Der Hurensohn kann mich einfach so ausbooten - nachdem ich ihm die Idee mit der Fusion auf einem Silbertablett präsentiert habe!«
    »Ich glaube nicht, dass er das tun würde.«
    »Wirklich?« Humphries steigerte sich mit jedem Wort mehr in Rage. »Ich bringe ihn überhaupt erst auf die Idee mit dem Fusionsprojekt und biete ihm obendrein an, die Arbeiten zu finanzieren, und zum Dank hintergeht er mich und versucht Geld aus anderen Quellen aufzutreiben. Und nun hat er einen Weg gefunden, die verdammte Rakete ganz ohne mich zu bauen! Er will mir die Eier abschneiden!«
    »Aber…«
    »Schnauze, Sie dumme Kuh! Ihre Meinung interessiert mich nicht!
    Dieser affektierte Bastard Randolph glaubt wohl, er könne mich einfach so abservieren! Ich werde ihn aber eines Besseren belehren!
    Ich werde ihm das Genick brechen! Ich werde diesen Hurensohn vernichten!«
    Humphries riss das Kabel aus Panchos Helm und zog das andere Ende aus seinem. Dann machte er kehrt und ging zum Bus zurück.
    Dabei stapfte er so zornig durchs Gelände, dass er einen wahren Staubsturm verursachte. Ohne den schweren Raumanzug wäre er wohl bei jedem Schritt zwei Meter in die Luft gehüpft, sagte Pancho sich. Und wahrscheinlich voll auf die Schnauze geflogen.
    Sie sah, wie er dem Busfahrer mit wilden Gesten etwas signalisierte und dann ins Fahrzeug einstieg. Der Fahrer folgte ihm, schloss die Luke und nahm wieder Kurs auf die Garage von Selene.
    Pancho fragte sich, ob Humphries dem Fahrer wohl erlauben würde, noch einmal umzukehren und die anderen Touristen aufzusammeln oder ob er sie hier draußen zurückließ. Zur Not können sie sich immer noch in die anderen Busse quetschen, sagte sie sich.
    Sie gelangte zu dem Schluss, dass sie eh nichts daran zu ändern vermochte und ebenso gut den Ausflug genießen konnte. Während sie aufs Wrack des kleinen, primitiven Ranger 9 zuging, sagte sie sich, dass sie Dan Randolph unverzüglich benachrichtigen müsse.
    Es hatte nämlich den Anschein, dass Humphries in seiner Wut einen Mord begehen wollte.

Raumstation Nueva Venezuela
    Es war fast wie eine Heimkehr für Dan. Nueva Venezuela war nämlich eins der ersten Großprojekte für die aufstrebende Astro Manufacturing Corp. gewesen. Seinerzeit hatte Dan die Unternehmenszentrale von Texas nach La Guaira verlegt und die Tochter des späteren venezolanischen Präsidenten geheiratet.
    Die Raumstation hatte die Ehe um einiges überdauert. Aber sie war auch schon alt und abgenutzt. Als die Fähre von Selene zum Andockmanöver ansetzte, sah Dan, dass das Metall der Außenhaut durch die langjährige Einwirkung der Strahlung und Mikrometeoriten matt und narbig geworden war. Hier und da glänzten Reparaturbleche, mit denen die Instandhaltungs-Trupps die alten Bleche ersetzt hatten. Modellpflege, sagte Dan sich mit einem Lächeln. Das kann die Station aber auch vertragen.

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