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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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geklontes Baby für ihn austrage.
    Sie schauderte bei der Vorstellung, ein fremdes Wesen in ihrem Bauch zu tragen. Das ist wie die Horrorvideos über außerirdische Invasoren, die wir als Kinder angeschaut hatten, sagte sie sich. Zumal sie auch schon schlimme Geschichten über Frauen gehört hatte, die geklonte Föten ausgetragen hatten.
    Das war nämlich etwas anderes, als ein normales Baby auszutragen. Dem Vernehmen nach schwollen die Nachgeburten so stark an, dass sie die Frau bei der Geburt töten konnten.
    Doch im rationalen Teil ihres Bewusstseins sah sie auch ein paar mögliche Vorteile. Abgesehen vom finanziellen Aspekt könnte mir das eine Machtposition gegenüber Martin Humphries verschaffen, sagte sie sich. Als die Mutter seines Klons würde ich eine Sonderstellung einnehmen. Vielleicht bekomme ich sogar einen Sitz im Vorstand, wenn ich es geschickt anstelle.
    Falls ich es überlebe, sagte sie sich mit einem neuerlichen Schauder.
    Dann dachte sie an Harbin. Unter dieser ganzen eisernen Selbstbeherrschung steckt ein brodelnder Vulkan, wie sie herausgefunden hatte. Wenn ich ihn richtig zu nehmen weiß, macht er Männchen und frisst mir aus der Hand. Er wäre der richtige Mann an meiner Seite, vor allem wenn ich nach der Geburt des Babys auf Konfrontationskurs mit Martin gehe.
    Das Baby. Sie runzelte die Stirn bei dem Gedanken und fragte sich, soll ich Dorik davon erzählen? Irgendwann würde ich es sowieso tun müssen. Aber jetzt noch nicht. Noch nicht. Er ist zu besitzergreifend, zu Macho, um zu akzeptieren, dass ich das Baby eines anderen austrage, während ich mich von ihm vögeln lasse. Ich werde diese kleine Information sehr sorgfältig handhaben müssen.
    Sie wanderte rastlos im Apartment umher, zerbrach sich den Kopf und starrte dabei die Wände und die Decke an, als ob sie die elektronischen Wanzen durch schiere Willenskraft enttarnen könnte. Martin schnüffelt mir hinterher, dessen war sie sich sicher. Er hat mich dabei beobachtet, wie ich es mit Dorik getrieben habe.
    Mit einem entsagungsvollen Seufzer beschloss sie, sich professioneller Hilfe bei der Untersuchung des Apartments zu bedienen. Das Problem ist nur, sagte sie sich, dass alle mir bekannten Experten HSS-Mitarbeiter sind. Ob ich darauf vertrauen kann, dass sie ihre Arbeit auch richtig machen?
    Dann fiel ihr eine Alternative ein. Doug Stavenger muss ein paar Experten in Selenes Stammbevölkerung haben. Ich werde Stavenger um Hilfe bitten.
    Beide IAA-Fluglotsen erwarteten die Rückkehr von Fuchs in der Höhle, die als Empfangsbereich des Raumhafens von Ceres diente. Er hatte die Lubbock Lights im Orbit um den Asteroiden verlassen, das Schiff wieder seinem Kapitän übergeben und war mit einem Zubringer zur Oberfläche geflogen. Die beiden Lotsen verließen ihren Posten im engen IAA-Kontrollzentrum und gingen in den Empfangsbereich, um ihn zu stellen.
    Als Fuchs aus dem mit Druck beaufschlagten Tunnel trat, der den Zubringer mit der kahlen Felsenkammer verband, räusperte die Senior-Fluglotsin, eine Mittdreißigerin mit rotem Haar und einem speziellen Ruf bei den Männern, die den Pub frequentierten, sich nervös und sagte:
    »Mr. Fuchs, die IAA verlangt, dass Sie sich wegen des Vorwurfs der Piraterie den Behörden stellen.«
    Fuchs ignorierte sie und ging zum Tunnel, der zu den unterirdischen Quartieren führte. Sie schaute auf ihren Partner, einen stämmigen jungen Mann mit rundem Gesicht, hoher Stirn und einem langen Pferdeschwanz, der ihm bis zur Mitte des Rückens reichte. Sie beide nahmen die Verfolgung von Fuchs auf.

    »Mr. Fuchs, bitte machen Sie es uns nicht unnötig schwer«, sagte er.
    »Ich will es Ihnen sogar ganz leicht machen«, sagte Fuchs und wirbelte beim Gang durch den Tunnel dunkelgraue Staubwolken auf. »Verschwinden Sie und lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Aber, Mr. Fuchs…«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich Ihnen oder sonst jemandem zu stellen. Lasst mich in Ruhe, bevor ihr noch zu Schaden kommt.«
    Die beiden blieben so abrupt stehen, dass die wabernden Staubwolken sie bis zu den Knien einhüllten. Fuchs trabte derweil weiter durch den Tunnel in Richtung der Unterkunft und seiner Frau.
    Er war nicht mehr die hilflose Marionette, die an Martin Humphries' Schnüren hing und ständig von ihm hin und her gerissen wurde. Die Wut war zwar noch da, doch nun war sie eiskalt und kalkuliert. Er hatte die Zeit im Transit nach Ceres mit Berechnungen, Planungen und Vorbereitungen verbracht.
    Nun wusste er genau, was er zu tun

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