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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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die Frau unwirsch. »Wer, zum Teufel, seid ihr Arschlöcher?«
    Harbin musste mit aller Macht einen Wutausbruch unterdrücken und bedeutete dem undisziplinierten Haufen, das Helvetia-Lagerhaus zu betreten. Sie trugen Atemmasken, womit sie in den staubigen Tunnels von Ceres aber nicht auffielen. Außerdem hatten sie Badekappen auf, die von der Erde eingeflogen worden waren; diese Kappen bedeckten den Kopf so vollständig, dass weder die Haarfarbe noch die Frisur zu erkennen waren. Harbin stellte auch sicher, dass keiner von seiner Crew Namensschilder oder sonstige Identifikationsmerkmale trug. Wenn Trace Buchanan diese simple Vorsichtsmaßnahme getroffen hätte, wäre er zweifellos noch am Leben, sagte Harbin sich.
    »Was soll diese gottverdammte Zugmaschinen-Parade?«, fragte die Frau.
    Sie trug auch eine Atemmaske ‒ genauso wie der dürre Junge, der ein paar Schritte entfernt im schattigen Gang zwischen hohen Regalen stand.
    »Wir sind hier, um euer Lagerhaus auszuräumen«, sagte Santorini und stakste auf sie zu.
    »Was, zum Teufel, soll das heißen?«, fragte die Frau zornig und streckte die Hand nach der Telefonkonsole aus.
    Santorini schickte sie mit einem Handkantenschlag zu Boden. Der Junge zwischen den Regalen hob im universalen Zeichen der Aufgabe die Hände.
    »Kommt«, sagte Santorini und bedeutete den anderen, ihm zu folgen.
    Harbin nickte zustimmend. Sie schickten sich an, den Lagerraum zu betreten. Der Junge stand stocksteif da; dem Ausdruck in seinem aschfahlen Gesicht nach zu urteilen war er vor Schreck wie gelähmt. Santorini trat ihm so fest in den Bauch, dass er gegen das Gestell prallte und stöhnend auf dem Boden zusammenbrach.

    »Ich hab' den Schwarzgurt in Karate!«, rief Santorini über die Schulter, als die anderen die Minizugmaschinen in Bewegung setzten und ins Lagerhaus rollten, wobei sie schwarze Staubwolken aufwirbelten.
    Du kleiner rotznäsiger Angeber, sagte Harbin sich und schaute auf die Frau, die von Santorini niedergeschlagen worden war. Ihre Lippe blutete, doch wenn Blicke hätten töten können… Sie rappelte sich auf und schleppte sich zur Telefonkonsole.
    Harbin packte sie an der Schulter. »Passen Sie auf, Großmutter. Sie könnten verletzt werden.«
    Die Frau knurrte und schlug Harbin mit der freien Faust an die Schläfe. Der Schlag überraschte ihn mehr, als dass er ihn schmerzte, doch er löste diese innere Wut aus.
    »Hören Sie auf damit«, knurrte er und schüttelte sie.
    Sie wollte ihm in die Hoden treten. Harbin drehte sich zur Seite, um den Tritt mit der Hüfte abzufangen, aber es schmerzte trotzdem. In blinder Wut zog er den Elektrodolch aus der Scheide und schnitt ihr die Kehle durch.
    Die alte Frau spie einen Blutschwall aus und fiel wie ein nasser Sack Zement auf den Boden.
    Fuchs' ohnehin schon düstere Stimmung schlug vollends in heißen Zorn um, als er und Nodon an Bord der Lubbock Lights, eines Schiffs der Astro Corporation gingen, das nach Ceres fliegen würde. In der Nacht zuvor hatten sie in der Pelican Bar mit George eine ausgiebige Abschiedsparty gefeiert.

    »Ich werde in den Gürtel zurückkommen, sobald mein Arm nachwächst«, hatte George über vielen Bieren ein paarmal versprochen.
    Alle Runden waren auf Pancho gegangen; sie hatte in unverbrüchlicher Kameradschaft mit ihnen getrunken.
    Nun hatte Fuchs mit hämmernden Kopfschmerzen und sich steigerndem Hass die höchst unerfreuliche Aussicht auf einen viertägigen Rückflug nach Ceres. Er war unruhig wie ein Tiger im Käfig.
    Als er die Nachricht von Amanda erhielt, wurde er fast zum Berserker.
    Er war in seiner Privatkabine, in der kaum genug Platz für eine schmale Koje war und versuchte zu schlafen. Doch jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er sich dem spöttischen Blick von Martin Humphries ausgesetzt. Wieso auch nicht, fragte Fuchs sich zornig. Er ist schließlich mit einem Mord davongekommen. Und mit Piraterie. Und niemand vermag ihn aufzuhalten; es stellt sich ihm nicht einmal jemand in den Weg außer mir, und ich bin machtlos: ein erbärmlicher, machtloser und unnützer Narr.
    Stundenlang wälzte er sich nur mit einer kurzen Hose bekleidet in der Koje; er schwitzte, das Haar war verfilzt, und er hatte einen stoppeligen Zweitagebart. Hör auf, dich selbst fertig zu machen, sagte er sich. Es bringt doch nichts, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Denk nach! Lass dir etwas einfallen! Wenn du dich an Humphries rächen willst, musst du ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen: Du musst

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