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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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wusste nicht, was wahre Liebe war. Aber er wusste, dass er Diane wollte: Sie war sein Schlüssel zu einer besseren Welt, sie vermochte ihn aus diesem perspektivlosen Dasein als Söldner und Killer herauszureißen, das sein Leben war.
    Er wusste aber auch, dass er sie erst dann bekommen würde, wenn er diesen verrückten Flüchtling Fuchs gefunden und getötet hatte.
    »Das Schiff transportiert eine schwere Erzladung«, stellte das Besatzungsmitglied fest.
    Harbin richtete die Aufmerksamkeit auf den herannahenden Erzfrachter, der auf dem Monitor auf der Brücke abgebildet wurde. Im Gefecht mit Fuchs beschädigt, hatte der Kapitän gesagt. Aber er sah keine Anzeichen einer Beschädigung. Vielleicht werden die Schäden durch die Ladung kaschiert, sagte er sich. Wahrscheinlicher ist aber, dass der Hasenfuß beim ersten Anzeichen von Gefahr die Flucht ergriffen hat und hier Schutz sucht.
    Harbins Bart war in den Monaten, in denen er Fuchs durch den Gürtel gejagt hatte, wieder nachgewachsen. Er kratzte ihn, als ihm ein neuer Gedanke kam. Woher wusste dieser Erzfrachter überhaupt, dass wir hier einen Stützpunkt bauen? Das unterlag doch der Geheimhaltung. Wenn schon jeder Schrottkahn Bescheid weiß, wird Fuchs früher oder später auch davon erfahren.
    Aber was soll's, sagte Harbin sich. Selbst wenn er es weiß, was sollte er schon tun? Ein Mann in einem Schiff gegen eine immer größere Armee. Früher oder später werden wir ihn finden und vernichten. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und dann kann ich endlich zu Diane zurückkehren.
    Beim Blick auf den Bildschirm fiel ihm schließlich auf, dass der anfliegende Frachter überhaupt nicht abzubremsen schien, um in eine Umlaufbahn zu gehen. Stattdessen beschleunigte er noch und raste auf den Asteroiden zu.
    »Er geht auf Kollisionskurs!«, rief Harbin.
    Ein rotierendes Raumschiff mit zentimetergenauer Präzision zu steuern, überstieg die Fähigkeiten von Fuchs' Leuten. Auch die von Nielsons Besatzung. Für den Bordcomputer war es aber ein Kinderspiel: Simple Newton'sche Mechanik auf der Grundlage des ersten Axioms.
    Fuchs spürte die leichte Beschleunigung des Schiffs, als die Durant dem programmierten Kurs folgte. Er stand breitbeinig auf der Brücke und sah die zerklüftete und vernarbte Oberfläche der Asteroiden schnell näher kommen. Er wusste, dass sie nur mit dem Bruchteil eines Ge beschleunigten, doch beim Blick auf den Bildschirm kam es ihm so vor, als ob der Asteroid ihnen förmlich entgegenspränge. Ob wir aufprallen werden, fragte er sich. Und wenn schon, sagte er sich. Wenn wir dabei draufgehen, ist wenigstens Ruhe.
    Doch als die Durant lautlos in Richtung des Asteroiden beschleunigte, feuerten kurz die Steuertriebwerke, und die Bügel, die fast anderthalb Millionen Tonnen Asteroidenerz festhielten, ließen ihre Last los. Ein leichter Ruck ging durchs Schiff, und es flog über die Krümmung des massiven Asteroiden hinweg und beschleunigte auf Fluchtgeschwindigkeit. Das abgestoßene Erz verteilte sich wie ein gemächlicher Erdrutsch im Vakuum des Raums und rieselte auf den Krater herab, wo die HSS-Basis errichtet wurde.

    Im Vakuum behält ein bewegter Körper die ursprüngliche Bewegungsrichtung bei, sofern er nicht von einer äußeren Kraft abgelenkt wird. In Vestas geringer Schwerkraft wogen die Gesteinsbrocken so gut wie nichts. Doch ihre Masse betrug noch immer fast anderthalb Millionen Tonnen. Und die fiel nun träge und gemächlich der Asteroidenoberfläche entgegen
    ‒ein Todesfluss, der in der sich zeitlupenartigen Geschwindigkeit eines Albtraums dahinwälzte.
    »Eine Nachricht von der Shanidar, Sir«. Die weibliche Stimme in Giaps Ohrhörern klang angespannt und etwas ängstlich.
    Sie verband ihn mit Harbin, ohne auf seine entsprechende Aufforderung zu warten. »Das Schiff ist auf Kollisionskurs mit… Nein, warten Sie. Es hat seine Fracht abgeladen!«
    Es war schwierig, im Helm eines Raumanzugs den Blick nach oben zu richten, doch als Giap den Kopf in den Nacken legte und ihn etwas zur Seite drehte, war alles, was er sah, ein Himmel voller riesiger schwarzer Brocken, die die Sterne ausblendeten.
    Er hörte Harbins angespannte, gepresste Stimme: »Bring uns aus dem Orbit!«
    Dann lief eine so schwere Erschütterung durch den Boden, dass er den Bodenkontakt verlor und in eine schwarze Staubwolke eingehüllt durch die Luft wirbelte.
    An Bord der Shanidar verfolgte Harbin entsetzt, wie die Erzbrocken gemächlich in den Baustellenkrater fielen. Der

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