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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Erzfrachter wurde durch sie verdeckt und verschwand hinter der Krümmung des Asteroiden. Die Männer und Frauen unten im Krater waren dem Untergang geweiht, unwiderruflich zum Tod verurteilt.
    »Bring uns aus dem Orbit!«, schrie er der Frau auf dem Pilotensitz zu.
    »Die Betankung ist aber noch nicht abgeschlossen!«
    »Vergiss die Betankung!«, schrie er und hieb auf die Interkomtaste auf der Konsole vor sich. »Alle Mann auf Gefechtsstation! Die Laser scharf machen! Bewegt euch!«, befahl er der Besatzung.
    Aber wusste, dass es zu spät war.
    Ohne auf ein Hindernis zu stoßen, glitt der Strom der Felsbrocken lautlos durch den leeren Raum, bis er auf der Oberfläche von Vesta aufkam. Der erste Brocken verfehlte die Gebäude und krachte in den Kraterrand, wobei er eine Schuttwolke aufwirbelte, die sich gemächlich über der öden Landschaft ausbreitete. Der nächste Brocken zerstörte ein paar der Metallbauten, die halb im Kraterboden versenkt worden waren.
    Dann schlugen immer mehr Felsbrocken ein und wirbelten so viel Staub und Schmutz auf, dass Harbin den Krater nicht mehr zu sehen vermochte. Die Staubwolke stieg auf und breitete sich dabei aus ‒ ein Fanal der Zerstörung und des Todes, das langsam den ganzen Asteroiden einhüllte und sogar nach seinem Schiff ausgriff.
    Im Unterbewusstsein rechnete Harbin schon damit, dass die Wolke einen Pilz ausformte wie bei einer Atombombenexplosion auf der Erde. Stattdessen wurde die Wolke nur größer und dunkler; sie blähte sich auf, als ob sie aus dem Kern des Asteroiden gespeist würde. Harbin wusste, dass sie tage-, vielleicht wochenlang wie ein dunkles Leichentuch über dem Asteroiden hängen würde.
    Als die Shanidar die Umlaufbahn verlassen hatte, war der Erzfrachter längst verschwunden. Die Staubwolke störte Harbins Versuche, das fliehende Schiff mit dem Fernbereichsradar zu erfassen.

    Kapitel 47
    »Er hat was?«, kreischte Martin Humphries.
    »Er hat die Basis auf Vesta ausgelöscht«, wiederholte Diane Verwoerd. »Alle zweiundfünfzig Personen an der Oberfläche wurden getötet.«
    Humphries ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken. Er hatte gerade am Telefon eine Verhandlung über den Verkauf von hochwertigem Asteroiden-Nickeleisen an die chinesische Regierung geführt, als sie mit zusammengepressten Lippen und schreckensbleich ins Büro geplatzt war. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, hatte Humphries den chinesischen Verhandlungspartner so höflich wie möglich an einen seiner Mitarbeiter in Peking verwiesen, das Gespräch beendet und sie gefragt, was denn los sei.
    »Den ganzen Stützpunkt ausgelöscht?«, fragte er mit Grabesstimme.
    »Eins unserer Schiffe im Orbit um Vesta geriet in die Staubwolke und…«
    »Welche Staubwolke?«, fragte Humphries ungehalten.
    Verwoerd setzte sich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch und schilderte ihm alles, was sie über Fuchs' Angriff wusste. Humphries hatte sie noch nie so fix und fertig gesehen. Das verschaffte ihm eine gewisse Genugtuung.
    »Zweiundfünfzig Tote«, murmelte sie wie in einem Selbstgespräch. »Und die Besatzung des Schiffs, das durch die Staubwolke beschädigt wurde… vier Personen sind ums Leben gekommen, weil ihre Lebenserhaltungssysteme ausgefallen sind.«
    »Und Fuchs ist entkommen?«, fragte Humphries, nachdem er sich wieder halbwegs beruhigt hatte.
    »Ja«, sagte sie. »Harbin wollte schon die Verfolgung aufnehmen, hatte aber zu wenig Treibstoff. Deshalb musste er umkehren.«
    »Dann ist er also immer noch da draußen und heckt neue Schandtaten aus.«
    »Schandtaten?« Sie schaute ihn direkt an. »Das ist mehr als eine Schandtat, Martin. Das ist ein Massaker.«
    Er nickte, lächelte fast. »Das stimmt. Genau das war es. Ein vorsätzliches Massaker.«
    »Man könnte fast glauben, dass Sie sich darüber freuen.«
    »Wir können das zu unseren Gunsten ausnutzen«, sagte Humphries.
    »Ich wüsste nicht…«
    »Diese Felsenratten helfen Fuchs doch; sie spenden ihm Treibstoff und Proviant und versorgen ihn außerdem mit Informationen über die Flugpläne und Bestimmungsorte unserer Schiffe.«
    »Ja«, sagte sie. »Offensichtlich.«
    »Irgendjemand muss ihm von der Basis auf Vesta erzählt haben.«
    »Offensichtlich«, wiederholte Verwoerd.
    »Und nun hat er ein paar Dutzend seiner eigenen Leute getötet. Felsenratten. Bauarbeiter. Nicht wahr?«
    Sie holte tief Luft und setzte sich gerade hin. »Ich verstehe.
    Sie glauben, dass die Felsenratten sich nun gegen ihn wenden

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