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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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beziehen, obwohl Amanda dafür sorgte, dass jeder Bürokrat sich einer alljährlichen Leistungsbeurteilung unterziehen musste, um den Job zu behalten.
    Dann erfolgte die Auswahl eines Regierungsgremiums. Sieben Personen wurden nach dem Zufallsprinzip von einem Computer aus den ständigen Bewohnern von Ceres ausgewählt. Niemand durfte diese ›Ehre‹ ausschlagen beziehungsweise die Verantwortung von sich weisen. Amanda wurde in der computerisierten Lotterie nicht ausgewählt, was sie enttäuschte. George wurde hingegen ausgewählt, was ihn noch mehr enttäuschte.
    Bei der ersten Zusammenkunft wählte das Gremium George trotz seines Protestes zum Vorsitzenden.
    »Ich werde mich, zum Fuck, aber nicht rasieren«, warnte er sie schon einmal vor.
    »Das geht in Ordnung, George«, sagte eine der jungen Frauen im Gremium. »Aber würdest du deine Ausdrucksweise bitte etwas mäßigen?«
    So geschah es, dass Big George in seiner Eigenschaft als unfreiwilliger ›Bürgermeister‹ der Felsenratten sie auf der Konferenz in Selene vertrat, wo er früher einmal als Flüchtling und Eierdieb gelebt hatte.
    »Ich werde aber nicht allein gehen«, sagte George. »Ich werde Unterstützung brauchen.«
    Das Regierungsgremium beschloss, dass es vertretbar war, George zwei Assistenten zur Seite zu stellen. Seine erste echte Entscheidung als neu gewählter Chef-Administrator von Ceres bestand darin, die zwei Personen auszuwählen, die ihn begleiten sollten. Die erste Wahl war schnell getroffen: Dr. Kris Cardenas.
    Während er sich den Kopf zerbrach, wenn er als Zweiten mitnehmen sollte, meldete Amanda zu seiner Überraschung sich freiwillig.
    Sie platzte in sein ›Büro‹ ‒ das praktisch nichts anderes war als seine normale Unterkunft ‒ und eröffnete ihm, dass sie ihn als Delegationsteilnehmerin nach Selene begleiten wollte.
    »Du?«, rief George. »Wie kommt's?«
    Amanda wich seinem Blick aus. »Ich habe einen so großen Beitrag wie jeder zur Bildung dieser Regierung geleistet. Vielleicht einen noch größeren. Ich hab es verdient, an der Konferenz teilzunehmen.«
    »Das wird aber keine Urlaubsreise, weißte«, sagte George skeptisch.
    »Das ist mir schon klar.«
    Er bot ihr seinen besten Stuhl an, doch sie schüttelte den Kopf und blieb in der Mitte seiner Einraum-Residenz stehen.
    Sie machte einen ruhigen und entschlossenen Eindruck. Es ist hier ziemlich unordentlich, sagte George sich: Das Bett ist nicht gemacht, und das Spülbecken ist voller Geschirr. Doch Amanda stand einfach nur da und starrte in die Unendlichkeit. George fragte sich, was sie dort wohl sah.
    »Humphries ist in Selene«, sagte er.
    Amanda nickte. Ihr Gesicht war ausdruckslos und geradezu maskenhaft starr, als ob sie Angst hätte, überhaupt eine Gefühlsregung zu zeigen.
    »Es wird Lars nicht recht sein, wenn du dorthin gehst.«
    »Ich weiß«, sagte sie mit fast flüsternder Stimme. »Ich habe mir das gründlich überlegt, George. Ich muss mit dir gehen.
    Aber ich will nicht, dass Lars es erfährt. Bitte sag ihm nichts.«
    George kratzte sich den Bart und versuchte, aus ihren Worten schlau zu werden. »Wie soll ich es ihm überhaupt sagen?
    Die einzige Möglichkeit, ihn zu erreichen, ist doch über dich.«
    »Ich muss mit dir gehen, George«, sagte Amanda fast flehentlich. »Verstehst du das denn nicht? Ich muss alles tun, was in meinen Kräften steht, um diesem Kampf ein Ende zu bereiten. Ich muss Lars retten, bevor sie ihn finden und töten!«
    George nickte; er hatte begriffen. Zumindest glaubte er das.
    »In Ordnung, Amanda, du kannst mit uns kommen. Ich freue mich, dass du dabei bist.«
    »Vielen Dank, George«, sagte sie und lächelte zum ersten Mal. Doch es lag keine Fröhlichkeit darin.
    Amanda hatte zwei Tage lang mit sich gerungen, bevor sie George fragte, ob sie ihn nach Selene begleiten dürfe. Sie wusste, dass Lars sie nicht in Humphries' Nähe kommen lassen wollte und schon gar nicht, wenn er nicht da war, um sie zu beschützen. Aber sie hatte keine Angst mehr vor Martin Humphries; sie hatte sogar das Gefühl, dass sie ihm gewachsen wäre. Martin wird mir nichts tun, sagte sie sich. Zumal George und Chris auf mich aufpassen werden.
    Was ihr Sorgen bereitete, war Lars' Reaktion. Er würde überhaupt nicht damit einverstanden sein, dass sie nach Selene ging und sich damit auf Humphries' Territorium wagte. Also beschloss Amanda nach zwei Tagen reiflicher Überlegung, zu gehen. Und zwar ohne Lars etwas davon zu sagen.
    Insgesamt zweiundzwanzig

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