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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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gefährden.
    Tomasselli ließ sich auf den Polsterstuhl vor dem Schreibtisch sinken und seufzte schwer. »Es wird schon wieder ein Prospektorenschiff vermisst.«
    Nun seufzte auch Zar. Er erteilte seinem Computer einen Sprachbefehl, worauf dieser unverzüglich den aktuellen Lagebericht aus dem Gürtel zeigte: Ein Raumschiff namens Star of the East war verschollen; seine Funkboje war verstummt, und die Telemetrie des Schiffs war ebenfalls abgebrochen.
    »Das ist nun schon das dritte in diesem Monat«, sagte Tomasselli. Sein schmales Gesicht war von Sorgenfalten zerfurcht.
    Zar breitete beschwichtigend die Hände aus und sagte: »Sie sind dort draußen an der Grenze zum Nichts und fliegen allein durch den Gürtel. Wenn ein Schiff Probleme bekommt, sind alle anderen zu weit entfernt, als dass sie ihm helfen könnten. Was erwartest du denn?«
    Tomasselli schüttelte den Kopf. »Wenn ein Raumschiff Probleme bekommt, wie du dich ausdrückst, erscheint es in der Telemetrie. Es wird ein Notruf abgesetzt. Man bittet um Hilfe oder um Rat.«
    Zar zuckte die Achseln.
    »Es kommt immer wieder vor, dass Schiffe in Not geraten und Besatzungen sterben, weiß Gott«, fuhr Tomasselli fort, wobei am Ende fast aller seiner Worte ein schwacher Vokal nachhallte. »Diese drei Fälle liegen aber anderes. Keine Notrufe, auch keine Telemetrie, die eine Panne oder einen Defekt angezeigt hätte. Sie sind einfach verschwunden ‒ puff.«
    Zar ließ sich das für einen Moment durch den Kopf gehen und fragte dann: »Hatten sie irgendwelche Asteroiden beansprucht?«
    »Zumindest einer der drei: die Lady of the Lake. Zwei Wochen, nachdem das Schiff verschwunden und der Anspruch offiziell verfallen ist, wurde der Asteroid von einem Schiff im Besitz von Humphries Space Systems beansprucht: von der Shanidar.«
    »Das ist auch nichts Ungewöhnliches.«
    »Zwei Wochen? Man könnte fast glauben, das Humphries-Schiff hätte nur darauf gewartet, dass die Lady of the Lake verschwindet, um den Asteroiden dann selbst zu beanspruchen.«
    »Nun mach aber mal halblang, Franco«, sagte Zar. »Du beschuldigst sie der Piraterie.«
    »Der Vorfall sollte zumindest untersucht werden.«
    »Untersucht? Wie denn? Und von wem? Erwartest du etwa, dass wir Suchmannschaften zum Asteroidengürtel schicken?
    Dafür bekämen wir im ganzen Sonnensystem nicht genügend Schiffe zusammen!«
    Tomasselli antwortete nicht, doch dafür sprachen seine dunklen Augen Bände.
    Zar schaute seinen Kollegen stirnrunzelnd an. »Also gut, Franco. Ich sage dir, was ich tun werde. Ich werde bei Humphries anrufen und hören, was sie dazu zu sagen haben.«
    »Sie werden natürlich alles abstreiten.«
    »Es gibt nichts abzustreiten! Wir haben auch nicht den geringsten Beweis dafür, dass sie mit dem Verschwinden der Schiffe etwas zu tun haben!«
    »Ich werde alle Ansprüche überprüfen, die im vergangenen Monat von HS S-Schiffen angemeldet worden sind«, murmelte Tomasselli.
    »Und wozu?«
    »Um zu sehen, ob von diesen Asteroiden sich welche in den Sektoren befinden, wo die beiden anderen Schiffe verschwunden sind.«
    Zar hätte den Mann am liebsten angebrüllt. Er ist ein misstrauischer junger Italiener, sagte Zar sich, der überall nur Verschwörungen und finstere Machenschaften wittert. Stattdessen atmete er jedoch tief durch, um sich zu beruhigen und sagte dann in einem ruhigen, gemessenen Ton:
    »In Ordnung, Franco. Du überprüfst die Registrierungen. Ich werde mit HSS sprechen. Am Montag. Ich werde es am Montagmorgen gleich als Erstes tun, nachdem ich aus dem Wochenende zurückgekehrt bin.«
      
      

    Kapitel 11
      
    Es gab keine Versammlungshalle in Ceres ‒ eigentlich gar keinen Ort, der für öffentliche Zusammenkünfte vorgesehen war.
    Das lag hauptsächlich daran, dass bisher noch kein Bedarf an einer solchen Räumlichkeit bestanden hatte; Ceres' zusammengewürfelte Belegschaft aus Bergleuten und Prospektoren, Wartungspersonal und Technikern, Kaufleuten und Büroangestellten hatte bisher noch nie in einer öffentlichen Versammlung zusammengefunden. Das, was einer Regierung auf Ceres am nächsten kam, waren zwei IAA-Fluglotsen: Sie überwachten die Starts und Landungen der Schiffe, die zwecks Nachschub und Wartung hier einflogen, um dann wieder in der dunklen Leere des Gürtels zu verschwinden.
    Als Fuchs nun eine öffentliche Versammlung anberaumte, kostete es ihn einige Mühe, die anderen Felsenratten davon zu überzeugen, dass eine solche Versammlung überhaupt erforderlich und

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