Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm
Verschluss zu halten, sodass niemand ihn zu sehen vermochte ‒
nicht einmal seine Frau.
»Komm«, sagte er mit rauer Stimme. »Du hattest Recht. Wir können hier nichts ausrichten, bis wir die Luke öffnen und sehen, wie groß der Schaden ist.«
Als sie wieder in ihrem Apartment waren, stocherte er lustlos im Essen herum, das Amanda ihm vorsetzte. Er fand auch keinen Schlaf. Als er und zwei Techniker am nächsten Morgen zum Lagerhaus zurückgingen, war die luftdichte Schleuse mit dem Rahmen verschmolzen. Sie mussten sie mit einem von Astros Bergbaulasern aufschweißen und dann ein paar Minuten warten, bis die große ausgebrannte Kammer sich mit Luft gefüllt hatte.
Das Lagerhaus war eine geschwärzte Ruine. Die Techniker, beide junge Männer und neu in Ceres, starrten mit großen Augen auf die Trümmer.
»Mein Gott«, murmelte der Mann zu Fuchs' Rechten, als die Lichtkegel ihrer Taschenlampen über die noch immer heißen Trümmer wanderten.
Fuchs erkannte den Ort kaum wieder. Die Gestelle waren zusammengebrochen, und die Metallstreben waren in der Hitze des Feuers geschmolzen. Tonnen von Ausrüstung waren zu Schlacke verbrannt.
»Was hat bloß so ein heißes Feuer verursacht?«, fragte sich der Junge zu Fuchs' Linken.
»Nicht was«, murmelte Fuchs. »Wer.«
Kapitel 12
Es hat schon etwas für sich, dass die Kommunikation in beiden Richtungen so lang dauert, sagte Amanda sich. Sonst würde Lars die Frau wohl schon anschreien.
Sie hatte beobachtet, wie ihr Mann mit von der Asche des Lagerhauses verschmutztem Gesicht und noch düsterer Stimmung ihre Versicherungsgesellschaft angerufen hatte, um sie über das Feuer zu informieren. Dann hatte er Diane Verwoerd in den Räumlichkeiten von Humphries Space Systems in Selene angerufen.
Obwohl die Funksprüche sich mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzten, dauerte es über eine Stunde, bis Ms. Verwoerd antwortete. Bei der Entfernung zwischen ihnen war eine echte Unterhaltung zwischen Ceres und dem Mond nicht möglich.
Die Kommunikation glich eher dem gegenseitigen Zuschicken von E-Mails als einer Zweiwege-Verbindung.
»Mr. Fuchs«, leitete Verwoerd ihre Botschaft ein, »ich weiß es zu schätzen, dass Sie uns über den Brand in Ihrem Lagerhaus informieren. Ich hoffe, dass niemand verletzt wurde.«
Fuchs setzte automatisch zur einer Antwort an und hielt erst inne, als Verwoerd ungerührt fortfuhr: »Wir müssen erst über das ganze Ausmaß des Schadens Bescheid wissen, bevor wir in Verhandlungen über die Übernahme der Helvetia GmbH
eintreten. Soweit ich weiß, bestanden die Aktiva Ihrer Gesellschaft zum größten Teil aus dem Bestand in Ihrem Lagerhaus.
Ich weiß, dass dieses Inventar versichert war, aber ich bin mir sicher, dass die Versicherung nicht viel mehr als die Hälfte des Vermögensschadens ersetzen wird. Bitte informieren Sie mich baldmöglichst. Ich werde mich zwischenzeitlich mit Ihrer Versicherungsgesellschaft in Verbindung setzen. Vielen Dank.«
Ihr Bild verblasste und wurde durch das stilisierte Logo von Humphries Space Systems ersetzt.
Fuchs' Gesicht glich einer dunklen, dräuenden Gewitterwolke. Er saß am Computertisch ihres Ein-Raum-Apartments und schaute stumm auf den Wandbildschirm. Amanda saß auf dem Bett und wusste auch nicht, wie sie ihn trösten sollte.
»Wir werden keine zehn Millionen bekommen«, murmelte er und wandte sich zu ihr um. »Nicht einmal die Hälfte, glaube ich.«
»Das ist schon in Ordnung, Lars. Drei oder vier Millionen würden uns auch reichen, um…«
»Um mit eingekniffenem Schwanz davonzulaufen«, sagte er unwirsch.
»Was sollen wir denn sonst tun?«, hörte Amanda sich antworten.
Fuchs ließ den Kopf hängen. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Wir sind erledigt. Das Lagerhaus ist völlig ausgebrannt. Wer auch immer das Feuer gelegt hat, er hat ganze Arbeit geleistet.«
»Glaubst du noch immer, dass es sich um Brandstiftung handelt?«, fragte sie.
»Natürlich!«, rief er ärgerlich. »Er hatte doch nie vor, uns zehn Millionen zu zahlen! Das war ein Köder, eine List. Er vertreibt uns von Ceres und überhaupt aus dem Gürtel.«
»Aber wieso hatte er uns das Angebot dann überhaupt erst unterbreitet… ?«, fragte Amanda verwirrt.
»Um uns in die richtige Stimmung zu versetzen«, sagte Fuchs mit von Spott triefender Stimme. »Um uns an die Vorstellung zu gewöhnen, den Gürtel zu verlassen. Und nun wartet er darauf, dass wir zu ihm gekrochen kommen und ihn anbetteln,
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