Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm
sich zwischen den Augen in die Stirn bohrte.
»Trace, nicht!«
Buchanan kniete sich jedoch langsam hin, beugte sich über Ripley und schaute ihm in die Augen. Auf diese kurze Distanz, wo ihre Helme sich fast berührten, sah Ripley eine Art Überschwang in den Augen des Manns, eine geradezu manische Freude. Er bewegte einen Arm und versuchte, seinen Peiniger wegzuschieben. Es gelang ihm aber nur, Buchanan das Namensschild vom Anzug zu reißen.
»Es war nicht die Rede davon, ihn zu töten«, sagte Santorini.
Buchanan lachte. »Jetzt ist Schluss, Radaubruder«, sagte er.
Ripley starb sofort. Der Pikosekunden-Laserpuls verkochte den größten Teil seines Gehirns zu Gelee.
Kapitel 13
Lars Fuchs saß am Schreibtisch und sprach mit der Prospektorin, die die Starpower von ihm geleast hatte. Die Frau weigerte sich strikt, das Schiff vor Ablauf der vereinbarten Leasingdauer in vier Monaten herauszugeben.
»Die HSS-Leute haben mich schon von zwei schönen Felsen vertrieben«, sagte sie, wobei ihrem Konterfei auf Fuchs' Wandbildschirm der Zorn deutlich anzusehen war. »Ich werde nun zum anderen Ende des Gürtels fliegen und mir einen dicken, fetten metallhaltigen Asteroiden schnappen. Und jedem, der mir zu nahe kommt, werde ich mit dem Laser eins draufbrennen!«
Fuchs betrachtete ihr Gesicht. Sie war nicht viel älter als drei ßig und hatte wie er einen Hochschulabschluss. Dennoch wirkte sie viel härter und viel entschlossener als irgendein Hochschulabsolvent, an den er sich erinnerte. Keine Spur von Make-up; ihr dunkles Haar war raspelkurz geschoren, und sie hatte ein hageres, hungriges Gesicht.
»Ich könnte für Sie den Transfer zu einem anderen Schiff arrangieren, das als Leasingobjekt verfügbar ist«, schlug Fuchs ihr vor.
Die Prospektorin schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie es. Ich werde auf die andere Seite hinüberfliegen. Morgen um die gleiche Zeit wird es eine halbe Stunde dauern, bis eine Nachricht mich erreicht. Sayonara, Lars.«
Der Bildschirm wurde dunkel. Fuchs lehnte sich auf dem knarrenden Schreibtischstuhl zurück, und die Gedanken drehten sich langsam im Kreis. Ich habe keine Handhabe, um sie zu zwingen, die Starpower zurückzubringen. Sie ist auf dem Weg zur anderen Seite und wird in frühestens vier Monaten zurückkommen. Und wenn sie zurückkommt, wird sie entweder ihren Anspruch auf einen reichen metallhaltigen Asteroiden anmelden müssen, oder sie wird so am Ende sein, dass sie nicht einmal die Leasing-Abschlussrate zahlen kann.
Von welcher Seite auch immer er es betrachtete, er fand keine Antwort auf sein Problem. Falls wir überhaupt zur Erde zurückkehren, werden wir als Passagiere in einem fremden Schiff mitfliegen müssen.
Amanda kam im selben Moment aus dem Tunnel durch die Tür, als das Telefon läutete. »Antworten«, sagte Fuchs automatisch zum Telefon, doch dann sah er den entsetzten Ausdruck im Gesicht seiner Frau.
»Was ist denn?«, fragte er und erhob sich vom Stuhl.
»Stimmt etwas nicht?«
»Ripley«, sagte sie mit verängstigt klingender Stimme. »Man hat ihn draußen vor der Luftschleuse gefunden. Er ist tot.«
»Tot?« Fuchs war schockiert. »Wie ist das denn passiert?«
»Genau darüber möchte ich mit Ihnen sprechen«, sagte Kris Cardenas vom Wandbildschirm.
Fuchs und Amanda drehten sich beide zu ihrer Abbildung um.
Cardenas schaute finster. »Man hat Ripleys Leiche zu mir auf die Krankenstation gebracht.«
»Was ist ihm denn zugestoßen?«, fragte Fuchs.
Cardenas schüttelte matt den Kopf. »Am Anzug lag es jedenfalls nicht. Er ist weder erstickt noch an einer Dekompression gestorben. Der Anzug ist zwar stark lädiert, aber es gab keinen Systemausfall.«
»Was dann«, fragte Amanda.
Sie runzelte unsicher die Stirn. »Ich werde versuchen, es mit einem Multispektral-Scan herauszufinden. Eigentlich rufe ich Sie auch nur aus dem Grund an, weil ich in Erfahrung bringen will, ob er irgendwelche Angehörigen hier auf Ceres hatte.«
»Nein, seine Angehörigen leben in New Jersey in den Vereinigten Staaten«, sagte Fuchs. »Ich werde Ihnen seine Personaldatei schicken.«
»Er hat am Habitat gearbeitet?«, fragte Cardenas, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
»Ja«, sagte Fuchs abwesend. »Nun werden wir das Projekt stoppen müssen, bis wir einen Ersatzmann für ihn gefunden haben.«
»Wir kommen zur Krankenstation, Kris«, sagt Amanda. »Wir werden in fünf Minuten dort sein.«
»Warten Sie noch«, sagte Cardenas. »Geben Sie mir etwa
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