Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
direkt über den Namensschildern.
    Ripley fragte sich, ob es sich vielleicht um die Typen handelte, die Big George im Pub aufgemischt hatte. Sie waren alle Mitarbeiter von Humphries gewesen, wie er sich erinnerte.
    Sie trugen sperrige Kisten, die wahrscheinlich mit Ausrüstungsgegenständen gefüllt waren. In Ceres' niedriger Schwerkraft vermochte ein Mann Lasten zu tragen, für die andernorts ein kleiner Lkw benötigt wurde. Alle drei hatten diverse Werkzeuge an den Koppelgürteln hängen.
    »Wohin des Wegs, Kameraden?«, fragte Ripley leutselig auf der allgemeinen Anzugsfunkfrequenz.
    »Wir beladen das Boot«, ertönte die Antwort im Ohrhörer.
    »Jeden Tag der gleiche Mist«, beklagte sich ein anderer.
    »Lauter Kram für die Bergbauschiffe oben im Orbit.«
    Dann waren sie so nah, dass sie Ripleys Namen lesen konnten, der auf seinen Hartschalenanzug schabloniert war. Ripley sah, dass sie neu auf Ceres waren, denn sie hatten noch keinen persönlichen Anzug bekommen. Die Anzüge, die sie trugen, hatten sie sich anscheinend aus dem HSS-Lager besorgt; sie hatten die Namen auf Klebeband geschrieben und auf die Anzüge geklebt.
    »Buchanan, Santorini und Giap«, las Ripley laut. »Hi. Ich bin Niles Ripley.«
    »Wir wissen, wer du bist«, sagte Buchanan etwas angesäuert.
    »Der Trompetenspieler«, sagte Santorini.
    Ripley setzte sein ›Frieden schaffendes‹ Lächeln auf, obwohl sie es im Zwielicht wohl kaum sahen.
    »He, dieser Streit von vor ein paar Tagen tut mir Leid«, sagte er besänftigend. »Mein Freund hat sich da wohl etwas hinrei ßen lassen.«
    Alle drei stellten ihre Kisten auf den geröllübersäten, staubigen Boden.
    »Ich habe gehört, dass man dich den Ripper nennt«, sagte Buchanan.
    »Manchmal«, sagte Ripley zurückhaltend.
    »Wo ist eigentlich deine Trompete?«
    »In meinem Quartier«, sagte Ripley mit einem leisen Lachen.
    »Ich trage sie nicht ständig mit mir rum.«
    »Zu dumm. Ich würde sie dir wirklich gern in den Arsch rammen.«
    Ripley lächelte noch immer. »Ach, komm schon. Es gibt doch keinen Grund, um…«
    »Dieser Gorilla, dein Freund, hat Carl mit drei gebrochenen Wirbeln auf die Krankenstation geschickt!«
    »He, ich habe den Streit nicht angefangen. Und ich suche auch jetzt keinen.«
    Sie drangen auf ihn ein und hielten seine Arme fest. Im ersten Moment hätte Ripley fast gekichert. Ihr könnt doch in Raumanzügen keinen Kampf austragen, um Gottes willen! Es wäre, als ob man in einer Ritterrüstung boxen wollte.
    »He, nun reicht es aber«, sagte Ripley und versuchte die Arme freizubekommen.
    Buchanan trat ihm die Beine unter dem Körper weg, und Ripley kippte in der zeitlupenartigen Bewegung, die für die Mikrogravitation charakteristisch war, wie in Trance nach hinten.
    Sein Fall schien minutenlang zu dauern; unzählige Sterne wanderten in diesem Zeitraum lautlos und majestätisch durch sein Blickfeld. Schließlich traf er auf dem Boden auf; der Kopf schlug von innen schmerzhaft gegen den Helm, und eine dichte Staubwolke hüllte ihn ein.
    »Okay, Ripper«, sagte Buchanan. »Nimm das!«
    Er trat Ripley in die Seite des Raumanzugs. Die anderen lachten und traten ebenfalls zu. Ripley bäumte sich im Raumanzug auf; er vermochte weder aufzustehen noch sich zu verteidigen. Anfangs schmerzte es nicht allzu sehr, doch mit jedem Tritt wurde es schlimmer und er fürchtete, dass sie vielleicht den Luftschlauch abrissen. Er schmeckte Blut im Mund.
    Als sie schließlich aufhörten, ihn zu treten, verspürte Ripley stechende Schmerzen in jedem Körperteil. Sie standen noch immer über ihm. Buchanan starrte für eine Weile stumm auf ihn hinab. Dann nahm er ein Werkzeug vom Koppelgürtel.
    »Du weißt, was das ist?«, fragte er und präsentierte es ihm in der behandschuhten Hand. Es war eine grüne, dicke und kurze Stange, die von einer flackernden Glasspirale umwendelt wurde. Unten war ein Pistolengriff. Ein dickes schwarzes Kabel verlief vom Abzug zu einem Akku, der an Buchanans Gürtel befestigt war.
    Bevor Ripley etwas zu sagen vermochte, lieferte Buchanan ihm schon die Erklärung.
    »Dies ist ein Mark IV Gigawattpuls-Neodymlaser. Er strahlt Pikosekunden-Pulse ab. Wir bohren damit schöne kleine Löcher in Metall. Was glaubst du wohl, was für ein Loch er in dich bohren wird?«
    Ripley versuchte sich zu bewegen und wegzukriechen. Doch die Beine trugen ihn nicht. Er sah den Laserstrahl über den Anzug wandern, spürte, wie er den transparenten Helm durchdrang, langsam übers Gesicht lief und

Weitere Kostenlose Bücher