Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
bestand keine Notwendigkeit dafür. Je weniger er mit denen sprach, die er töten sollte, je weniger er über sie wusste, desto besser. Es war ein Spiel, sagte er sich ‒ wie die Computerspiele, die er während der Ausbildung bei den Friedenstruppen gespielt hatte. Zerstöre das Ziel und sammle Punkte. Nur dass bei dem Spiel, das er nun spielte, die Punkte internationale Dollars waren. Mit Geld konnte man sich fast alles kaufen: eine schöne Wohnung in einer sicheren Stadt, guten Wein, willige Frauen und Drogen, welche die Erinnerungen an die Vergangenheit vertrieben.

    »Wir bearbeiten diesen Asteroiden«, sagte der junge Mann; seine zittrige Stimme war noch etwas höher als kurz zuvor.
    »Der Anspruch ist bei der Internationalen Astronautenbehörde angemeldet.«
    Harbin holte tief Luft. Die Versuchung, ihm zu antworten war schier übermächtig. Es spielt keine Rolle, was du beansprucht hast oder was du tust, antwortete er stumm. Der bleiche Finger hat deinen Namen schon ins Buch des Todes geschrieben, und weder deine Frömmigkeit noch dein Verstand vermögen es, dass auch nur eine halbe Zeile daraus gestrichen wird; genauso wenig wie all deine Tränen auch nur ein Wort davon auslöschen werden.
    Nach dem achten Erztransport war George hundemüde. Und am Verhungern.
    Er schaltete den Laser aus und sagte ins Helmmikrofon: »Ich komme jetzt rein.«
    »Verstanden«, erwiderte der Türke nur.
    »Die Brühe schwappt schon im Anzug«, sagte George. »Der Akku muss auch wieder aufgeladen werden.«
    »Verstanden«, sagte Nodon.
    George nahm den Akku ab und trug ihn in beiden Armen zurück zur Luftschleuse der Matilda. Das Teil war doppelt so groß wie er selbst, und obwohl es praktisch nichts wog, ging er doch vorsichtig damit um. Eine so große Masse vermochte einen Menschen zu zerquetschen, egal bei welcher Schwerkraft. Die Wirkung der Masseträgheit war schließlich nicht aufgehoben worden.
    »Was macht denn unser Besucher?«, fragte er, als er die Au ßenluke der Schleuse schloss und die Kammer mit Sauerstoff flutete.
    »Behält den Kurs bei.«
    »Hat er sich schon gemeldet?«
    »Nein.«
    Dies beunruhigte George. Als er sich aus dem stinkenden Anzug geschält und den Akku ans Ladegerät des Schiffes angeschlossen hatte, war Nahrungsaufnahme jedoch seine höchste Priorität.
    Halb ging, halb schwebte er den Durchgang zur Bordküche hinauf.
    »Den Spin ein bisschen beschleunigen, Nodon«, rief er zur Brücke. »Gib mir etwas Gewicht, damit das Essen auch in den Magen gelangt.«
    »Ein Sechstel Ge?«, drang die Stimme des Türken durch den Gang.
    »Das sollte genügen.«
    Ein angenehmes Gefühl der Schwere kehrte zurück, als George einen bescheidenen Imbiss aus dem Tiefkühlfach zog.
    Hätte mehr Proviant bunkern sollen, sagte er sich. Hätte aber auch nicht erwartet, so lang hier draußen sein.
    Plötzlich hörte er einen Schrei von der Brücke. Der Druckabfall-Alarm wurde ausgelöst, und die Schotts schlugen zu. Im Schiff gingen die Lichter aus. Um George war Dunkelheit.
      
      

    Kapitel 18
      
    Amanda war perplex. »Du hast dich geweigert, überhaupt zu verkaufen?«
    Fuchs nickte grimmig. Der heiße Zorn, den er während der Besprechung mit Humphries verspürt hatte, war zum Teil verflogen, doch der Ärger brannte noch immer tief in den Eingeweiden. Eins stand jedenfalls fest: Er würde kämpfen. Auf dem Weg von Humphries Büros zu ihrer Hotelsuite hatte Fuchs eine unumstößliche Entscheidung getroffen. Er würde schon dafür sorgen, dass Humphries dieses selbstgefällige Grinsen verging ‒ was auch immer es kosten würde.
    Amanda saß im Wohnzimmer ihrer Suite, als Fuchs zornig und ungeduldig zur Tür hereinkam. Er sah ihren erwartungsvollen Gesichtsausdruck und wurde sich bewusst, dass sie die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte; sie war weder einkaufen gegangen noch hatte sie sonst etwas getan, außer auf seine Rückkehr zu warten.
    »Ich konnte es nicht tun«, sagte Fuchs so leise, dass er sich nicht sicher war, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Er räusperte sich und wiederholte: »Ich konnte nicht an ihn verkaufen.  Um nichts in der Welt.«
    Amanda ließ sich auf eins der kleinen Sofas sinken, die im Raum verteilt waren. »Lars… wie soll es denn nun weitergehen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte er. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber er wusste nicht, ob er mit der ganzen Wahrheit herausrücken sollte. Er setzte sich auf den Stuhl neben Amanda und nahm ihre Hände in seine. »Ich sagte ihm,

Weitere Kostenlose Bücher