Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
sich schon den Kugelhelm über den Kopf.
    »Ich gehe auf die Brücke und erledige das«, sagte er mit durch den Helm gedämpfter Stimme.
    »Schalte alles ab!«, rief George ihm nach. »Sie sollen glauben, dass wir tot sind!«
    Obwohl sie damit gar nicht mal so falsch liegen würden, fügte er stumm hinzu.
    Nodon kam von der Brücke zurück, als George gerade die Halsdichtung des Helms schloss. Er beugte sich zum Jungen hinüber, bis die Helme sich berührten und sagte: »Benutze nicht einmal den Anzugsfunk. Stell dich tot.«
    Der Junge schaute besorgt, doch er lächelte starr und nickte George zu.
    Sie erreichten die Luftschleuse und stiegen zusammen aus.
    George packte Nodon am Anzugsarm und stieß sich ‒ ohne das Rückentornistertriebwerk zu zünden ‒ zu den großen Erzbrocken ab, die am Fusionstriebwerk der Matilda befestigt waren. Versteck dich im Schatten der Klötze, sagte er sich. Im Kernschatten wird dieser abgefuckte Killer uns vielleicht nicht ausmachen.
    In der Mikrogravitation besteht jedoch die Gefahr, dass die Perspektive verzerrt wird. Als George und der Junge den nächsten Brocken erreichten, schien es, als ob sie nebeneinander auf einem riesigen Bett lägen und zu ihrem Habitatmodul aufschauten, das langsam um die Leine rotierte.
    Das andere Schiff glitt in Georges Blickfeld. Es war klein, kaum größer als ein separates Habitatmodul, das man auf ein Fusionstriebwerk und bauchige Treibstofftanks gesetzt hatte.
    Es mutete beinahe an wie eine Weintraube mit unterschiedlich großen Beeren. Dann erkannte er die Konturen eines Hochleistungslasers, der direkt unterm Habitatmodul hing. Dieses Schiff war als reiner Zerstörer konzipiert.
    Der Leitstrahl vom Hilfslaser des Schiffs spielte übers Habitatmodul der Matilda. George sah, wie das kleinere Schiff gemächlich manövrierte und der unheimliche rote Punkt des Leitstrahls sich vom Habitatmodul löste. Für einen Moment verlor er sich in der Tiefe des Raums, doch dann verkrampfte George sich das Herz in der Brust. Der rote Punkt wanderte über den Erzbrocken zu der Stelle, wo er und Nodon sich befanden.
    Er weiß, wo wir sind, sagte George sich, und der Schweiß brach ihm aus. Er wird uns tranchieren!
    Doch dann wanderte der rote Punkt mehr als zehn Meter von ihren Stiefeln entfernt über den Brocken. Er verharrte an der trichterförmigen Düse des Fusionstriebwerks und wanderte dann gemächlich zur Öffnung der Düse. Es blitzte. George blinzelte bei dem plötzlichen Lichteffekt.
    Nodon stieß mit dem Helm gegen Georges. »Das Triebwerk!«, sagte er kläglich.
    Noch ein Blitz. Diesmal sah George Metallteile von der Raketendüse absplittern. Sie funkelten flüchtig im fahlen Sonnenlicht und verschwanden dann taumelnd in der Dunkelheit.
    Der Laser feuerte erneut und traf die Rohrleitung, die flüssigen Wasserstoff in die Kühlkapillaren der Düse leitete. Der abgefuckte Bastard versteht sein Handwerk, sagte George sich grimmig. Er hat das Triebwerk mit nur drei Schüssen lahm gelegt.
    Das angreifende Schiff führte ein gemächliches Manöver durch und tauchte aus Georges Blickfeld unter den Rand des Erzbrockens ab, wo er und Nodon sich versteckten. Für Momente, die ihnen wie Stunden erschienen, verharrten die beiden Männer dort reglos. Was sollen wir nun tun, fragte George sich. Wie sollen wir ohne das Haupttriebwerk wieder nach Hause kommen?
    In der Dunkelheit spürte George, wie Nodon ihn wieder mit dem Helm touchierte. »Glauben Sie, dass er verschwunden ist?«, fragte der junge Mann.
    Bevor George noch zu antworten vermochte, nahm er aus dem Augenwinkel wieder ein Glitzern wahr. Er stieß sich etwas vom Erzbrocken ab und sah, dass der Angreifer Löcher in ihre Treibstofftanks schoss. Dünne Ströme flüssigen Wasserstoffs und Helium-3 entwichen lautlos ins Vakuum und blähten sich kurz zu weißlichen Gasschwaden aus, bis sie sich im nächsten Moment in der Leere des Raums auflösten.
    »Wir bewegen uns«, murmelte George, obwohl Nodon ihn gar nicht zu hören vermochte. Wie ein Luftballon, aus dem man die Luft herausließ, schoben die aus den perforierten Tanks entweichenden Gase die Matilda langsam vom Asteroiden weg.
    »Wir machen eine abgefuckte Reise durchs Sonnensystem«, sagte George laut. »Eine Schande, dass wir zu tot sein werden, um den Flug zu genießen.«
      
      

    Kapitel 19
      
    »Es wundert mich, dass er uns noch nicht aus seinem Hotel geworfen hat«, sagte Fuchs trübsinnig.
    Pancho Lane versuchte aufmunternd zu lächeln.

Weitere Kostenlose Bücher