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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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hatte eine pergamentartige Haut, einen kahl geschorenen Kopf und große ausdrucksvolle, braune Augen. Er hätte wirklich gut ausgesehen, wären da nicht diese hässlichen Narben gewesen, sagte George sich. Er wollte sich einen Bart wachsen lassen; bisher war es aber nur ein leichter Flaum, durch den die Oberlippe schmutzig wirkte.
    Nodon, der angespannt auf dem Pilotensitz saß, trug nur ein leichtes Netzhemd über einer verschlissenen Shorts. Er führte diese Diagnose so schnell durch, dass George kaum noch zu folgen vermochte.
    »Der Stromgenerator ist abgeschaltet«, sagte er. »Daher ist auch das Licht ausgegangen.«
    »Wir sind auf Batterie?«, fragte George.
    »Ja,und…«
    Der Alarm blökte wieder, und George spürte ein Knacken in den Ohren. Die luftdichte Luke hatte sich erneut geschlossen.

    »Mein Gott!«, rief George. »Das Arschloch schießt auf uns!«
    Dorik Harbin schaute finster auf die Bildschirme. Mit dem ersten Schuss hatte er eigentlich das Habitatmodul des Schiffs treffen wollen, doch sie hatten den Spin gerade in dem Sekundenbruchteil erhöht, als er gefeuert hatte. Dass er etwas getroffen hatte, stand fest, aber es war eben kein Volltreffer.
    Es hatte ein paar Minuten gedauert, um den großen Laser wieder aufzuladen; somit hatte Harbin genug Zeit gehabt, das Ziel genau aufzufassen. Er hatte die Risszeichnung der Matilda auf dem Bildschirm ‒ Danksagung an Humphries Space Systems. Ihre nachrichtendienstlichen Daten waren nahezu perfekt. Harbin wusste, wo die Schiffe waren, hinter denen er her war, und er kannte auch den Aufbau jeden Schiffes.
    Keine große Herausforderung für einen Soldaten, sagte er sich. Aber welcher Soldat sucht überhaupt die Herausforderung? Wenn man schon das Leben aufs Spiel setzt, sollte der Auftrag wenigstens so leicht wie möglich sein. Er wurde sich der Tatsache bewusst, dass er auf unbewaffnete Zivilisten schoss. Vielleicht befand sich auch eine Frau an Bord dieses Schiffes, obwohl dies aus den nachrichtendienstlichen Daten von HSS nicht hervorging. Und wenn schon, sagte er sich. Das ist das Ziel, und du wirst dafür bezahlt, es zu zerstören. Es ist viel leichter, als einem Menschen ins Gesicht zu sehen und ihn zu töten, wie du es in Delhi tun musstest.
    Das war vielleicht ein Schlamassel gewesen, geradezu ein Fiasko. Ein Söldnerbataillon versuchte ein Lagerhaus mit Lebensmitteln gegen eine ganze Stadt zu verteidigen. Dieser Idiot von Kommandant! Ein blöder Franzose. Harbin sah noch immer die verzerrten Gesichter der zerlumpten, halb verhungerten Inder, die mit bloßen Händen gegen Sturmgewehre und Maschinengewehre anstürmten. Und trotzdem hätten sie uns fast überrannt. Erst als er den Fehler machte, eine Frau so nah an sich herankommen zu lassen, dass sie ihn mit einem Messer angreifen konnte, fiel er in einen rettenden Blutrausch.
    Er erschoss sie aus nächster Nähe und führte dann einen wilden, mörderischen Angriff, der die Menge in die Flucht schlug. Er hörte erst auf, den Fliehenden in den Rücken zu schießen, als das Gewehr wegen Überhitzung Ladehemmung hatte.
    Er verdrängte diese albtraumhaften Bilder aus dem Bewusstsein und konzentrierte sich auf die Arbeit. Als er wieder schussbereit war, hatte das Habitatmodul sich durch den Spin der Matilda so weit bewegt, dass es teilweise von den großen Erzbrocken abgeschirmt wurde, die die Bergleute am zentralen Antriebsmodul aufgehängt hatten. Aber die Hauptkommunikationsantenne lag in seinem Blickfeld. Er gab einen Schuss ab. Die Kondensatoren des Lasers knackten laut, und er sah einen Lichtblitz am Rand der Antenne. Ein Treffer.
    Und nun die Hilfsantennen, sagte er sich. Ich muss näher herangehen.
    »Er schießt auf uns?«, sagte Nodon mit schriller Stimme.
    »Abgefuckter Bastard«, knurrte George. »Steig in deinen Anzug. Schnell!«
    Nodon sprang vom Stuhl auf und ging zur Luke. Er gab schnell den Tastencode ein, und die Luke öffnete sich.
    »Der Luftdruck fällt«, rief er über die Schulter zu George, der ihm bereits durch den Gang zur Luftschleuse folgte.
    Wenn wir den verdammten Laser an Bord hätten, sagte George sich, könnten wir dem Bastard von seiner eigenen Medizin zu schmecken geben. Doch der Laser war auf dem Asteroiden und der Akku wurde gerade geladen; jedenfalls war er geladen worden, bis der Generator einen Treffer abbekommen hatte.
    »Wir fahren das Schiff besser herunter«, sagte George, während sie eilig in die Anzüge stiegen. »Um die Batterien zu schonen.«
    Nodon stülpte

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