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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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driftete.
    Doch dann schüttelte er den Kopf. Nein, zuerst muss ich die Antennen zerstören. Und zwar alle. Sie könnten sonst die IAA um Hilfe rufen, während ich die Tanks durchlöchere. Sie könnten die ganze Geschichte erzählen, bevor sie abdriften und verhungern. Wenn sie bei Verstand wären, würden sie nun auf allen Frequenzen senden. Sie müssen aber in Panik geraten sein und vermögen vor lauter Angst keinen klaren Gedanken mehr zu fassen.
    Ihr habt allen Grund, euch zu fürchten, sagte Harbin stumm zu den Leuten an Bord der Starpower. Ihr spürt den Flügelschlag des Todesengels.
    »Was macht er gerade?«, fragte George.
    »Er hat uns ein paar Treffer verpasst«, sagte Fuchs ins Helmmikrofon. »Er scheint sich aber aufs Habitatmodul zu konzentrieren.«
    »Er hat es wieder auf die Antennen abgesehen, genau wie bei uns.«
    »Die Antennen?«
    »Damit wir nicht um Hilfe rufen können.«
    Fuchs wusste, dass das nicht stimmte. Welchen Sinn hätte es denn, wenn wir um Hilfe riefen? Zumal das Signal allein schon zehn Minuten oder noch länger brauchte, um Ceres zu erreichen. Wie sollte uns da jemand zu Hilfe kommen?
    »Ich sehe ihn!«, rief Nodon.
    »Nun können wir das Feuer erwidern«, sagte George aufgeregt. »Halte uns ruhig, verdammt.«
    Fuchs betätigte die Bremsdüsen, die die Lage des Schiffs regelten, während die Gedanken sich überschlugen. Er will nicht nur verhindern, dass wir um Hilfe rufen, wurde er sich bewusst. Er will verhindern, dass wir den Angriff melden. Er will uns verschwinden lassen wie die anderen Schiffe, die auf geheimnisvolle Art und Weise im Gürtel verschollen sind.
    Wenn wir einen Notruf absetzen, wird jeder wissen, dass Schiffe vorsätzlich zerstört werden. Jeder wird wissen, dass Humphries Menschen tötet.
    Er rief die Diagnose des Kommunikationssystems auf. Sämtliche Antennen waren ausgefallen ‒ nichts außer einer Kette Unheil verkündender roter Lichter glühte auf dem Bildschirm.
    Was sollen wir tun, fragte Fuchs sich. Was sollen wir nur tun?
    George blinzelte wegen des Schweißes, der ihm heftig in den Augen brannte.
    »Bist du bereit?«, rief er zu Nodon, obwohl sein im Raumanzug steckender Schiffskamerad kaum drei Meter von ihm entfernt war. Sie standen auf beiden Seiten des wuchtigen Schneidlasers. Das Ensemble aus Rohrleitungen, Pumpen und Schläuchen schien so kompliziert, dass man ihm kaum zutraute, richtig zu funktionieren. Doch George sah Nodon mit zusammengepressten Lippen im Kugelhelm nicken.
    »Bereit«, sagte er.
    George warf einen Blick auf die Schalttafel, die schräg aus der gekrümmten Wand der Ladebucht ragte. Er sah, dass alle Lampen grün leuchteten. Gut. Dann schaute er nach oben durch die offene Luke der Ladebucht und sah den winzigen Punkt des angreifenden Schiffes: ein Ensemble schimmernder, von der Sonne angestrahlter Sicheln vor den dunklen Tiefen der Unendlichkeit.
    »Feuer!«, sagte George und drückte so fest auf den roten Knopf, dass er vom Metalldeck abhob. Er bremste sich mit einer behandschuhten Hand an der Decke ab und stieß sich dann leicht ab, bis er spürte, dass die Stiefel wieder die Deckplatten berührten.
    Der Schneidlaser war ein kontinuierliches Wellengerät, das dafür ausgelegt war, Gestein zu durchtrennen. Das Zielsystem war so primitiv, dass George den Gegner mit dem bloßen Auge auffassen musste. Der Infrarotstrahl war unsichtbar, und der rote Strahl des schwachen Führungslasers verschwand in der Leere des Raums. Im Vakuum der Ladebucht war kein Laut zu hören, und es traten nicht einmal Schwingungen auf, die George zu spüren vermocht hätte.
    »Haben wir ihn getroffen?«, fragte Nodon mit unnatürlich hoher Stimme.
    »Woher, zum Fuck, soll ich das denn wissen?«, sagte George unwirsch. »Ich bin nicht mal sicher, ob das abgefuckte Trumm überhaupt funktioniert.«
    »Und ob es funktioniert! Schau auf die Konsole.«
    Na gut, es funktioniert, sagte George sich. Aber nutzt es auch etwas?
    Dass die Starpower zurückschoss, bemerkte Harbin erst, als auf der Steuerkonsole plötzlich ein halbes Dutzend gelber Warnlampen aufleuchteten. Ohne zu zögern betätigte er die Steuerdüsen, um ein Ausweichmanöver mit der Shanidar durchzuführen. Dadurch ging sein Schuss zwar ins Leere, aber er brachte sich selbst auch aus der Schusslinie. Vorerst.
    Harbin schaute stirnrunzelnd auf die Anzeigen und sah, dass ein Treibstofftank aufgerissen war. Dann richtete er den Blick zur Starpower, die dort draußen hing und sah, dass die große Luke

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