Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm
dagegen«, sagte Humphries unwirsch. Als ob er das nicht wüsste, sagte er sich grummelnd.
»Das ist mir auch schon zu Ohren gekommen«, gestand Stavenger.
Eine Glocke läutete im Dreiklang. »Zeit zum Dinner«, sagte Stavenger und trug Pancho seinen Arm an. »Kommen Sie, Martin, lassen Sie uns beim Essen darüber reden.«
Humphries folgte ihm zu den Tischen, die auf dem gepflegten Rasen vorm Amphitheater aufgebaut waren. Verwoerd ging neben ihm; sie war davon überzeugt, dass die vier auch bei der Oper über dieses Jupiter-Geschäft sprechen würden ‒ sogar bei den Lodernden Flammen.
Das sollte ihr nur recht sein. Denn sie hasste den ›Troubadour‹.
Kapitel 29
Während Nodon in der Ladebucht zugange war, gelang es Fuchs endlich, George aus der Küche zu lotsen und mit ihm auf die Brücke zu gehen.
»Du musst das Vorkommnis der IAA melden«, sagte Fuchs und setzte sich auf den Kommandantensitz.
George nahm den Sitz des Copiloten ein; er quoll förmlich über. Er war vielleicht ausgehungert, sagte Fuchs sich, aber Gewicht hatte er trotzdem kaum verloren.
»Liebend gern, Kumpel«, sagte George jovial. »Hol sie nur an die Strippe.«
Fuchs befahl dem Kommunikationscomputer, Francesco Tomasselli im IAA-Hauptquartier in Sankt Petersburg anzurufen.
»Oh, oh«, sagte George.
Fuchs sah, dass er auf den Radarschirm zeigte. Ein einzelnes Echo erschien in der oberen rechten Ecke des Bildschirms.
»Er ist hier«, sagte George.
»Es könnte auch ein Asteroid sein«, hörte Fuchs sich sagen, obwohl er es selbst nicht glaubte.
»Es ist ein Schiff.«
Fuchs machte eine Tastatureingabe. »Ein Schiff«, stimmte er ihm dann zu. »Und es ist auf einem Abfangkurs.«
»Ich sollte mir lieber einen Anzug anziehen und zu Nodon in die Ladebucht gehen. Du legst auch den Anzug an.«
Während er George zur Luftschleusenkammer folgte, wo die Raumanzüge aufbewahrt wurden, hörte Fuchs die synthetische Stimme des Kommunikationscomputer: »Signor Tomasselli ist zurzeit nicht erreichbar. Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?«
Eine Viertelstunde später war er wieder auf der Brücke. Er trug nun den klobigen Raumanzug und fühlte sich darin wie in einer mittelalterlichen Ritterrüstung.
Das Radarecho stand bereits in der Mitte des Monitors.
Fuchs warf einen Blick aus dem Fenster, vermochte in der dunklen Leere aber nichts zu erkennen.
»Er nähert sich uns noch immer?«, ertönte Georges Reibeisenstimme im Helmlautsprecher.
»Ja.«
»Wir haben den Laser an die Hauptstromversorgung angeschlossen. Unsere ist ausgefallen; irgendetwas hat sie lahm gelegt.«
»Aber die hier funktioniert?«
»Ja. Dreh das Schiff, damit wir ihn ins Blickfeld bekommen.«
»George«, sagte Fuchs, »angenommen, es ist nicht das Schiff, das euch angegriffen hat?«
Es trat ein kurzes Schweigen ein. »Du meinst, jemand würde rein zufällig hier vorbeikommen? Das ist verdammt unwahrscheinlich.«
»Schießt erst auf ihn, wenn er auf uns feuert«, sagte Fuchs.
»Du hörst dich an wie ein verdammter Yankee«, grummelte George. »Nicht schießen, ehe ihr nicht das Weiße in ihren Augen seht.«
»Ich wollte damit nur sagen…«
Der Kommunikationsbildschirm leuchtete plötzlich hell auf und wurde wieder dunkel. Mit behandschuhten Fingern gab Fuchs einen Diagnosebefehl ein.
»Ich glaube, er hat die Hauptantenne getroffen«, sagte er zu George.
»Dreh das verdammte Schiff, damit ich zurückschießen kann!«
Der Luftdruck-Alarm schrillte, und Fuchs hörte die Sicherheitsluke hinter sich zuschlagen.
»Er hat ein Loch in die Hülle geschossen!«
»Wende, verdammt noch mal!«
Fuchs hoffte, dass die Steuerung noch funktionierte und hörte zugleich eine ängstliche Stimme im Kopf: Mein Gott, wir sind in einem Raumkampf!
Es scheint doch noch zu klappen, sagte Harbin sich.
Der erste Schuss hatte die Hauptkommunikationsantennen der Starpower zerstört. Und gerade noch rechtzeitig. Fuchs hatte nämlich schon einen Ruf an die IAA auf der Erde abgesetzt.
Mit dem zweiten Schuss hatte er ihr Habitatmodul perforiert
‒ dessen war er sich sicher. Sie drehten das Schiff und versuchten das Habitatmodul zu schützen, indem sie es hinter die Ladebucht manövrierten. Harbin studierte die Risszeichnung der Starpower, während er wartete, bis der Laser wieder aufgeladen war.
Es hatte keinen Sinn, Zeit und Energie zu vergeuden. Er wollte eigentlich auf die Treibstofftanks schießen, damit sie ausliefen und das Schiff hilflos immer tiefer in den Gürtel
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