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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Wein beladenen Servierwagen herein.
    »Das habe ich doch gar nicht bestellt…«, sagte Wilcox verwirrt.
    Und dann kam Martin Humphries mit einem strahlenden Lächeln hereinspaziert.
    »Ich sagte mir, dass Sie ein gutes Mahl wohl zu schätzen wüssten«, sagte Humphries. »Das Essen kommt aus meiner eigenen Küche und nicht aus der Hotelküche.« Er wies auf die Flaschen und fügte hinzu: »Und die sind aus meinem Weinkeller.«

    »Na so was, Martin«, sagte Wilcox mit einem erfreuten Lächeln. »Das ist wirklich nett von Ihnen.«
    »Man sollte uns besser nicht in einem öffentlichen Restaurant zusammen sehen«, erklärte Humphries, während der Kellner stumm den Tisch deckte. »Und ich hätte Sie auch nicht in mein Haus einladen können, ohne einen falschen Eindruck zu erwecken…«
    »Das stimmt wohl«, pflichtete Wilcox ihm bei. »Es gibt zu viele verdammte Schnüffler, die einem immer gleich das Schlimmste unterstellen.«
    »Also habe ich beschlossen, mit dem Essen zu Ihnen zu kommen. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    »Überhaupt nicht! Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Wie lang ist es eigentlich schon her?«
    »Ich lebe nun schon seit über sechs Jahren in Selene.«
    »Ist es wirklich schon so lange her?« Wilcox fuhr sich mit dem Finger über den Bart. »Aber, äh… gehen wir nicht trotzdem das Risiko ein, einen falschen Eindruck zu erwecken?
    Schließlich steht die Anhörung kurz bevor…«
    »Es besteht nicht das geringste Risiko«, sagte Humphries ungerührt. »Dieser Mann ist ein loyaler Mitarbeiter von mir, und auf die Diskretion der Hotelangestellten können wir uns auch verlassen.«
    »Ich verstehe.«
    »Man kann dieser Tage gar nicht vorsichtig genug sein; vor allem jemand, der eine so hohe Vertrauensposition innehat wie Sie.«

    »Richtig«, sagte Wilcox und schaute lächelnd zu, wie der Kellner die erste Weinflasche öffnete.

    Kapitel 34
    Dorik Harbin schaute sich im leeren Einraum-Apartment um.
    Das wird reichen, sagte er sich. Er wusste, dass in Selene die Wohnungen umso teurer waren, je tiefer sie gelegen waren.
    Obwohl das eigentlich Unsinn war: Fünf Meter unter der Mondoberfläche war man nämlich genauso sicher wie in einer Tiefe von fünfzig oder sogar siebzig Metern. Doch die Leute ließen sich von ihren Emotionen leiten ‒ genauso wie sie auf der Erde mehr für eine obere Etage in einem Hochhaus bezahlten, auch wenn die Aussicht vielleicht durch das Hochhaus daneben verstellt wurde.
    Auf dem Flug vom Asteroidengürtel war er ziemlich angespannt gewesen. Er hatte die angeschlagene Shanidar bei einem HSS-Tanker zurückgelassen und dann von Grigor die Order erhalten, sich in Selene zu melden. Man hatte ihm eine winzige Kabine auf einem HSS- Frachter zugewiesen, der Erze zum Mond transportierte. Harbin wusste, dass, wenn man ihn ermorden wollte, dies der richtige Zeitpunkt und Ort gewesen wäre.
    Anscheinend glaubten Grigor und seine Vorgesetzten seine Behauptung, dass er vollständige Aufzeichnungen von der Kaperfahrt der Shanidar an ein paar Freunde auf der Erde gesendet hatte. Sonst hätten sie ihn schon beseitigt oder es zumindest versucht. Nur dass Harbin keine Freunde hatte ‒ weder auf der Erde noch sonst wo. Höchstens Bekannte; ein paar verstreute Leute, denen er bedingt vertrauen konnte. Aber keine Familie; die war ausgelöscht worden, als er noch ein Kind war.
    Harbin hatte eine Kopie des Logbuchs der Shanidar an drei Personen gesendet, die er seit vielen Jahren kannte: Eine an den Feldwebel, der ihn bei den Friedenstruppen ausgebildet hatte und der nun im Ruhestand in einem Ort namens Pennsylvania lebte; die zweite an den alten Imam aus seinem Heimatdorf und die dritte an die Witwe eines Mannes, dessen Ermordung er beim letzten Besuch in seinem Heimatland gerächt hatte.
    Die Anweisungen respektive die Bitte, die er zusammen mit den Logbüchern abgeschickt hatte, besagten, dass die Empfänger die Daten an die Medien weiterleiten sollten, falls sie von Harbins Tod erfuhren. Er wusste, wenn Grigor den Auftrag erhalten hatte, ihn zu töten, würde vermutlich niemand auf der Erde jemals von seinem Tod erfahren. Doch schon die vage Möglichkeit, dass das Logbuch der Shanidar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, genügte, um Grigor zurückzuhalten. Zumindest glaubte Harbin, dass es sich so verhielt.
    Man hätte seine Ermordung aber leichter vertuschen können, wenn sie ihn an Bord des Schiffs umgebracht hätten, sagte Harbin sich. Der Umstand, dass er nun in diesem

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