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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Jeder, der sich jetzt an der Oberfläche aufhält, ist tot – egal, was wir tun.«
    Pancho nickte. »In Ordnung. Und welche Bewandtnis hat es mit diesem Brand auf Humphries' Anwesen?«
    Wanamaker verzog angewidert das Gesicht. »Eine Gruppe von vier Fanatikern ist in die Felsenhöhle auf der untersten Ebene einge-drungen. Wieso, wissen wir noch nicht. Sie werden von Selenes Sicherheitsdienst im Krankenhaus festgehalten.«
    »Und sie haben das Haus niedergebrannt?«
    »Das ganze Anwesen in Brand gesetzt. Der Ort ist total verwüstet.«
    »Und Humphries?«
    »Keine Spur von ihm. Inspektoren von Selene durchsuchen den Ort nun. Anscheinend steht das Haus noch, aber es ist vollkommen ausgebrannt.«

    Seltsamerweise freute Pancho sich nicht über die Möglichkeit, dass Humphries tot war. »Hat man seine Leiche gefunden?«
    »Noch nicht.«
    »Und die Leute, die das Anwesen angegriffen haben, sind im Krankenhaus?«
    »Und die Wachen.«
    Pancho kannte nur eine Person im ganzen Sonnensystem, die verrückt genug wäre, um Humphries in seinem Bau anzugreifen. Lars Fuchs.
    »War Lars Fuchs einer der Angreifer?«
    Wanamakers ohnehin schon düsterer Gesichtsausdruck wurde noch eine Nuance düsterer. »Er hat seinen Namen mit Karl Manstein angegeben. Ich glaube nicht, dass Selenes Sicherheitsdienst seine wahre Identität schon kennt.«
    Pancho fragte sich, woher Wanamaker überhaupt wusste, dass Manstein ein Deckname für Fuchs war. Aber sie legte das als unwichtig ad acta. »Holen Sie ihn dort raus«, sagte sie.
    »Was?«
    »Schaffen Sie ihn aus dem Krankenhaus und bringen ihn dann von Selene weg. Schicken Sie ihn in den Gürtel zurück, nach Ceres oder sonst wohin. Entziehen Sie ihn nur dem Zugriff des Sicherheitsdiensts von Selene.«
    »Aber er ist ein Mörder, ein Terrorist.«
    »Ich hatte ihn nach Selene gebracht, um uns im Kampf gegen Humphries zu helfen«, sagte Pancho, auch wenn das nicht die ganze Wahrheit war. »Ich will nicht, dass Stavonger oder sonst jemand davon erfährt.«
    »Und wie soll ich ihn an Selenes Sicherheitspersonal vorbeischleu-sen?«, fragte Wanamaker besorgt.
    Pancho schloss für einen Moment die Augen. »Jake, das ist Ihr Problem«, sagte sie dann. »Lassen Sie sich etwas einfallen. Ich will, dass er vom Mond verschwindet und in den Gürtel zurückkehrt.
    Am besten schon gestern.«
    Er atmete tief durch. »Ja, Ma'am«, erwiderte er unwillig. Sie glaubte schon, er wollte ihr einen militärischen Gruß entbieten.

    »Noch etwas?«, fragte Pancho.
    Wanamaker machte ein Gesicht irgendwo zwischen einem Lä-
    cheln und einer Grimasse. »Ist das denn nicht genug?«
    Ulysses S. Quinlan verspürte ein Gefühl der Ehrfurcht und hatte die smaragdgrünen Augen vor Bewunderung aufgerissen, als er mitten im weitläufigen Wohnzimmer im Erdgeschoss von Humphries' Herrenhaus stand – oder was davon noch übrig war. Der große Raum war ein verkohltes, geschwärztes Trümmerfeld: Wände und Decke waren versengt, der Fußboden mit verbranntem Schutt und feiner grauer Asche bedeckt.
    Quinlan, in Belfast geboren und Kind eines irischen Vaters und einer irisch-amerikanischen Mutter, war mit Geschichten von Bürger-kriegen aufgewachsen. Seinem Vater zuliebe spielte er von Kindheit an Football, was ihm schließlich ein Sport-Stipendium an der Princeton University einbrachte – was wiederum seine Mutter freute, auch wenn sie bei der Trennung von ihrem einzigen Kind bittere Tränen weinte. Quinlan studierte Maschinenbau und widmete sich lange Jahre der Sisyphusarbeit an den Deichen und hydromechanischen Barrieren, die dann doch nicht zu verhindern vermochten, dass der größte Teil Floridas und der Küstenlinie des Golfs von Mexiko bis hinunter zur Halbinsel Yucatán in Mexiko überflutet wurden.
    Er erlitt einen Nervenzusammenbruch, als Houston unterging, und wurde an seinem vierzigsten Geburtstag mit vollen Bezügen in Pension geschickt. Um den Ozeanen und Meeren und dem Wasser überhaupt zu entkommen, wanderte er auf den Mond aus. Nach einem Jahr arbeitete er in Selenes Sicherheits-Abteilung und war wieder so glücklich und zufrieden, wie er es vor den katastrophalen Treibhaus-Überflutungen auf der Erde gewesen war.
    Nun pfiff er durch die Atemmaske und machte große Augen angesichts der Ausdehnung des herrschaftlichen Wohnzimmers.
    »Vergänglichkeit allen Glanzes«, sagte er und schlurfte durch die graue Asche und den Schutt.
    »Wie die alten Zaren in Russland«, sagte seine Partnerin, eine stämmige rothaarige Finnin.

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