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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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die cremefarbene Decke und fragte sich, wie weit die anderen von ihm entfernt waren. Er erinnerte sich, dass Nodon verwundet war. Das wird eine Flucht erschweren.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Manstein als Deckname und Fik-tion enttarnt wird. Und dann?
    Und dann kam ihm eine neue Idee, und plötzlich schaute er in seinem abgetrennten Bereich mit einem Lächeln zur Decke empor.
    »Ist noch jemand drin?«, hatte der Einsatzleiter gefragt, als Fuchs und der Humphries-Sicherheitschef endlich durch die Luke und die provisorische Luftschleuse wankten, die Selenes Rettungskräfte aufgebaut hatten.
    Der Sicherheitschef hatte ernst den Kopf geschüttelt. »Keine Überlebenden«, hatte er gesagt.
    Humphries ist tot, triumphierte Fuchs. Er hätte vor Freude lachen mögen, wie er auf dem Krankenhausbett lag – Augen und Lunge noch vom Rauch gereizt. Ich habe es geschafft! Ich habe das mörderische Schwein getötet! Martin Humphries ist tot.
    Martin Humphries war jedoch recht lebendig, aber auch schon am Verhungern. Er hatte bisher noch nie Hunger leiden müssen, doch ob er nun auf dem dicken Bodenbelag des Schutzraums ging, saß oder lag – der leere Magen knurrte ihn an. Es schmerzte , dieses hohle Gefühl im Bauch. Es dehnte sich von Minuten zu Stunden, sodass die Gedanken nur noch ums Essen kreisten. Selbst wenn er zu schlafen versuchte, wurde ihm im Traum eine opulente Mahlzeit serviert, die sich dann als Trugbild erwies.
    Und der Durst war noch schlimmer. Der Hals wurde trocken, die Zunge schien im Mund anzuschwellen, und die Augen fühlten sich körnig an.
    Vielleicht wird das hier mein Grab, sagte er sich. Hundertmal ging er zur luftdichten Platte und berührte sie zaghaft mit den Fingerspitzen. Sie fühlte sich kühl an. Er drückte mit beiden Händen dagegen.
    Presste die Wange dagegen. Das Feuer muss längst erloschen sein, sagte er sich. Die Armbanduhr sagte ihm, dass über zwanzig Stunden vergangen waren. Das Feuer muss längst aus sein. Aber was ist mit Luft? Gibt es überhaupt noch Atemluft auf der anderen Seite der Platte?
    Es wird schon jemand kommen, versuchte er sich zu beruhigen.
    Mein Sicherheitschef weiß über diesen Schutzraum Bescheid. Wenn er im Feuer nicht umgekommen ist. Wenn er wegen Sauerstoffman-gels nicht erstickt ist. Ferrer. Viktoria hat es vielleicht nach draußen geschafft. Sie wird ihnen sagen, dass ich hier bin. Wird sie das wirklich tun, fragte er sich dann. Ich habe ihr den Zutritt zum Schutzraum verwehrt; vielleicht lässt sie mich hier drin verrotten dafür, selbst wenn sie es überstanden hat. Trotzdem wird irgendjemand Leute herschicken, um das Haus zu begehen und den Schaden fest-zustellen. Selenes Sicherheitsleute.
    Die gottverdammten Schadensachverständigen müssen ja früher oder später hier antanzen.
    Glaub nur nicht, dass die Versicherungsleute es besonders eilig hätten, hier vorbeizuschauen, sagte eine spöttische Stimme in seinem Kopf.
    Das ist nur die Schuld dieses Schwachkopfs von einem Architek-ten, sagte Humphries sich wutschnaubend. Der Idiot! Baut diesen Schutzraum ohne ein Telefon, um Kontakt mit der Außenwelt herzustellen. Ohne Sensoren, die mir sagen, ob es Luft auf der anderen Seite der Tür gibt. Ich werde dafür sorgen, dass er nie wieder einen Auftrag bekommt. Nie wieder! Er wird an Straßenecken betteln, wenn ich mit ihm fertig bin.
    Es gibt hier drin nicht mal einen Wasserhahn. Ich könnte verdurs-ten, bevor man mich findet.
    Er sackte auf den Boden und wollte weinen, aber sein Körper war schon zu ausgetrocknet, um Tränen zu produzieren.

    Ballistische Rakete
    Von ihrem Platz am Bullauge aus sah Pancho aus dem Augenwinkel tief unter sich das zerklüftete Mondhochland vorüberziehen. Sie war der einzige Passagier in der ballistischen Rakete, die sie von Astros Malapert-Basis in einem hohen Bogen über die öde Mondoberfläche nach Selene beförderte. Der Knöchel war in einem Sprühverband fixiert; in Selene würde sie gleich ins Krankenhaus gehen und sich Nanomaschinen spritzen lassen, die den gebrochenen Knochen und die gerissenen Fasern reparieren würden.
    Pancho hatte Muße, die Landschaft zu studieren. Sie war in ein Gespräch mit Jake Wanamaker vertieft, dessen runzliges, grimmiges Gesicht sie an die steinige Einöde unter ihr erinnerte.
    »… müssten die Nanomaschinen jeden Moment freisetzen«, sagte Wanamaker.
    »Und alle Bewohner von Vesta sind unter der Oberfläche?«, fragte Pancho.
    »Sollten sie, wo diese Strahlenwolke sie einhüllt.

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