Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer
das Feuer nicht gelegt«, blaffte Humphries. »Es war dieser Hurensohn und Mörder Fuchs.«
»Und wieso hatte er es auf Sie abgesehen?«, warf Pancho ein.
»Er ist ein Mörder! Sie wissen das. Jeder weiß es. Er hat meine persönliche Assistentin getötet, Victoria Ferrer!«
»Und wie viele haben Sie getötet?«, entgegnete Pancho. »Sie haben mehr als einmal versucht, Lars zu ermorden.«
Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wurde Stavenger zornig.
Richtig zornig. Diese zwei sturen Idioten bedrohten Selene und jeden, der dort lebte.
»Es ist mir egal, wer das Feuer gelegt hat«, sagte er kalt. »Tatsache ist, dass Sie Ihren Krieg von hier aus führen. Es war unvermeidlich, dass die Kampfhandlungen nach Selene übergreifen würden.«
»Ich bedaure das«, sagte Pancho. »Es tut mir aufrichtig Leid. Aber ich hatte nichts mit Fuchs' Angriff auf das Anwesen zu tun.«
Humphries funkelte sie an. »Wirklich nicht? Sie haben Fuchs doch in Selene eingeschleust, oder nicht? Sie haben ihn gedeckt, während er das Mordkomplott gegen mich geschmiedet hat!«
»Ich hatte ihn zur Erde gebracht, um ihn vor Ihren Killern zu schützen«, entgegnete Pancho hitzig.
»Genug!«, sagte Stavenger unwirsch. »Wenn Sie unbedingt Krieg führen wollen, dann führen Sie ihn woanders. Sie beide werden Selene verlassen.«
»Wie meinen Sie das?«, fragte Humphries.
»Humphries Space Systems und die Astro Corporation werden von Selene abziehen. Das schließt Sie beide, alle Ihre Angestellten sowie Ihre komplette Ausrüstung ein. Ich will, dass Sie beide mit Sack und Pack hier verschwinden. Binnen einer Woche.«
»Das können Sie nicht tun!«
»Kann ich nicht?«, sagte Stavenger und erwiderte Humphries' bö-
sen Blick. »Der Regierungsrat von Selene wird Ihre beiden Konzerne formell zu kriminellen Vereinigungen erklären. Wenn Sie diese Frist verstreichen lassen, wird Ihr gesamtes Vermögen beschlagnahmt und alle noch verbliebenen Firmenangehörigen gewaltsam ausgewiesen.«
»Das ist illegal«, platzte Pancho heraus.
»Morgen um diese Zeit wird es das nicht mehr sein«, sagte Stavenger. »Das garantiere ich.«
Humphries wies anklagend mit dem Finger auf ihn. »Sie können
… nicht von mir erwarten …«
»Ich erwarte, dass Sie Selene verlassen. Jetzt gleich. Es ist mir egal, wohin Sie gehen. Es ist mir egal, ob Sie sich draußen im Gürtel oder in der Hölle abschlachten. Aber Sie werden nicht Selene in diesen Krieg hineinziehen. Und Sie werden diese Gemeinschaft nicht ge-fährden. Ist das klar?«
Humphries schaute ihn für einen Moment finster an; dann schien er sich zu entspannen und lehnte sich in die weichen Kissen zurück.
»Dann werde ich zum Höllenkrater gehen«, sagte er mit einem Grinsen.
Stavenger wandte sich an Pancho. »Und Sie?«
Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht Malapert. Vielleicht werden wir uns auch in einem der Habitats an L-4 oder L-5 einrichten.«
»Gute Idee«, sagte Humphries spöttisch. »Da kann ich Sie mit einer einzigen Atomrakete wegputzen.«
Stavenger sprang plötzlich vom Sessel auf, packte Humphries am Schlafittchen und riss ihn auf die Füße.
»Wieso drehe ich Ihnen nicht hier und jetzt den verdammten Hals um und mache dem Krieg ein Ende?«, knurrte er.
Humphries wurde blass. Er hing schlaff in Stavengers Griff und war nicht einmal imstande, die Hände zu erheben und sich zu wehren.
Stavenger stieß ihn auf die Couch zurück. »Martin, ich sehe, dass Sie diesen Krieg nicht freiwillig beenden werden. Er wird erst dann aufhören, wenn Sie gestoppt werden.«
Etwas Farbe kehrte in Humphries' Gesicht zurück. Mit einer zitternden Hand wies er auf Pancho. »Und was ist mit ihr? Sie hat doch angefangen!«
» Ich habe angefangen?«, japste Pancho. »Das ist die größte und dreckigste Lüge, die mir je untergekommen ist.«
»Sie haben Ihre Schiffe zuerst bewaffnet!«
»Sie haben versucht, mich zu ermorden!«
»Habe ich nicht!«
»Die Seilbahn im Höllenkrater, erinnern Sie sich? Sie behaupten, Sie hätten das nicht getan?«
»Ich war es nicht!«
»Lügner.«
»Ich war es wirklich nicht!«
»Wer, zum Teufel, war es dann?«
»Jedenfalls nicht ich!«
Stavengers Telefon läutete und unterbrach dieses Hick-hack.
»Anruf annehmen«, rief Stavenger.
Das Gesicht von Edith Elgin erschien auf dem Monitor. Sie wirkte angespannt, beunruhigt, fast ängstlich. »Doug, ich weiß, dass du es sowieso erfahren wirst. Das Felsenratten-Habitat bei Ceres wird von jemandem bedroht, der Lars Fuchs
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