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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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er die schöne Ilona Mikvicius kennen und heiratete sie.
    Anstatt nun in einem Bergwerksschiff ins All hinauszufliegen, blieb er bei Ceres und trat eine Stelle im Nachrichtenzentrum des Habitats an.
    Obwohl Yanni seit der Exposition gegenüber dem Fallout un-fruchtbar – und kahl – war, wünschte er sich doch einen Sohn, um die Familienlinie fortzusetzen. Er und Ilona sparten jeden Penny, den sie erübrigen konnten, um ein Klon-Verfahren zu bezahlen. Ilona wusste, dass das Austragen eines geklonten Fötus gefährlich war; ihre Liebe zu Yanni überwog aber alle Bedenken.
    Also hatte Yanni Ritsos eigentlich alles, wofür es sich zu leben lohnte, als Dorik Harbins Schiff am Habitat Chrysallis eintraf. Er hatte vieles erlitten, vieles überlebt und überstanden. Er fand, dass die Zukunft, wenn schon nicht strahlend hell, zumindest rosig aussah.
    Aber er irrte sich. Und es war sein eigener rebellischer Geist, der seine Träume zunichte machte.
    »Sir«, rief der Nachrichtentechniker, »jemand an Bord der Elsinore sendet eine Nachricht an Selene.«
    Harbin, der sich gerade wieder ein Stimulans injiziert hatte, drehte sich zum Waffenmeister um. »Zerstören Sie die Antennen«, befahl er. »Alle.«
    Der Techniker nickte und beugte sich über seine Konsole.
    In ihrer Kabine an Bord der Elsinore brach Edith Elgin mitten im Satz ab, als auf dem Wandbildschirm plötzlich bunte Schlieren erschienen, die von einem Zischen untermalt wurden.
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte sie zu Big George. »Die Verbindung ist plötzlich tot.«
    George runzelte die Stirn. »Er will verhindern, dass wir mit jemandem sprechen. Er hat wahrscheinlich die Antennen zerstört.«
    »Sie meinen, er hat das Schiff angegriffen?« Edith war erschüttert.
    »Und er wird in fünfzehn Minuter noch härter zuschlagen«, sagte George mit einem Nicken, »wenn wir ihm Lars nicht ausliefern.«
    »Aber Fuchs ist doch gar nicht hier!«
    »Das müssen Sie ihm sagen.«
    Yanni Ritsos tat allein im Nachrichtenzentrum von Chrysallis Dienst, als Harbin das Ultimatum stellte.
    Es war eine öde Nachtschicht; nichts als langweiliges Alltagsge-schwätz von den weit verstreuten Schiffen der Bergarbeiter und Prospektoren sowie die codierte Telemetrie, die routinemäßig von ihren Schiffen abgestrahlt wurde. Wo alle Vorgänge automatisch abliefen und zu dieser späten Stunde niemand sonst im Nachrichtenzentrum war, öffnete Yanni die Computer-Subroutine, mit der er Poesie ver-fasste.
    Er hatte kaum eine Zeile geschrieben, als der Hauptschirm plötzlich aufleuchtete und einen dunkelbärtigen Mann zeigte, dessen Augen wie polierter Obsidian glitzerten.
    »Achtung, Chrysallis «, sagte der Fremde in gutturalem Englisch.
    »Hier ist das Kampfschiff Samarkand . Sie gewähren dem Flüchtling Lars Fuchs Unterschlupf. Sie werden ihn in zehn Minuten an mich überstellen oder die Konsequenzen für eine Zuwiderhandlung tragen.«
    Yanni war wegen der Störung seiner kreativen Tätigkeit verärgert.
    Er glaubte, dass irgendjemand im Habitat sich einen Scherz erlaubte.
    »Wer spricht da?«, fragte er unwirsch. »Gehen Sie von dieser Frequenz. Sie ist für eingehende Nachrichten reserviert.«
    Das dunkelbärtige Gesicht wurde sichtlich böse. »Hier spricht der Tod, wenn Sie Fuchs nicht an mich überstellen.«
    »Lars Fuchs?«, erwiderte Yanni ungläubig. »Gott weiß, wo der ist.«
    »Ich weiß, wo er ist«, blaffte der Aggressor. »Und wenn Sie ihn mir nicht übergeben, werde ich Sie vernichten.«
    »Fuchs ist seit Jahren nicht mehr hier gewesen und ist auch jetzt nicht hier. Verschwinden Sie und hören Sie auf, mich zu belästigen.«
    Harbin starrte auf den Kommunikationsmonitor auf der Brücke der Samarkand . Sie wollen Zeit schinden, sagte er sich. Sie versuchen Fuchs vor mir zu verbergen.
    Er atmete tief durch und sagte mit tödlicher Gelassenheit: »Anscheinend glauben Sie mir nicht. Nun gut. Ich will Ihnen zeigen, wie ernst es mir ist.«
    »Wirkungsschießen auf eins der Habitatmodule«, wandte Harbin sich an den Waffenmeister.
    Der Mann schluckte schwer, und sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Sir, es sind Zivilisten in den Modulen. Unschuldige Männer und Frauen …«
    »Das ist ein Befehl!«, blaffte Harbin.
    »Aber …«
    »Verlassen Sie die Brücke! Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    Der Waffenmeister schaute nach Unterstützung heischend in die Runde.
    » Chrysallis ist unbewaffnet, Sir«, sagte der Pilot mit leiser, fast flüsternder Stimme.
    Kalte Wut ergriff Harbin.

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