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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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»Nichts. Sobald du die Orbitalge-schwindigkeit erreicht hast, schalte das Triebwerk ab und lass das Schiff treiben.«

    Mathilda II
    »Wir haben die bezeichnete Position erreicht«, sagte der Pilot.
    Pancho saß im Copilotensitz auf der gemütlichen, funktionellen Brücke der Mathilda II . Der Pilot zu ihrer Linken war ein junger Mann, den sie beim Einchecken zu diesem Flug kennen gelernt hatte. Blond, mit weichen Gesichtszügen und einer rosig geschrubbten Haut mutete er Pancho wie ein Kind an, aber er steuerte das Schiff geübt. Ihr fiel auf, dass er markante breite Schultern hatte. Pancho wusste, dass sie als Pilotin etwas aus der Übung war, aber insgeheim sehnte sie sich doch nach einer Gelegenheit, diesen Eimer zu fliegen – und sei es nur für eine kurze Strecke. Aber darum konnte sie natürlich nicht bitten. Die Vorstandsvorsitzende der Astro Corporation war doch kein Flieger-Mädchen. Eine der Schmähungen, die Humphries ihr oft an den Kopf warf, war ›Schraubfix‹. Pancho hatte nicht die Absicht, dem Stecher noch zusätzliche Munition zu liefern.
    Trotzdem sagte sie sich beim Anblick des jungen Mannes, dessen Finger über die Tastatur der Steuerkonsole huschten, dass es ihr Spaß machen würde, alles aus dieser Kiste herauszuholen.
    »Das ist der Punkt, stimmt's?«, fragte George. Er stand hinter dem Pilotensitz und beugte sich nun etwas nach vorn, um aus der Frontscheibe zu sehen. Nichts zu erkennen außer der Wüstenei des dunklen leeren Raums, die mit feierlichen, stetig leuchtenden Sternen durchsetzt war.
    Der Name des Piloten war Oskar Johannson. Trotz seines jugendli-chen Erscheinungsbilds verkehrte er förmlich und steif mit George und Pancho.
    »Ja, Sir«, sagte er und wies auf den Hauptbildschirm der Steuerkonsole. »Das in Gelb sind die Koordinaten, und der blinkende rote Cursor ist unsere Position. Wie Sie selbst sehen, Sir, überlappen sie sich. Wir sind an der richtigen Position.«

    George nickte. Pancho bewunderte das starke Kinn von Johannson und die blendend weißen Zähne. Ich wünschte mir, er würde mal lächeln, sagte sie sich. Ich frage mich, was wohl erforderlich wäre, um ihn ein wenig aus der Reserve zu locken.
    »Keine Schiffe in Sicht?«
    »Nichts in Sicht, Sir, außer einem kleinen Asteroiden etwa fünfhundert Klicks entfernt, ungefähr in der Vier-Uhr-Position.« Er betä-
    tigte eine Taste. »Fünfhundertsiebzehn Kilometer, einhundertzwei-undzwanzig Grad relativ zu unserer Position, acht Grad Überhö-
    hung.«
    Pancho lächelte angesichts der Ernsthaftigkeit des Jungen. »Ich dachte, dass es hier im Umkreis von mindestens tausend Klicks keine Gesteinsbrocken gibt«, sagte sie.
    »Asteroiden werden ständig in neue Umlaufbahnen gezwungen, Pancho«, sagte George und zupfte sich am Bart. »Durch Gravitations-Resonanzen vom Jupiter und den anderen Planeten werden die kleineren Asteroiden sozusagen immer wieder neu zusammengewürfelt.«
    »Ein unmarkierter Felsen«, sagte sie und widerstand dem Drang, sich selbst ans Display zu setzen. »Wir könnten ihn genauso gut beanspruchen.«
    »Um das zu tun, müsste einer von uns in einen Raumanzug steigen und dort eine Markierung anbringen.«
    »Wieso denn nicht?«, sagte Pancho und stieß sich vom Sitz ab. »Ich werde es tun. Ihn für Astro beanspruchen.«
    »Gib mir eine vergrößerte Ansicht, Oskar«, sagte George. Das Radarbild zeigte einen hanteiförmigen chondritischen Asteroiden, der langsam um die Querachse taumelte.
    »Eine Erdnuss«, sagte George. »So sollten wir ihn auch nennen.«
    »Ida«, sagte Johannson. »Asteroid Nummer 243.«
    »Prahlst du mit deiner höheren Schulbildung, Ossie?«, fragte George.
    Johannson wurde tatsächlich rot.
    Pancho schob sich an George vorbei und sagte: »Ich werde rausgehen und ihn beanspruchen. Da habe ich wenigstens etwas zu tun, während wir darauf warten, dass Lars auftaucht.«
    George drehte sich um und schlüpfte hinter ihr durch die Luke.
    »Ich werde dir zur Hand gehen, Pancho.«
    »Das schaffe ich schon allein«, sagte sie und ging durch den schmalen Gang zur Hauptluftschleuse, wo die Raumanzüge gelagert wurden.
    »Du wirst Hilfe beim Anlegen des Raumanzugs brauchen«, rief George ihr nach. »Ich muss selbst auch einen Anzug anlegen, weißt du.«
    »Du brauchst nicht …«
    »Sicherheitsvorschriften«, sagte George bestimmt. »Jemand muss im Raumanzug in Bereitschaft sein, um bei einem Notfall sofort rauszugehen.«
    Pancho schnaufte unwillig, protestierte aber nicht mehr. Sie

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