Rocked by a Billionaire – Band 3 (Deutsche Version)
hättest. Nicht dich und niemanden sonst. Auch wenn du mir nicht glaubst – das Leben war nicht immer gut zu mir.“
Ich weinte inzwischen heißeste Tränen.
„Was willst du damit sagen?“
„Ich will damit nur sagen, dass meine Kindheit nicht besonders glücklich war. Mehr musst du nicht wissen.“ Er wischte eine Träne von meiner Wange. „Aber das ändert nichts.“
„Oh doch“, schluchzte ich weiter. „Das ändert alles. Wenn du weißt, was Kummer bedeutet, warum springst du dann so mit mir um, he? Warum hast du mich über Natalia angelogen? Warum hast du mir nichts von Allisson erzählt? Warum ist alles so kompliziert mit dir?“
„Das mit Natalia ist vorbei. Was ändert das also? Sie ist nur eine Freundin, eine sehr, sehr enge Freundin. Über Allisson möchte ich nicht reden … Und du hättest besser nicht in meiner Vergangenheit herumschnüffeln sollen.“
„Ich musste ja!“, versetzte ich. „Du sagst mir ja nichts. Ich muss zwischen den Zeilen lesen und das ist alles verdammt gut verschlüsselt …“
In seinem Blick lag nun kein Zorn mehr. Er wirkte beinahe beruhigt und reichte mir sogar ein Taschentuch.
„Da gibt es nichts zu entschlüsseln, Liz. Es ist nur so, dass die ganze Geschichte nicht besonders schön ist. Eigentlich ist sie sogar zum Weinen traurig. Wozu sollte es also gut sein, in der Vergangenheit herumzustochern? Du bist hier, ich bin hier – und das reicht doch. Du bist nämlich diejenige, die alles kompliziert macht.“
„Aber du gibst mir doch ständig das Gefühl, das fünfte Rad am Wagen zu sein“, entgegnete ich vorsichtig. „Ich, ich tauge doch höchstens zum Vögeln!“ Ich hielt die Luft an und wartete auf eine Antwort, die wie ein Fallbeil heruntersausen würde.
„Bestimmt nicht, Liz. Aber verlange nicht mehr von mir, als ich dir geben kann.“
In diesem Augenblick klingelte mein Handy.
Um diese Zeit? Bestimmt nicht die Kanzlei.
Ich klappte es auf und sah auf den Bildschirm. Der Anruf kam aus Paris. Ich ging ran und hörte der Person am anderen Ende der Leitung zu. Ich war unfähig, etwas zu sagen. Schließlich stammelte ich:
„Danke für Ihren Anruf.“
Dann legte ich verwirrt auf.
„Das Krankenhaus“, sagte ich zu Sacha. Er sah mich fragend an. „Maddie liegt auf der Intensivstation.“
Ich krallte mich an seinem Arm fest und weinte hemmungslos.
3. Bis nach Paris und noch viel weiter
Von einer Sekunde auf die andere verhielt Sacha sich wie ein Gentleman. Ich war hin- und hergerissen zwischen ihm, dem neuen Job und nun auch noch Maddie. Ich stand kurz davor, endgültig durchzudrehen. Es gelang mir nicht mehr, meine Gedanken zu sortieren, und ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Er sagte mir, er würde sich sofort um alles kümmern und ich könne am nächsten Tag nach Paris zurückkehren.
Ich bekam kaum mit, wie er telefonierte, ein Taxi rief und uns ins Hotel zurückbrachte. Ich war schlichtweg überwältigt von der Fülle der Ereignisse und vom Stress. Was, wenn Maddie starb? Ich würde die einzige „Mutter“ verlieren, die ich auf dieser Welt noch besaß. Sacha und ich verbrachten die Nacht in seiner Suite und einer ruhte in den Armen des anderen. Er streichelte mir stundenlang übers Haar und ich hatte mich an seine Brust geschmiegt. Anfangs sagten wir nicht viel. Dann flüsterte er mir ermutigende Worte ins Ohr, sagte mir, dass er sich um alles kümmern würde und dass alles in Ordnung komme. Aber die Angst kehrte zurück und Tränen liefen mir über die Wange. Ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, Maddie zu verlieren. Sie war im Augenblick meine einzige Stütze und die einzige weibliche Bezugsperson, die ich noch hatte. Sicher, meinen Vater gab es auch noch, aber er wahrte eine Distanz, die unser Verhältnis kompliziert machte und uns schließlich auseinandertreiben ließ. Auf seiner Seite gab es viele Schuldgefühle – das stimmte –, aber vor allem stand meine Mutter zwischen uns. Er war nie wirklich mit den Tatsachen zurechtgekommen und hatte seinen schmerzlichen Verlust nie verwunden. Bei ihm und in seiner Familie war kein Platz für so etwas – es kam einfach nicht vor. Man trug sein Schicksal, man betete, man ging in die Kirche, man beichtete, wenn es notwendig war. Aber man verleugnete das Leben nicht! Deshalb war der Tod meiner Mutter auch heute noch – sieben Jahre später – ein Tabu. Er sprach nicht darüber. Dem Rest der Familie habe ich mich nie sonderlich verbunden gefühlt – mit Ausnahme von Maddie
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