Rocked by a Billionaire – Band 3 (Deutsche Version)
natürlich – und schließlich hatten sich die schwachen Bande gelöst.
„Weine ruhig“, sagte Sacha zu mir. „Weine ein bisschen, danach geht es dir besser.“
Ich schluchzte:
„Ich will sie nicht verlieren, verstehst du? Ich will sie nicht verlieren. Nicht auch noch sie. Mit meiner Mutter habe ich schon zu viel verloren …“
„Ist es lange her?“
„Was meinst du?“
„Den Tod deiner Mutter.“
„Ich war 15.“
„Und wie ist sie gestorben? Du musst es mir nicht erzählen, Liz …“
„Oh, ich habe kein Problem damit, über sie zu sprechen. Die Schamgefühle überlasse ich meinem Vater. Sie hat sich umgebracht.“
„Umgebracht?“, wiederholte Sacha vorsichtig. Ich wusste, das war ziemlich verstörend.
„Und ich habe sie gefunden. Sie hatte sich im Wohnzimmer erhängt, während ich oben war und meine Hausaufgaben gemacht habe“, fügte ich tonlos hinzu.
Ich drehte ihm das Gesicht zu. Er wirkte erschüttert.
„Oh Liz, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Mein armer Schatz, das ist furchtbar …“ Er fasste mein Gesicht und küsste mich sanft. „Weißt du, weshalb sie das getan hat?“
„Nein, nicht wirklich. Sie hatte immer zu Depressionen geneigt. Sie war labil. Phasen, in denen es ihr gut ging, wechselten mit Phasen tiefer Niedergeschlagenheit. Sie war Künstlerin, weißt du? Sie malte, machte Skulpturen. Sie war gut und sehr schön, aber sie hat auch sehr gelitten in ihrem Inneren…“
„Hasst du sie dafür?“, fragte Sacha, während er eine Strähne hinter mein Ohr schob.
„Dafür, dass sie sich das Leben genommen hat? Nein. Obwohl sie mir schrecklich fehlt. Ich bin nicht wütend auf sie. Sie war einfach nicht für diese Welt gemacht. Ich habe mich auch nie schuldig gefühlt – ganz im Gegensatz zu meinem Vater.“
„Du bist sehr stark, Liz … Du musst sie sehr geliebt haben, nicht wahr?“
„Ja“, seufzte ich und die Tränen flossen etwas stärker. „Und … und du?“
„Ich?“
„Ja, was ist mit dir? Du hast mir erzählt, deine Kindheit wäre nicht besonders glücklich gewesen. Das ist die Stunde der Wahrheit, wie es scheint.“
„Ich fürchte, dass ich im Gegensatz zu dir nicht fähig bin, darüber zu sprechen. Es hätte auch gar keinen Sinn. Es zählt doch nur, wer ich bin, nicht wer ich war, oder? Was ich erlebt habe und wer mir mein Leben versaut hat, ist doch nicht weiter wichtig.“
Ich drehte mich herum und legte den Kopf auf seine Brust. Wir waren beide angezogen. Wir trugen noch immer unsere festliche Garderobe, was die Szene etwas seltsam wirken ließ.
„Oh doch, für mich ist das schon wichtig. Dann verstehe ich vielleicht auch besser, was da drin eigentlich vorgeht!“, sagte ich und tippte ihm auf die Brust.
„Da gibt es nicht viel zu erzählen, Liz“, sagte er zögernd. Ich spürte, dass er dabei war, sich auf den Sprung ins Ungewisse vorzubereiten und sich frei zu machen. Was mochte er nur Schreckliches zu verbergen haben? Dann schien er sich die Sache noch einmal anders zu überlegen. „Nur die trostlose Geschichte von einer Schwangeren, die sitzen gelassen wurde und dann ein Schwein geheiratet hat. Und dieses Schwein konnte den Anblick eines gewissen kleinen Jungen nicht ertragen und ließ ihn das immer wieder sehr deutlich spüren.“
„Und der kleine Junge, das warst du?“
„Ja.“
„Also ist Jesse Goodman, der Finanzexperte, gar nicht dein leiblicher Vater, nicht wahr? Ich dachte, dass du deine Kanzlei nur ihm zu verdanken hättest …“
„Da täuschst du dich aber gewaltig! Selbst wenn ich seine Hilfe gebraucht hätte – er hätte sie mir verweigert. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, Geld für seinen eigenen Sprössling, seinen leiblichen Sohn, zusammenzuraffen.
Sein Ton war schneidend geworden. Die Erwähnung seines Stiefvaters versetzte ihn sichtlich in Rage, und er konnte seinen Zorn nicht zurückhalten. Er holte tief Luft.
„Das alles spielt eigentlich keine Rolle mehr. Heute jedenfalls. Er kann mir nichts mehr anhaben. Selbst wenn er es versuchen sollte – ich würde es ihm heimzahlen. Schlag für Schlag.
„Er hat dich geschlagen? Als Kind? Ich finde es entsetzlich, dass es so etwas überhaupt noch gibt, besonders in der High Society … und ich wusste nicht, dass du einen Bruder hast …“
„Einen Halbbruder“, korrigierte er mich sofort. „Und ja, er hat mich geschlagen, wenn du das wirklich wissen willst. Wenn das Wort überhaupt ausreicht, um auszudrücken, was er mir angetan hat. Wenn er
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