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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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Zimmermann, kam einmal rüber, um uns ein bisschen mit ein paar Sachen zu helfen – und war zwei Jahre später immer noch am Werkeln.
    Zwei der Schlafzimmer reservierte ich für meine Modelleisenbahn. In die Trennwand schlugen wir ein paar Löcher, damit die Schienen durch beide Räume verlegt werden konnten. Die Remise wurde abgerissen, um Platz für einen Tennisplatz zu schaffen. Das Billardzimmer dekorierte ich mit Fotos von meinem Fußball-Idol Denis Law. Ich ließ ein Hallenbad anbauen und machte aus der engen Personalküche einen wohnlichen Raum. Wir stellten noch eine Wurlitzer-Jukebox rein, damit wir beim Essen Musik hören konnten. Und ich sorgte dafür, dass Arethas »Spanish Harlem« darin vertreten war. Es war schließlich unser Lied.
    In der Küche verbrachten wir denn auch die meiste Zeit. Dee kochte selbst, stand am Herd – oft genug in einem Minirock mit Schottenkaro – und tafelte zum Frühstück mächtig auf: Würstchen, Speck, gebratene Blutwurst, Bohnen und Pilze. Sonntagvormittags, wenn ich Fußball spielte oder mal bei meinen Eltern reinschaute, bereitete sie einen Braten vor, den sie punktgenau aus der Röhre holte, wenn ich mit meinem Lamborghini in die Toreinfahrt bog.
    Wir hatten eine Katze namens Pussy Galore, zwei Collies, einen Schäferhund mit dem Namen Carlo (wegen der Sophia-Loren-Connection des Hauses nach ihrem Ehemann Carlo Ponti benannt) und einen Papagei, der Dee liebte und mich hasste – wahrscheinlich weil ich, wenn er mich mit seinem Kreischen wieder mal nervte, seinen Käfig in die Vorratskammer stellte und das Licht ausschaltete. Draußen hatten wir noch vier Kühe, deren hauptsächliche Aufgabe darin bestand, das Gras kurz zu halten, und einen Stall mit drei Pferden – Cheval, Cara Mia und Spotty, die später noch Little Spotty zur Welt brachte.
    Dee ritt gerne auf den Pferden aus, während man mich in keinen Sattel bekam; ich hatte schließlich meine Eisenbahn. Zusammen hatten wir uns ein häusliches Paradies geschaffen, in das die Welt nicht einzudringen vermochte – eine Oase des Glücks, in die wir immer zurückkehren konnten, eine Fluchtburg, die uns den täglichen Wahnsinn vom Leibe hielt. In der ganzen Zeit schmissen wir nur eine richtige Party – es war die schon erwähnte Nacht, in der Gary Glitters Toupet im Swimmingpool trieb. (Ich glaube, es war mein Schwager, der ihn hineingeschubst hatte, wobei, um ehrlich zu sein: Wer damals Gary Glitter in einen Swimmingpool schubsen wollte, musste sich schon in einer Schlange anstellen. Gary trat später auch mal im Vorprogramm der Faces auf; ich erinnere mich noch an einen Vorfall in Paris, wo er vom Publikum so niedergemacht wurde, wie ich’s noch nie erlebt habe. Die Bierdosen prallten an seiner Brust nur so ab, doch er machte ungerührt weiter. Was immer man sonst über ihn sagen mag: Gary war ein echtes Stehaufmännchen.)
    Gewöhnlich luden wir uns sonntags Leute zum Essen ein. Einmal war John Peel, der Radio-1-DJ, zu Besuch. Dee servierte Braten mit allem Pipapo, und John hätte wohl begeistert zugelangt, wenn er nicht gerade Vegetarier gewesen wäre. In aller Eile wurde noch eine Artischocke für ihn gekocht – was vermutlich die tristeste Mahlzeit war, die man ihm je vorgesetzt hat. Er trug’s mit Fassung und blieb die Höflichkeit in Person.
    Drogen indes hatten im Haus nichts verloren. In unserem ländlichen Idyll gab es dafür einfach keinen Platz. Dee hatte mit dem Zeug ohnehin nichts am Hut, und ich war fast schon ein bisschen paranoid, dass die Polizei aufkreuzen könnte, um das Haus auf den Kopf zu stellen – wovon der arme Keith Richards ja immer häufiger ein Lied singen konnte. Deshalb führte ich die »Lass sie draußen«-Richtlinie ein: Wer mit Drogen ankam, wurde höflich, aber bestimmt gebeten, wieder nach draußen zu gehen und sie im Auto zu bunkern.
    Meistens waren wir beiden ohnehin allein. Ohne von Außenstehenden abgelenkt zu werden, konnten wir stundenlang über alles Mögliche reden. Dee nannte das Haus »unser Schloss im Himmel«, weil es von der Straße nicht eingesehen werden konnte und niemand wusste, ob wir daheim waren oder nicht. Und natürlich waren wir bis über beide Ohren verliebt und blieben, dem extravaganten Anwesen zum Trotz, immer mit beiden Beinen auf dem Boden. Wir lebten bodenständig und unkonventionell, trugen löchrige Pullover, Schuhe mit provisorischen Schnürsenkeln und ein Paar Afghanenmäntel, an denen die Hunde mit Begeisterung knabberten. Wir hatten auch

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