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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Katie Antonia zu. Die beiden saßen in der Küche und schnippelten nach Roberts Anweisung Gemüse für eine Spaghettisoße, während sich Robert eine Zigarette drehte. »Du musst wissen, der maestro lässt die niederen Arbeiten gerne von anderen verrichten«, lästerte Katie.
    »Ihr könnt froh sein, dass hier wenigstens einer kochen kann«, gab Robert zurück. »Du und Mathe, ihr würdet doch nur von Chips und Fertigpizza leben und dabei fett werden.«
    Katie winkte ab und sagte zu Antonia: »Er kocht wirklich gut, aber nur ohne Fleisch. Lass dich von Robert nie dabei erwischen, wie du ein Würstchen isst, sonst hält er dir stundenlang eine Standpauke. Er ist nämlich ein eingefleischter Vegetarier.« Sie kicherte. Auch Antonia lachte in sich hinein.
    »Sehr witzig!« Robert verdrehte die Augen. »Was ist jetzt, wo bleiben die Zwiebeln?«
    »Gleich. Verdammte Hacke, sind die scharf!« Katie wischte sich eine Träne von der Wange und beugte sich dann wieder über das Schneidebrett, auf dem sie gerade eine Zwiebel in Würfel zerteilte.
    »Ich mag Fleisch eh nicht besonders gerne«, sagte Antonia und wunderte sich über sich selbst. Was tat sie da? Sie log, um Robert zu gefallen! In Wirklichkeit mochte sie Döner, Hamburger und Hotdogs sehr. Und wenn Ralph im Sommer den Grill angeworfen hatte, war ihr jedes Mal das Wasser im Mund zusammengelaufen. Sie mochte nur kein Schweinefleisch, weil sie dann den Gestank zu riechen glaubte, der jeden Tag durch das Dorf zog… Die Erinnerung daran ließ sie schaudern, während Robert einen Vortrag über die tierquälerischen Bedingungen der Massentierhaltung vom Stapel ließ, den Katie spöttisch unterbrach: »Nicht schon wieder, kennen wir doch alles.«
    Es war schon nach acht Uhr, als sie alle zusammen an dem großen Tisch Platz nahmen und Antonia merkte, wie hungrig sie war. Robert hatte die Soße mit Kräutern aus dem Garten verfeinert, sie schmeckte richtig gut und die Nudeln waren auf den Punkt gekocht.
    »Echt klasse«, lobte sie Roberts Kochkünste und Matthias und Katie stimmten ihr zu.
    Robert stand auf, legte die rechte Hand über seine Brust und deutete eine kleine Verbeugung an. »Danke, danke, danke!« Er setzte sich wieder hin. »Aber, Freunde, ich muss euch etwas mitteilen.« Er machte eine kleine Kunstpause, was Katie nutzte, um die Augen in Richtung Decke zu rollen.
    »Die Lage ist ernst. Herr Krüger, unser werter Vermieter, hat mich angerufen und gemeckert, dass der Garten aussehen würde wie Sau – womit er, wenn man ehrlich ist, auch echt recht hat. Wir müssen morgen eine verschärfte Gartenaktion durchziehen, sonst gibt’s Stress.«
    Katie und Matthias brummten unwillig und zogen die Mundwinkel nach unten, nur Antonia nickte, denn auch sie fand: Einen so schönen Garten durfte man nicht verlottern lassen.
    Katie wechselte das leidige Thema und wandte sich an Antonia. »Robert hat dir sicherlich schon die Geschichte vom Mörderzimmer erzählt, oder?«
    »Jemand musste das ahnungslose Geschöpf doch warnen«, verteidigte sich Robert, noch bevor Antonia antworten konnte.
    »Das ist alles Quatsch«, erklärte Katie.
    »Ist es nicht! Frau Riefenstahl hat es mir erzählt und die ist eine Dame, die lügt nicht«, protestierte Robert.
    »Frau Riefenstahl!« Katie tippte sich gegen die Stirn und erklärte ihrer Freundin: »Sie wohnt in der Nachbarschaft, ist älter als Gott und nicht mehr ganz dicht da oben. Sie ist eine von den Alten, die Robert mit Essen auf Rädern beliefert. Sie weiß nicht mal, welcher Tag heute ist, wenn du sie fragen würdest, die lebt in ihrer eigenen Matrix.«
    »Das macht nichts. Alzheimerpatienten haben zwar ein miserables Kurzzeitgedächtnis, aber sie erinnern sich umso genauer an das, was früher war«, erklärte Matthias, der bis jetzt geschwiegen und sich nur auf das Essen konzentriert hatte.
    »Aber die Frau hat doch gar kein Alzheimer. Sie ist einfach nur alt«, stellte Robert klar.
    »Und warum wohnst du dann nicht da oben?«, wandte sich Antonia nun an Katie. »Das Zimmer ist doch toll.«
    »Ich bin doch nicht bescheuert«, antwortete Katie. »Da oben ist es an warmen Tagen heiß wie in einer Sauna. Das Dach ist kein bisschen isoliert. Und im Winter friert man sich wahrscheinlich den Arsch ab, der winzige Heizkörper, der da hängt, reicht bestimmt nicht aus.«
    Antonia atmete heimlich auf. So war das also. Schlechte Isolierung. Von wegen Mörderzimmer.
    »Ach, Katie, du kannst so nüchtern sein«, seufzte Robert. »Wie lässt

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