Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
Azarion nach.
"Nein."
"Sicher?"
Sie sah auf und warf ihm einen Blick zu, den er jedoch nicht zu registrieren schien.
"Sicher, aber frag mich ruhig nochmal."
Der Xhar seufzte und fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, ehe er antwortete. "Zwanzig wären gut, zehn ausreichend… aber sieben…"
Sie wusste nicht einmal, um welche Maßeinheit es sich handelte, geschweige denn, welches System Azarion gerade zu retten versuchte. Sie hatte schon nach den ersten Minuten aufgegeben, ihn nach Details zu fragen und ein Teil von ihr vermutete, dass er sich selbst bei vielem nicht ganz so sicher war, wie er den Anschein erwecken wollte.
Lillja seufzte ebenfalls und aktualisierte erneut die Anzeige.
"Jetzt sind es elf."
Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Azarion sich zu ihr umdrehte und fühlte den Blick seiner grünen Augen auf ihr.
"Elf sind ausreichend."
Eine Bewegung am Waldrand zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Lillja drehte den Kopf, wobei ihr Blick Fenrics Gesicht streifte. Sein inneres Augenlid war geschlossen, was seinen Augen einen unheimlichen, trüben Glanz verlieh, der sie fast blind wirken ließ.
Das Erscheinen Cors und H'Regas ließ sie den Gedanken vergessen und umständlich aufstehen. Sie ging ihnen entgegen und nahm den freien Platz an der Seite des Lt. Commanders ein, um ihn auf den letzten Metern ebenfalls zu stützen.
"Wie weit?", fragte Cor, als sie ihn erreicht hatte.
"Keine Ahnung. Azarion gibt sein Bestes, aber er ist kein ausgebildeter Techniker."
Als sie die Heckklappe erreichten, ließ Lillja H'Regas Arm wieder los und eilte ein paar Schritte vor, um eine der Sitzflächen für ihn herunterzuklappen, auf d er Cor ihn schließlich absetzte.
"Dein Timing ist hervorragend", sagte Azarion und drehte sich zu Cor um, stockte dann jedoch für einen Moment, als sein Blick auf H'Rega fiel, der noch immer blass und kränklich wirkte, obgleich er zu versuchen schien, die ärgsten Schmerzen zu überspielen.
"Ihr könnt den Helm abbauen - und dann werden wir sehen, ob sich die Mühe gelohnt hat", redete der junge Soldat schließlich weiter und sah dabei kurz zu Fenric und Lillja. Der Yndra nickte wortlos und ging hinaus, woraufhin Lillja die geöffnete Werkzeugtasche griff und ihm folgte.
"Was ist das mit deinen Augen?", fragte sie, während sie langsam das Shuttle umrundeten.
Als sie mit den Soldaten zurückgekehrt war, war Fenrics Blick wieder normal gewesen, dennoch war ihre Neugier geweckt - wenngleich sie mittlerweile stets davon ausging, keine Antworten zu erhalten.
Der Yndra warf ihr im Gehen einen Blick über die Schulter zu, dann hatten sie den Bug erreicht und ihr Blick fiel auf den flexiblen Helm, den Azarion zwischen zwei Außenplatten geklemmt und mit mehreren Drähten fixiert hatte. Irgendwie hatte sie einen Wust von Kabeln erwartet, aber es sah vielmehr danach aus, als würden die Daten drahtlos übermittelt werden.
"Ich schätze, du meinst den Sekundenschlaf", antwortete Fenric mit leichter Verspätung. "Du erinnerst dich - SirJi, zwei Sonnen?"
Sie nickte, öffnete den Werkzeugkoffer und sucht e etwas, mit dem sie den Draht durchschneiden konnte.
"Ausgehend von einem Achtundzwanzigstundentag brauche ich mindestens zehn Stunden Schlaf - zwölf wären besser", erzählte er.
Sie fand nichts, was einer entsprechenden Zange ähnelte und so zog er nach kurzem Zögern ein schmales Messer und begann, die Drähte vorsichtig zu durchtrennen.
"Anders als Menschen oder auch Xhar , muss ich nicht die volle Zeit am Stück schlafen, damit sich mein Körper regeneriert, sondern etappenweise. Ein paar Sekunden, Minuten oder Stunden - das ist nicht relevant, solange das Verhältnis zwischen Wach- und Schlafphase halbwegs passt."
"Und was hat das mit den Sonnen zu tun?"
Er sah zu ihr und sie konnte seinem Gesicht ablesen, dass es ihm schleierhaft sein musste, warum sie keine Parallele ziehen konnte.
"Richtige Nächte, wie auf den meisten anderen Planeten, gibt es auf SirJi nicht - das ist der evolutionstechnische Hintergrund des aufgeteilten Schlafes." Er wandte sich wieder seiner Aufgabe zu und durchtrennte zwei weitere Drähte. "Das müsste aber auch als Anhang in meiner Akte stehen."
"Deine Akte ist quasi komplett geschwärzt. Das weißt du - du warst dabei, als ich sie abgleichen wollte."
"Richtig, in der Krankenstation." Er löste den letzten Draht und zog den Helm vorsichtig aus seiner Nische, eher leise hinzufügte: "Und der Bereitschaftsraum."
Natürlich hatte Lillja auch das
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