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Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Titel: Roland Hassel - 07 - Wiedergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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Leben, das Sinn für mich hatte, zu zerstören. Das würde ich nie verzeihen können, und ich war sowieso schon bekannt dafür, nachtragend zu sein. Ein leises Klopfen an der Tür unterbrach meine Gedanken.
    »Herein. Es ist nicht abgeschlossen.«
    Zwei Männer traten ein. Ich kannte keinen von beiden, aber sie hatten die typische Polizistenaura. Es roch nach grauen Trenchcoats und Ledergürteln, nach bequemen, robusten Straßenschuhen, nach Notizblöcken, nach unterbezahlten Überstunden, nach Erinnerungen an den ersten Streifengang, und so bestand ich nicht auf einer Legitimation. Einer von ihnen hatte einen schwarzen Plastiksack bei sich.
    »Die Sachen liegen unterm Bett«, sagte ich. »Ich habe nichts angefaßt.«
    Der mit dem Sack kniete sich nieder und holte das Zeug vorsichtig Stück für Stück hervor. Der andere lümmelte sich auf die Bettkante und sah mich mit dem typischen mißtrauischen Berufsblick an, der meint: Hör mal, jetzt aber raus mit der Wahrheit, spar dir deine Lügen, und keine Tricks.
    »Habt ihr das Weib?« fragte ich.
    »Das wissen wir nicht. Was hast du denn auszusagen?«
    »Schickt die Sachen an Kommissar Nord. Es ist sein Fall, aber wir von der Fahndung mischen auch ein bißchen mit.«
    »Was war los?«
    »Das werde ich morgen früh dem erzählen, der dafür zuständig ist. Jetzt will ich erst mal schlafen.«
    »Erzähl jetzt.«
    »Schnapp dir deinen Kompagnon und hau ab. Ich bin so müde, daß ich nicht länger artig sein kann. Für gewöhnlich hätte ich euch ja auf eine Partie Bridge eingeladen und euch meine besten Stories erzählt, daß ihr vor Lachen kaum zum Luftholen gekommen wärt, und ich hätte euch eigenhändig ein paar leckere Bissen zubereitet, aber heute ist nichts wie gewöhnlich, also laßt mich in Ruhe, oder ich rufe die Sicherheitspolizei, und dann werdet ihr mal erleben, wie ungemütlich die sein können. Das einzige, was ihr wissen müßt, ist, daß die Kleider da und die Tasche einer Braut gehören, die etwas mit dem Mord an Karsten Lund zu tun hat. Good night, boys.«
    Das war nicht gerade nett, aber meine Lebensaufgabe war es ja auch nicht, Kollegen aufzumuntern. Ich schloß die Augen und begann leise zu schnarchen. Sie kramten noch ein bißchen herum und gingen schließlich. Eigentlich hätte ich noch einmal aufstehen und zuschließen müssen, aber ich war wie ans Bett gefesselt und schlief so schnell ein, daß wer auch immer ins Zimmer hätte kommen und mich totschlagen können. Die wunderschöne Frau, der Mann, der sie gerettet hatte, der Portier oder ein normaler besoffener Schwede, der aus ganz normalen Gründen schlechte Laune hatte und wie immer nicht verstehen konnte, warum es gerade ihn getroffen und er sich so hatte gehen lassen, dem es aber ganz natürlich erschien, seiner Frau eine zu knallen, wenn sie mal wieder den Mund nicht halten konnte.
    Wer kam, war Simon, und der wollte mich für gewöhnlich nicht totschlagen. Mühsam setzte ich mich auf. Ich fühlte mich wie durch die Mangel gedreht. Auf dem Nachttisch stand ein Tablett mit dampfendem Tee, ein paar Käsebrötchen und einem Glas Juice.
    »Wie hast du das Jackett über die Flügel bekommen, mein Engel«, murmelte ich verschlafen.
    »Die Uhr zeigt inzwischen halb elf.«
    »Das ist ja wohl das mindeste, was man von einer Uhr erwarten kann«, meinte ich. »Setz dich. Ich muß eine Annonce aufgeben.«
    Der Text war in meinem Kopf bereits fertig formuliert gespeichert, und ich gab als Kennwort »Zentrale Citylage« an. Vielleicht würde sich jemand dadurch beeindrucken lassen.
    Bevor ich mich dem Frühstück widmete, rasierte ich mich und kleidete mich an. Der Schlaf steckte mir noch in den Gliedern, und ich mußte die Teetasse mit beiden Händen halten.
    »Du hattest also ein Flittchen auf der Bude. Daß man aber auch keinem mehr trauen kann heutzutage! Gerade dich habe ich den Aspiranten immer als leuchtendes Vorbild hingestellt.«
    »Ja ja, ich bin unmöglich. Aber du weißt ja, ich und Frank Sinatra, wir haben immer so unsere Probleme mit den Fans.«
    »Also, schieß los.«
    Damit war die Blödelei zu Ende, und ich berichtete ihm ausführlich, was passiert war. Er unterbrach mich nicht. Tee und Juice machten mich munter, und wenn eine Lerche ins Zimmer geflattert wäre, hätte ich mit ihr um die Wette gezwitschert.
    »Heute nacht warst du nicht besonders kooperativ.«
    »Verdammt noch mal, ist die Kripo neuerdings ein Kindergarten?«
    »Nein, aber es gibt eben empfindsame Seelen. Das Mädchen ist

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