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Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Titel: Roland Hassel - 07 - Wiedergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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ein bißchen über die Kohle plaudern!«
    An der Ampel standen fünf Fahrzeuge. Wir rasten hupend rechts an ihnen vorbei auf die Kreuzung. Bremsen kreischten, Räder blockierten. Unser Wagen rammte eine Frau auf einem Fahrrad. Ich sah, daß sie mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde, bis sie auf den Asphalt aufschlug.
    »Habt ihr das Auto etwa geklaut?« rief ich. »O verdammt, ihr Idioten, ihr habt es geklaut!«
    Die drei Männer wirkten angespannt, ließen sich aber nichts anmerken. Der Wagen schlitterte über die Straße und flog dann der Barnhusbron entgegen. Hinter uns heulten die Polizeisirenen. Ich hatte meine Rolle zu spielen und konnte nicht eingreifen. Der Mann neben mir zog einen Revolver hervor und reichte ihn seinem Kumpanen auf dem Beifahrersitz, der die Scheibe herunterkurbelte und die Waffe griffbereit auf die Knie legte. Es war eine Kanone des Kalibers, das auch Heller benutzt hatte.
    »Jetzt habt ihr etwas angerichtet!« schimpfte ich. »Ich werde als Mittäter angeklagt und verliere meinen Job. Verdammte Idioten!«
    Sie kümmerten sich überhaupt nicht um den zeternden Bullen. Wir rasten die Gegenfahrbahn entlang, die anderen Fahrzeuge bemühten sich, uns auszuweichen. Es gab Vollbremsungen und Zusammenstöße.
    »Ich will mein Geld!« heulte ich weiter und wischte mir echten Schweiß von der Stirn.
    Ein weiteres Polizeiauto war den Norra Bantorget heraufgekommen und blockierte jetzt die Kreuzung zur Dalagatan. Zwei meiner Kollegen standen mit gezogener Waffe daneben. Der Fahrer trat das Gaspedal durch und fuhr genau auf sie zu. Sie warfen sich zur Seite. Wir rammten das Polizeiauto und schoben es zur Seite. Einer der Uniformierten gab ein paar Schüsse ab. Der Mann auf dem Beifahrersitz lehnte sich aus dem Fenster, zielte kurz und drückte ab. Der Schuß peitschte gegen die Trommelfelle. Was aus meinem Kollegen geworden war, konnte ich nicht mehr erkennen, denn wir rasten mittlerweile die Dalagatan hinauf.
    »Idioten!« seufzte und schrie ich gleichzeitig. »Ihr habt meine Zukunft zerstört! Dafür gehe ich ein paar Jahre in den Knast!«
    Wir kamen zu dem Zebrastreifen an der Kindertagesstätte Fine Gruppe. von fürsorglichen Tanten begleitet, überquerte gerade die Straße. Ich sah, wie die jungen Frauen in Panik gerieten. Eine blieb wie paralysiert stehen, während die anderen versuchten, ihre Schützlinge möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Der Fahrer hielt nicht direkt auf die Kinder zu, gab sich aber auch keine Mühe auszuweichen.
    »Nein«, jammerte ich, »nein, das dürft ihr nicht …«
    Ein dumpfer Aufprall. Ich fühlte mich plötzlich krank und bekam kaum noch Luft. Im Rückspiegel sah ich, daß eine der Frauen im Rinnsteig lag, von Kindern umstanden. Ob es auch eines der Kleinen erwischt hatte, konnte ich nicht erkennen. Der Fahrer stieß einen seltsamen Laut aus. Es klang wie ein leises, heiseres Lachen.
    »Ihr seid wahnsinnig!« Mehr brachte ich nicht heraus.
    Aber sie ignorierten mich weiter. Es galt, den Verfolgern zu entkommen. Aus Richtung Odengatan bog ein Polizeiauto in die Dalagatan ein und kam uns entgegen. Vor meinem inneren Auge sah ich die Alarmzentrale mit TV-Schirmen und blinkenden Lampen. Die Einsatzleiter dirigierten alle verfügbaren Fahrzeuge zu dem Gebiet, in dem wir uns befanden. Ein klarer und einfacher Befehl: »Den Wagen stoppen und die Insassen festnehmen.« Und der Hinweis, daß es sich um gefährliche Bewaffnete handelte.
    Der Verkehr auf der Kreuzung war lahmgelegt worden. Das Polizeiauto kam näher. Der Fahrer des Lieferwagens scherte plötzlich nach links aus, so daß sein Kumpan auf dem Beifahrersitz freie Schußbahn bekam. Der drückte ab. Die Frontscheibe des Polizeiautos splitterte, der Fahrer verlor die Gewalt über das Fahrzeug, und es raste mit voller Wucht in einen geparkten Volvo.
    »Ihr seid Mörder!« brüllte ich. »Dafür bekommen wir alle lebenslänglich!«
    Wieder das leise, heisere Lachen. Aber nun tauchten weitere Polizeifahrzeuge aus der Odengatan auf, und die Sirenen hinter uns kamen immer näher. Dem Fahrer blieb kein anderer Ausweg mehr, als in den Vasapark einzubiegen und die Flucht auf den Sandwegen fortzusetzen. Die Frühlingssonne hatte viele Besucher in den Park gelockt, Spaziergänger, Hundebesitzer, Mütter mit ihren Kindern, Rentner. Sie brachten sich nach allen Seiten in Sicherheit. Der Fahrer nahm keine Rücksicht.
    »Paßt auf! Seht ihr denn den Alten nicht! Verdammt …«
    Wieder wirbelte ein Körper über

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