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Roland Hassel - 14 - Piraten

Roland Hassel - 14 - Piraten

Titel: Roland Hassel - 14 - Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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Verhandlungspartner, ich bin Polizist und Augenzeuge.«
    »Und Sie sinnen auf Rache?«
    Ich nickte nachdrücklich.
    »Da haben Sie recht, ich will Rache.«
    Valerie gab einen pfeifenden Laut von sich und schlug die Hände vor das Gesicht, doch als Frau von Welt gewann sie schnell die Fassung wieder. Sie trank einen Schluck Wasser und holte tief Atem.
    »Rache ist eine starke Triebkraft für menschliches Handeln. Es hat aber niemand aus unserer Mitte Schuld an dem, was passiert ist, sondern eine Person, die zu einem unserer Mitglieder in Verbindung steht. Ich wiederhole: Unser Mitglied trifft keine Schuld, doch obwohl die Verbindung sehr schwach ist, könnte ein Verdacht entstehen, und die Odeoniten würden ihre positive Macht verlieren. Verstehen Sie, Mr. Hassel?«
    »Name und Adresse!«
    »Wie bitte?«
    »Ich möchte wissen, über wen wir hier reden.«
    Mowlan überlegte einen Augenblick. Der Japaner zündete sich eine Zigarette an und paffte so konzentriert, als befolgte er ein Ritual.
    »Wir sprechen über William Intell, auch Bill genannt. Intell ist der schwedische Geldgeber für die Unternehmen, deren Tätigkeit Sie so detailliert beschrieben haben. Glauben Sie mir bitte, weitere Schweden sind nicht beteiligt.«
    Das empfand ich nicht gerade als große Überraschung, eher als Antiklimax. Der Lord fuhr fort:
    »Unser Mitglied Valerie Hoch-Sundin war mit dem sehr vermögenden Industriellen Johan Sundin verheiratet, der inzwischen verstorben ist. Sundin war zuvor bereits zweimal verheiratet gewesen, in erster Ehe mit Mona Intell. Aus dieser Verbindung stammt der Sohn William, sein einziges Kind. Nach der Scheidung nahm Mona ihren Mädchennamen wieder an, auch für den Sohn. Sundin sorgte jedoch dafür, daß William eine internationale Ausbildung erhielt. Als Sundin starb, hinterließ er seinem Sohn ein beträchtliches Vermögen an Geld und Aktien. Lassen Sie uns hören, was Mrs. Hoch-Sundin zu berichten hat.«
    Valerie hatte es jetzt schwer, aber da mußte sie durch. Sie gehörte nicht zu der Sorte Frauen, die bei jeder Gelegenheit losheult; Gänse haben in der Ellenbogengesellschaft keine Chance. Doch im Augenblick sah man ihr die Erregung an.
    »Ja, das ist … Bill kannte ich kaum. Mein Mann mochte ihn nicht, war aber dennoch der Auffassung, als Vater Pflichten zu haben. Als Herr Hiller mir mitteilte, womit sich Bill beschäftigt, bekam ich einen furchtbaren Schock.«
    Wie lange hatte Hiller das schon gewußt? Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, und er antwortete mit einer Geste, die wohl ausdrücken sollte, daß er leider gezwungen war, im Interesse von Interpol zu handeln. Natürlich, doch wieder einmal kochte ich vor Wut.
    »Ich besuchte ihn in seinem Büro«, setzte sie ihren verbalen Gang nach Canossa fort. »Aber er lachte mich aus und erklärte mir, daß mich seine Geschäfte überhaupt nichts angingen. Selbstverständlich war mir klar, welche furchtbaren Konsequenzen das für die Organisation haben konnte. Ich … ich sprach mit unserem Sekretär, aber er … Ich versuchte sogar, Bill einzuschüchtern, um ihn von seinen abscheulichen Taten abzubringen. Ich …«
    »Haben Sie deshalb den Gangster Bernt Ahlbäck angeheuert?« unterbrach ich sie.
    »Hieß er Ahlbäck? Man sagte mir, er sei der richtige Mann für so eine Sache. Daraus wurde ja nichts, weil …«
    »Wie kamen Sie in Kontakt mit einem unbekannten Gangster?«
    Sie machte eine hilflose Handbewegung.
    »Ich war verzweifelt. Ein Mann, dem ich vertrauen kann, übernahm es … eine solche Person ausfindig zu machen. Entschuldigen Sie, den Tip dazu soll er von einem bei der Polizei bekommen haben. Der Mann, der den Kontakt vermittelt hat, teilte mir mit, daß ich diesen Ahlbäck in Södermalm treffen könnte. Wir …«
    »Den Rest kenne ich.«
    Das erklärte ihr Verhalten. Die Angabe, daß der Tip, Ahlbäck zu beauftragen aus Polizeikreisen gekommen war, machte Valeries Darstellung glaubwürdig. Ihr mußte klar sein, daß diese Information meinen Zorn erregen konnte und ihrer Sache nicht gerade diente. Der Lord meldete sich wieder zu Wort:
    »Können wir verhandeln?«
    »Sie scheinen gut informiert zu sein.«
    »Mr. Hassel, ich weiß alles über diese bedauerliche Affäre. Aus diesem Grund kann ich verhandeln.«
    »Sie wissen keinesfalls alles, aber zunächst möchte ich wissen, welche Rolle Vontenius spielt?«
    Der Lord hielt mich bestimmt für einen Querulanten, aber das war mir egal. Seine fast zudringliche Autorität degradierte die

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